"Leider zeigte sich 'The Rogg' nicht so stabil"

SID
Oliver Roggisch und Michael Müller verpassten mit dem DHB-Team den zweiten Turniersieg
© Getty

Das 26:26 gegen Tschechien war sinnbildlich für das ganze EM-Turnier der DHB-Auswahl. Mit Platz zehn muss das Abschneiden der Brand-Schützlinge als Misserfolg gewertet werden: Es hätte etwas mehr werden können, wurde es aber nicht. Christian "Blacky" Schwarzer und Werbeikone Günter Kaiser ziehen Bilanz.

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Deutschland führte gegen die tschechische Legionärs-Auswahl über weite Strecken, hatte in der letzten Spielminute bei Gleichstand Ballbesitz, mit dem siebten Feldspieler eine Überzahl und somit eine nicht allzu kleine Chance auf den Sieg.

Doch Michael Müller, nach Holger Glandorfs Ausfall der einzige Halbrechte im Kader, spielte den Ball entgegen der Absprache in die Mitte und weg war er.

Die Deutschen entgingen sogar nur haarscharf einer äußerst bitteren Niederlage - weil die Tschechen um Turnier-Topscorer Filip Jicha vom THW Kiel sich ähnlich tollpatschig anstellten.

Christian "Blacky" Schwarzer und Werbeikone Günter Kaiser haben eine EM-Bilanz gezogen. Hier die Spieler des DHB-Teams in der Einzelkritik (1. Teil):

Johannes Bitter:

"Er war und ist die Nummer eins im DHB-Tor. Trotz der mäßigen Mannschaftsleistungen hat Jogi gezeigt, dass man auf ihn bauen kann. Seine Verletzungsprobleme hat er gut überstanden. Als Ruhepol hat er häufig das Spiel der deutschen Mannschaft positiv beeinflusst."

Silvio Heinevetter:

"Insgesamt hatte Silvio nur wenig Einsatzzeiten. Gegen Schweden hat er gezeigt, welches Potenzial er hat. Ihm wird die Zukunft im deutschen Tor gehören."

Uwe Gensheimer:

"Gense hat viel aus seinen kurzen Einsatzzeiten gemacht. Gegen Frankreich und auch gegen Tschechien hat er gezeigt, was er drauf hat. Heiner Brand wird mit Sicherheit weiter auf ihn bauen."

Oliver Roggisch:

"Leider zeigte sich 'The Rogg' nicht so stabil wie sonst. Wir hatten den Eindruck, dass er überwiegend damit beschäftigt war, den Kollegen zu helfen. So konnte er sich weniger auf sein eigenes Spiel konzentrieren."

Michael Müller:

"Licht und Schatten haben sich abgewechselt. Scheinbar war sein Vereinswechsel kein Schritt, der ihn beflügelt hat. Insgesamt braucht Michael mehr Spielanteile - auch im Verein!"

Martin Strobel:

"Er ist ein Mann für die Zukunft. Bei der EM in Österreich hat er nicht viel zeigen können."

Christoph Theuerkauf:

"Sein Spiel ist sehr vom Rückraum abhängig. Phasenweise hat er das richtig gut gemacht. Für ihn war es der richtige Schritt, nach Lemgo zu gehen. Nun braucht er mehr Einsatzzeit in der Abwehr. Insgesamt ist er uns bei der EM positiv aufgefallen."

Sven-Sören Christophersen:

"Sven kam erst in den letzten Spielen zum Einsatz. Hierbei musste er erkennen, dass zwischen einer EM und dem Bundesliga-Alltag Welten liegen können."

 

Den zweiten Teil unserer EM-Bilanz lesen Sie am Sonntag.

 

Rückblick:

Teil 11: "Chance nicht genutzt" (28.01.2010)

Teil 10: "Wir brauchen ein Erfolgserlebnis" (27.01.2010)

Teil 09: "Wir stoßen an unsere Grenzen" (26.01.2010)

Teil 08: "Ein Schritt in Richtung Weltspitze" (25.01.2010)

Teil 07: "Fünf entscheidende Spielminuten" (24.01.2010)

Teil 06: "Die Handballwelt hält inne" (23.01.2010)

Teil 05: "Ein Krimi mit Happy End" (22.01.2010)

Teil 04: "Glückwunsch Ösis!" (21.01.2010)

Teil 03: "Die Anfangsphase war eine einzige Katastrophe" (20.01.2010)

Teil 02: "Jetzt müssen wir Slowenien schlagen" (19.01.2010)

Teil 01: "Die Vorbereitungsspiele waren nicht immer überzeugend" (18.01.2010)