NBA

Mit aller Macht den Titel erzwingen

Von Philipp Dornhegge
Brooklyns General Manager Billy King gab Jason Kidd dessen ersten Vertrag als Head Coach
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Detroit Pistons: Maurice Cheeks

Was ist passiert? Um es mit den Worten von Jeff van Gundy auszudrücken: "Ich kann es nicht fassen, dass sie den Trainer gefeuert haben. Die Besitzer können so dumm doch nicht sein. Der Kader ist furchtbar, Joe Dumars bekommt keinen gescheiten Rebuild hin, rennt dann aber zum Besitzer und sagt: 'Der Coach muss weg.'"

Diese Sichtweise ist vielleicht ein wenig harsch, aber nachvollziehbar. In der Tat hat Detroit in den letzten Jahren einige Coaches verschlissen und kaum Fortschritte gemacht. Dumars muss man eine Teilschuld anlasten. Und doch ist die Entscheidung, Lawrence Frank gehen zu lassen, logisch.

Der 42-Jährige hat wenig bis kein Charisma, ist nach eigenem Bekunden nicht geschaffen für einen Rebuild, sondern will lieber sofort gewinnen. Frank ist wohl als Assistent einfach besser aufgehoben, und die Nets haben ihm eine Stelle gegeben.

Bei den Pistons stießen den Vereinsoberen einige sportliche Entscheidungen sauer auf, insbesondere die, Rookie Andre Drummond zu viel auf der Bank schmoren zu lassen. Frank wollte dem Youngster als Mentor zur Seite stehen und ihn behutsam aufbauen, hat es dabei aber wohl übertrieben.

Wer ist der neue Coach? Besitzer Tom Gores lobte Maurice Cheeks unmittelbar nach der Verpflichtung als "Basketball-Fachmann mit der Fähigkeit zu führen und zu kommunizieren."

Zwei wenig erfolgreiche Engagements in Portland und Philadelphia hatten Cheeks' Ruf zeitweise angekratzt, doch als Assistant Coach unter Scott Brook in Oklahoma City kehrte er auf die NBA-Landkarte zurück.

Cheeks hatte großen Anteil daran, aus Russell Westbrook einen Elite-Point-Guard zu machen, als ehemaliger Spielmacher wird er auch in Detroit gefragt sein. Trotz aller Qualitäten kommt der 56-Jährige vielen Fans offenbar aber wie eine B-Lösung vor.

Welche Folgen hat der Wechsel? Zunächst mal wird der Head-Coaching-Posten in Zukunft wieder mit mehr Charisma ausgestattet sein. Anders als Frank war Cheeks selbst NBA-Profi - und das sogar höchst erfolgreich: Er war viermaliger All-Star, erreichte drei Finals und gewann 1983 den Titel, von Ex-Kollegen wird er für seine uneigennützige Spielweise und seine Defensivqualitäten gelobt.

Vielleicht sollte er seine Schuhe noch mal schnüren, denn ein vergleichbares Talent findet sich im Pistons-Roster nicht. Und genau da, im Backcourt, liegt das große Problem: Greg Monroe und Andre Drummond sollten unter den Korb das Geschehen in der NBA prägen können, aber wer leitet das Spiel? Vielleicht schafft Brandon Knight unter Cheeks doch noch die Umstellung, vielleicht macht Cheeks aus Second-Round-Pick Peyton Siva einen Starter.

Zumindest sollte die Defense solide sein, dafür steht Cheeks mit seinem Namen. Wenn die anderen Draft Picks Kentavious Caldwell-Pope und Tony Mitchell einschlagen, ist Detroit auf dem richtigen Weg.

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