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NFL - Super Bowl LVII Head to Head: Kansas City Chiefs vs. Philadelphia Eagles

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Es ist endlich soweit! Super Bowl LVII steht an. Und die große Frage ist, welches der beiden Teams - Kansas City Chiefs oder Philadelphia Eagles - letztlich besser positioniert ist für den ganz großen Wurf. SPOX macht den Head-to-Head-Vergleich.

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Die Kansas City Chiefs treffen auf die Philadelphia Eagles im Duell der zwei Top-Seeds der jeweiligen Conferences. Hier tritt also das Beste vom Besten an. Doch wer hat in den einzelnen Mannschaftsteilen Vorteile? Wer sind die besten Spieler und was macht am Ende den Unterschied aus?

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Unterm Strich wird es ein Duell der Extraklasse, wobei sich zumindest mal eine klare Tendenz im Gesamtvergleich erkennen lässt.

Hier ist das alljährliche Super-Bowl-Head-to-Head!

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Quarterbacks

Patrick Mahomes (Chiefs) vs. Jalen Hurts (Eagles)

Am Ende landeten diese beiden in der MVP-Wahl auf den Plätzen 1 und 2, wobei Mahomes von den Wählern mit überwältigender Mehrheit auf Rang 1 gewählt wurde.

Ganz so weit weg ist Mahomes dann aber doch nicht gewesen, der Grund für das so deutliche Ergebnis dürfte vor allem sein, dass man es als besonders wertig betrachtet hat, dass Mahomes seine neue Offense ohne seine gefährlichste Waffe der vergangenen Jahre, Tyreek Hill, angeführt hat. Und das ist zweifelsohne eine besondere Leistung gewesen. Allerdings hatte er immer noch Travis Kelce, was durchaus ein Vorteil gegenüber anderen ist.

Auf der anderen Seite wirft man Hurts sicherlich vor, dass er mit A.J. Brown einen neuen Star-Receiver bekommen und mit ihm eben ein neues Level erreicht hat in seinem Spiel. Man sollte aber nicht vergessen, dass Hurts maßgeblichen Anteil am Erfolg seines Teams hatte, was sich ziemlich gut an der Tatsache ablesen lässt, dass die Eagles mit ihm auf dem Platz nur ein Spiel verloren haben. Ohne ihn waren sie 0-2 gegen Teams, die sie durchaus hätten schlagen können. Doch um die MVP-Wahl soll es hier bekanntlich nicht gehen.

KategorieMahomesLiga-RangHurtsLiga-Rang
QBR77,5166,34
DYAR1752170310
DVOA (Prozent)26,5310,610
Adjusted EPA/Play0,30610,2255
Adjusted Net Yards per Attempt7,9327,315

Die aufgelisteten Statistiken sprechen eine deutliche Sprache - Mahomes spielte eine enorm effiziente Saison und war in allen Pass-Belangen besser als Hurts - und im Grunde als jeder andere in der NFL.

Was diese Zahlen aber verschweigen, ist der Impact, den Hurts zusätzlich zu seinem guten Passspiel - er führte die NFL mit einer Passquote von 71,7 Prozent innerhalb der Pocket an - auch im Run Game hat. Er erzielte allein 13 Touchdowns selbst, sorgte mit seinen Läufen - designt oder improvisiert - immer wieder für First Downs und ist eine stete Gefahr, selbst zu laufen, was RPOs und Read-Option-Spielzüge umso gefährlicher macht und Defenses zwingt, vorsichtiger als sonst zu agieren.

Mahomes wird angeschlagen ins Spiel gehen, sein Sprunggelenk ist sicher noch nicht voll ausgeheilt, doch auch Hurts' Schulterverletzung liegt noch nicht allzu lange zurück.

Unterm Strich haben wir hier zwei herausragende Quarterbacks, die essentiell sind für ihre Teams. Den Vorteil sehe ich aber - wie es wohl auch die MVP-Voter getan haben - bei Mahomes, eben weil es Mahomes ist.

Vorteil: Kansas City.

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Running Backs Chiefs vs. Linebacker Eagles

Isiah Pacheco, Jerick McKinnon und Clyde Edwards-Helaire vs. T.J. Edwards und Kyzir White

Vorweg sei hier erwähnt, dass man diese Betrachtung nicht zu wörtlich nehmen darf. Hier treten schließlich nicht direkt nur die Running Backs gegen die Linebacker an, die jeweiligen Lines spielen auch eine große Rolle. Insofern kann man hier auch von "Run Offense vs. Run Defense" sprechen.

Auf dieser Grundlage muss man sagen, dass das Run Game der Chiefs in diesem Jahr zwar nicht konstant gut war, aber immer durchaus passabel daherkam, wenn es denn gebraucht wurde. Und hier ist besonders Siebtrundenpick Isiah Pacheco positiv zu erwähnen. Er lief im Schnitt für 4,9 Yards und darf durchaus als kleiner Steal betrachtet werden, zumal er in einer Saison nahtlos in diese neue Offense fand, als gerade Clyde Edwards-Helaire einige Spiele verletzungsbedingt verpasste. Letzterer wird aber zum Super Bowl zurückerwartet, ob es aber für eine größere Rolle reichen wird, muss bezweifelt werden.

Grund dafür ist aber nicht Pacheco, sondern eher Jerick McKinnon, der sich ein wenig im Schatten der anderen zur Top-Option des Teams in Passing-Downs entwickelt hat. Er sieht zwar kaum Carries, hatte jedoch 56 Receptions (9 TD) und damit die drittmeisten im Team. Zudem hilft er sehr gut in Pass Protection.

Dem Gegenüber steht nominell der schwächste Mannschaftsteil der Eagles. Das Linebacker Corps ist seit einigen Jahren schon eine Baustelle und dürfte auch in dieser Offseason wieder Thema werden. An dieser Stelle sei aber auch erwähnt, dass die Defensive Line gegen den Run in dieser Saison nicht immer hilfreich war und ebenfalls ein Grund ist, warum es mit der Laufverteidigung insgesamt eher selten klappte.

Die Eagles belegen bei Football Outsiders Rang 21 gegen den Lauf (-1,9 Prozent DVOA), was sich auch durch ein paar späte Neuzugänge nicht wirklich verbessert hat.

Auf dieser Grundlage liegt der Vorteil hier bei den Chiefs.

Vorteil: Kansas City.

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Running Backs Eagles vs. Linebacker Chiefs

Miles Sanders, Kenneth Gainwell und Boston Scott vs. Nick Bolton und Willie Gay

Auf der anderen Seite sprechen wir vom effizientesten Run Game der laufenden Spielzeit. Die Eagles belegten Rang 1 mit 15,4 Prozent DVOA und lagen damit sogar noch vor den Ravens, die man sonst hier ganz vorn erwarten würde.

Was die Eagles so gefährlich im Run Game macht, ist in erster Linie eine Bounceback-Saison von Miles Sanders, der pünktlich zur Free Agency seine mit Abstand beste Saison in der NFL gespielt hat mit Career Highs in Yards (1269) und Touchdowns (11).

Hinzu kommt natürlich die konstante Gefahr, die Hurts als Runner ausstrahlt, was Sanders und seinen Nebenleuten viele Freiheiten bringt. Zudem hilft die O-Line ungemein.

Was die Chiefs dagegen setzen, ist nicht so katastrophal wie teilweise in der Vorsaison, aber immer noch bestenfalls Durchschnitt. Bolton und Gay sind eher leichtere Linebacker und haben ihre Stärken in der Passverteidigung. Allerdings könnte gerade Boltons Range gegen diese Offense auf dem Boden von Vorteil sein, schließlich geht es bei den Eagles meist über Outside-Zone-Runs und selten durch die Mitte. Bolton scheint hier der ideale Verteidiger zu sein - er hatte 180 Tackles in dieser Saison und lediglich eine Missed Tackle Rate von 3,7 Prozent.

Das Run Game der Eagles allerdings ist etwas Besonderes und keineswegs herkömmlich, weshalb es im Endeffekt ein Vorteil für die Eagles ist.

Vorteil: Philadelphia.

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Receiver/Tight Ends Chiefs vs. Secondary Eagles

Travis Kelce, Marquez Valdes-Scantling, JuJu Smith-Schuster, Kadarius Toney, Justin Watson und Skyy Moore vs. Daris Slay, James Bradberry, Avonte Maddox, C.J. Gardner-Johnson und Marcus Epps.

Kommen wir zu einem der wirklich sehenswerten Matchups dieses Super Bowls! Als beide Teams im Jahr 2021 letztmals aufeinandertrafen, zerlegte Mahomes die tiefen Zones der Eagles mit präzisen kurzen Pässen auf dem Weg zu einem 42:30-Erfolg der Chiefs. Mahomes warf für 278 Yards und 5 Touchdowns (INT).

Seither allerdings hat sich einiges geändert, allen voran personell auf beiden Seiten. Jonathan Gannons Defense basiert immer noch auf Zone-Coverage.

In erster Linie hat sich die Qualität der Eagles-Secondary deutlich erhöht. Gegenüber von Shutdown-Corner Darius Slay steht nun James Bradberry, der eine starke Saison gespielt hat und mit Slay eines der besten Outside-Corner-Duos der Liga bildet. Und auch in der Mitte sieht es nun besser aus für Philly. Denn mit C.J. Gardner-Johnson haben sie nun einen Safety, der womöglich in der Lage ist, Travis Kelce zu beschatten. Er spielte zuletzt einige Wochen Nickel, weshalb er prädestiniert scheint, Kelces Kreise einzuschränken.

Super-Bowl-Analyse zur Offense der Kansas City Chiefs: Mahomes, Kelce - und dann?

Und: Die Eagles haben gegen Tight Ends in dieser Saison nur 3 Touchdowns zugelassen - nur vier Teams waren noch besser. Kelce ist natürlich kein normaler Tight End, was die Sache verkompliziert.

Generell wird der Fokus darauf liegen, was Kelce macht, welche Routes er läuft und wie gut er die Lücken in den Zpnes findet. Das ist seine vielleicht beste Fähigkeit. Er ist eigentlich immer offen, wenn Mahomes ihn braucht, was in dieser Saison sehr häufig der Fall war.

Grundlegend zeigte sich die Eagles-Defense sehr zuverlässig gegen kurze und mittellange Pässe - alles, was unter 20 Air Yards flog. Anfällig war man höchstens gegen Deep Shots. Mit Marquez Valdes-Scantling haben die Chiefs einen Receiver, der dies besonders gut ausnutzen könnte. Ansonsten sind da mit JuJu Smith-Schuster und Kadarius Toney vor allem zwei Spezialisten für Yards nach dem Catch. Diese gilt es, früh zu attackieren und damit unwirksam zu machen.

Dieser Vergleich ist einer der wichtigsten Teilbereiche in diesem Super Bowl. Denn wenn es den Eagles gelänge, Kelce tatsächlich einzuschränken - 2021 fing er lediglich 4 Pässe für 23 Yards -, dann könnte diese Secondary positioniert sein, hier einen großen Einfluss aufs Spiel zu nehmen. Wenn nicht, sterben sie wie damals einen schleichenden Tod.

Ausgeglichen.

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Receiver/Tight Ends Eagles vs. Secondary Chiefs

A.J. Brown, DeVonta Smith, Dallas Goedert, Quez Watkins, Zach Pascal vs. L'Jarius Sneed, Jaylen Watson, Trent McDuffie, Juan Thornhill und Justin Reid

Ist nun das Run Game das Prunkstück der Eagles-Offense oder doch eher das Passspiel? Beide Units präsentieren sich in diesem Jahr sehr explosiv und gerade Hurts' Fähigkeit, den Ball zu verteilen und gleichzeitig selbst eine Gefahr auf dem Boden zu sein, erlaubt es dem Team, den Ball konstant gut zu bewegen.

Der Gamechanger zum Vorjahr war eindeutig A.J. Brown, der in seinem neuen Team gleich mal seine beste Saison spielte und damit den hohen Preis für ihn rechtfertigte.

Er ist die Big-Play-Option Nummer 1 und führte das Team auch mit durchschnittlichen 12,2 Average Targeted Air Yards laut Next Gen Stats an. Etwas weniger Tief ist in der Regel DeVonta Smith unterwegs, der es auf 9,9 TAY bringt. Doch beide sind die Haupt-Targets von Hurts - auf beide zusammen entfallen über 70 Prozent der Targeted Air Yards des Teams.

Entsprechend ist auch klar, dass die Chiefs eben jene attackieren und nach Möglichkeit stoppen müssen. Passverteidigung ist allerdings nicht unbedingt ihre größte Stärke. Ihre Secondary besteht mit Jaylen Watson und Nickel-Corner Trent McDuffie aus zwei Rookies, die einen großen Tag brauchen, um die besagten Gegenspieler zu attackieren. Es wäre etwa nicht überraschend, wenn gerade Brown häufiger mit Safety-Hilfe gedoppelt werden würde.

Taktik-Analyse zum Super Bowl: Die Offense der Philadelphia Eagles - eine Antwort auf jedes Problem?

Erschwerend hinzu kommt, dass auch die Eagles mit Dallas Goedert über einen gefährlichen Receiving Tight End verfügen, der über die Mitte ein gern genommenes Target für Hurts ist. Er verpasste fünf Spiele verletzungsbedingt, brachte es aber dennoch locker auf die drittmeisten Targets des Teams und dürfte gerade in der Red Zone, wenn es durch die Luft geht, ein Problem werden.

Es stellt sich wirklich die Frage, wie es dieser Secondary gelingen soll, diese Matchups für sich zu entscheiden, zumal gerade die Safetys nicht unbedingt gut gerüstet sind, um Tight Ends zu covern. Und damit liegen hier die Eagles vorne.

Vorteil: Philadelphia.

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Offensive Line Chiefs vs. Defensive Front Eagles

Orlando Brown, Joe Thuney, Creed Humphrey, Trey Smith und Andrew Wylie vs. Brandon Graham, Fletcher Cox, Javon Hargrave, Josh Sweat und Haason Reddick

Auch hier steht uns ein echter Heavyweight-Fight ins Haus. Die Chiefs hatten laut ESPN die höchste Pass Block Win Rate (75 Prozent) der NFL, die Eagles wiederum sorgten für die höchste Pass Rush Win Rate (52 Prozent) der Liga. Geht man nach Football Outsiders, brachte es die O-Line der Chiefs auf die fünfthöchste Adjusted Sack Rate (4,8 Prozent), während die Eagles-Defensive-Front eine Adjusted Sack Rate von 11,2 Prozent hinlegte und allein in der Regular Season 70 Sacks schaffte.

Wer sich noch an Super Bowl LV vor zwei Jahren erinnert, weiß, dass Pass Rush ohne zu blitzen das beste Mittel ist, um Mahomes zu stören. Und die Eagles haben eine bessere Secondary als die damaligen Bucs.

Allerdings sieht die O-Line der Chiefs dieses Mal auch merklich besser aus und stellt mit Center Creed Humphrey und Left Guard Joe Thuney auch die jeweiligen Pass-Block-Win-Rate-Leader ihrer jeweiligen Positionen. Heißt: Durch die Mitte wird wohl wenig gehen für die Eagles, die hier vor allem auf Javon Hargrave setzen, der durchaus für Inside Pressure sorgen kann. Genau genommen war er der drittbeste Tackle der NFL in dieser Disziplin (17 Prozent Pass Rush Win Rate).

Außen hingegen liegt der Vorteil eher bei den Eagles. Hier nämlich stehen mit Haason Reddick (28 Prozent) und Josh Sweat (21 Prozent) gleich zwei Edge Rusher in den Top 10, was besagte Pass Rush Win Rate angeht. Und da reden wir noch gar nicht über Super-Bowl-LII-Held Brandon Graham, der ebenfalls immer noch einen Impact haben kann.

Die Eagles-Line dominierte zuletzt sogar die sehr gute O-Line der 49ers und bringt nun eine ähnliche Depth mit wie 2017, als man Super Bowl LII gewann. Die Chiefs haben sich seit ihrem letzten Super-Bowl-Auftritt merklich verbessert, doch wird es an Mahomes sein, den Ball dennoch eher früher als später loszuwerden, was der aktuellen Offense nicht unbedingt zugutekommt.

Mahomes hatte in dieser Saison im Schnitt 2,89 Sekunden bis zum Wurf - nur elf Starting Quarterbacks hielten den Ball länger und jene kamen allesamt von Teams, die die Playoffs verpasst haben. Mutmaßlich wird Mahomes dieses Mal nicht so viel Zeit bekommen.

Vorteil: Philadelphia.

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Offensive Line Eagles vs. Defensive Front Chiefs

Jordan Mailata, Landon Dickerson, Jason Kelce, Isaac Seumalo, Lane Johnson vs. Frank Clark, Derrck Nnadi, Chris Jones, Carlos Dunlap und George Karlaftis

Was auf der einen Seite gilt, gilt auch auf der anderen Seite, wenn auch mit nicht ganz so imposanten Zahlen: Die Eagles-O-Line verfügt über den wohl besten Offensive Tackle der NFL, Lane Johnson. Er führte die Liga mit einer Pass Block Win Rate von 95 Prozent an. Und auch Landon Dickerson und Jason Kelce sind in der Top 10 ihrer jeweiligen Position anzutreffen.

Insgesamt belegt die Line hier allerdings nur Rang 12 (62 Prozent), da sie ihre Stärken vor allem im Run Blocking hat und hier auf Rang 2 liegt hinter den Ravens. Und dennoch ist die Line eine der stabilsten der NFL.

Die Chiefs stellen hier eine interessante Mischung aus Veterans und Youngsters dagegen. Ihr Prunkstück und der Mann, auf den es letztlich ankommen wird, ist dabei Defensive Tackle Chris Jones. Er war der dominanteste Inside-Rusher in dieser Saison, führte alle Defensive Tackles mit 15,5 Sacks an und hatte im AFC Championship Game gegen die Bengals 2 Sacks, darunter den, der die letzte Serie Cincys kurz vor Schluss beendete.

Er ist der gefährlichste und beste Spieler der Chiefs-Defense und könnte im Alleingang dafür sorgen, dass die Chiefs dieses Duell für sich entscheiden. Die Eagles werden ihn vermutlich permanent doppeln und darauf hoffen, dass die Tackles mit Frank Clark und Co. Eins-gegen-Eins klarkommen. Clark hielt sich in der Regular Season eher zurück, sammelte in den zwei Playoff-Spielen jedoch schon 2,5 Sacks und damit 13,5 insgesamt. Nur Willie McGinest (16) und All-Time-Sack-Leader Bruce Smith (14,5) haben noch mehr. Wahrscheinlich wird man ihn auf Jordan Mailata ansetzen, der zwar einer der besten Run-Blocker der NFL ist, gegen den Pass aber noch Raum für Verbesserungen hat.

Dieser Teilbereich ist gewissermaßen ein Spiegelbild der Gesamtbetrachtung dieser beiden Teams, das sich auch beim Ranking der besten Spieler dieses Super Bowls gezeigt hat: Insgesamt scheinen die Eagles den besseren Kader zu haben, doch die absoluten Topleute spielen womöglich auf der anderen Seite. Konkret ist hier die Frage: Ist Chris Jones - plus was auch immer Clark, Karlaftis und Co. beisteuern können - besser als die Summe der guten bis sehr guten Parts der Eagles-O-Line?

Ausgeglichen.

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Special Teams: Chiefs vs. Eagles

Harrison Butker (Kicker), Tommy Townsend (Punter) und Skyy Moore (Returner) vs. Jake Elliott (Kicker), Brett Kern (Punter) Britain Covey (Returner)

Einen Blick auf die Zahlen sparen wir uns in diesem Bereich, denn beide Units waren nicht sonderlich "special" in dieser Saison.

Beide Kicker waren unterm Strich zuverlässig, wobei Butker den wohl stärkeren Schuss hat, falls es am Ende zu einem langen Field Goal kommen sollte.

In Sachen Return Game haben die Chiefs deutlich mehr Möglichkeiten mit Leuten wie Pacheco, Skyy Moore oder auch Kadarius Toney als Spieler, die hier den Unterschied machen können. Die Eagles wiederum könnten in bestimmten Situationen auch DeVonta Smith für Punt Returns aufs Feld schicken, wenn man etwas erzwingen will. Ansonsten macht es der solide Britain Covey.

Insgesamt nehmen sich aber beide Seiten nicht viel, die Möglichkeiten im Return Game geben KC aber einen leichten Vorteil, obgleich ich nicht mit wahnsinnig vielen Punts im Spiel rechne.

Leichter Vorteil: Kansas City.

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Coaches: Chiefs vs. Eagles

Andy Reid (Head Coach), Eric Bienemy (Offensive Coordinator), Steve Spagnuolo (Defensive Coordinator) vs. Nick Sirianni (Head Coach), Shane Steichen (Offensive Coordinator), Jonathan Gannon (Defensive Coordinator)

Die Eagles wären nicht da, wo sie nun stehen, wenn nicht Nick Sirianni sein System im Vorjahr eingeführt und in diesem Jahr verfeinert hätte. Der Schlüssel ist, dass es ihm gelang, die besonderen Fähigkeiten von Hurts gewinnbringend einzusetzen.

Seine Assistenten Steichen und Gannon haben zudem nicht grundlos Interesse für Head-Coach-Positionen erhalten.

Auf der anderen Seite geht Andy Reid in seinen vierten Super Bowl und hat natürlich den Erfahrungsvorteil gegenüber seinem jungen Kollegen. Und man muss ihn weiterhin als einen der besten und kreativsten Play Caller der NFL bezeichnen. Seine Offense ist der Standard in der NFL dieser Tage, keine Zweifel.

Und seine Assistenten gehören ebenfalls zu den Besten ihrer Bereiche, wobei gerade Steve Spagnuolo ja bereits in früheren Super Bowls gezeigt hat, dass seine Gameplans auf der ganz großen Bühne zum Erfolg führen können.

Wenn man bei Reid das Salz in der Suppe sucht, kommen wir natürlich auf den Punkt Game Management zu sprechen. Sein Verhältnis zu Timeouts zur rechten Zeit ist immer noch kein herzliches und in Sachen 4th-Down-Go-Rate - wenn es analytisch Sinn macht - sind die Chiefs auf Rang 29 der NFL anzutreffen. Die Eagles dagegen sind Sechster.

Insgesamt aber ist Reid, noch dazu in Kombination mit Mahomes, ein klarer Vorteil für die Chiefs.

Vorteil: Kansas City.

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Prognose

Kommen wir zum Wesentlichen - wie geht Super Bowl LVII denn nun aus?

Wer mitgezählt hat, kommt auf einen Endstand von 3,5:3 für die Chiefs, wenn man die Unentschieden raus lässt.

Letztlich wird es eine extrem enge Kiste - Vegas hält den Spread konstant bei 1,5 Punkten zugunsten der Eagles. Ein hauchdünner Abstand am Ende erscheint also gar nicht so abwegig.

Wenn man sich alles zusammen anschaut, kommt man zum Schluss, dass die Eagles in der Tat das bessere Team, also den besseren Kader, haben. Und sie haben Vorteile an der Line of Scrimmage, was in engen Spielen meist der entscheidende Faktor ist, zumal Mahomes nicht so mobil wie sonst sein wird.

Die Chiefs allerdings haben eben die besseren Schlüsselspieler in Mahomes, Kelce und Jones, die das Team tragen können. Zudem ist Reid ein klarer Vorteil für KC.

Bei den Eagles muss mehr zusammenlaufen, damit das Team ins Rollen kommt, auch wenn auch bei ihnen die individuelle Klasse auf nahezu allen Positionen extrem hoch ist.

Es wird ein hochklassiger Super Bowl, in dem beide Teams ein Feuerwerk abfackeln werden. Am Ende entscheiden dann Nuancen. Vielleicht es dann die eine bessere 4th-Down-Entscheidung, die den Unterschied macht.

Ich tue mich schwer, gegen Mahomes in diesem Spiel zu tippen, aber letztlich spricht der bessere Kader dann doch für die Eagles, eben weil dies trotz Mahomes ein Mannschaftssport ist und die Eagles die bislang beste Mannschaft der Saison waren.

Tipp: Chiefs vs. Eagles 28:30

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Championship Sunday0-2Championship Games
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Saison 2021 gesamt182-102