Totgesagte leben länger

Von Maurice Kneisel
Der Undertaker (r.) feierte seine Rückkehr auf die große Bühne
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United States Champion John Cena vs. Kevin Owens

Die Crowd war nun richtig heiß und feierte Owens lautstark ab. Der legte auch den besseren Start hin und begann nach einem Modified Neckbreaker mit seinem gewohnten Trash Talking. Einen ersten Comebackversuch Cenas würgte er prompt ab. John kam mit einem Dropkick und dem Leg Drop vom Seil zurück, einen frühen Attitude Adjustment-Ansatz konterte Kevin jedoch per DDT.

Stattdessen kassierte er Cenas Comeback-Serie, wich dem Five Knuckle Shuffle aber aus. Weiter wurde munter gekontert, John zog beim Senton die Knie an, konnte anschließend jedoch auch den zweiten AA-Ansatz nicht durchbringen. Stattdessen zeigte Owens erfolgreich den Five Knuckle Shuffle und setzte seinerseits zum AA an - ebenfalls ohne Erfolg. Nachdem er sich aus einem STF gewunden hatte, übernahm Mr. Wrestling einmal mehr kurzzeitig die Kontrolle, als er den Springboard Stunner per German konterte und den Cannonball folgen ließ.

Als auch der nachfolgende Pinversuch nur bis Zwei ging, war KO sichtlich frustriert und begann, Michael Cole anzubrüllen. Weiter ging es hin und her - Sunset Flip Powerbomb von Cena, Sitdown Powerbomb von Owens, AA von Cena, Superplex von Owens - beide Männer gaben alles. Bei letztgenanntem Move landete Cena auf dem Arm und sellte fortan eine Verletzung. Nach einigen weiteren Provokationen gegen Cole zeigte nun Kevin seinerseits den AA und nahm seinen Gegner anschließend in den STF.

Cena robbte sich aus dem Ring und brach so das Move auf, anschließend kam er mit einem Uppercut und dem Tornado DDT zurück. "This is awesome" fand die Halle einmal mehr zurecht, während Owens erneut die Kontrolle zu übernehmen schien. Seine Popup Powerbomb wurde jedoch geblockt, stattdessen setzte es erneut den AA! Eins, Zwei... Owens kam aus dem Pinversuch und revanchierte sich mit der Popup Powerbomb.

Auch Cena befreite sich auf den letzten Drücker aus dem Cover. Was nun? Cena mit dem Super AA, das musste es doch gewesen sein... oder auch nicht! Owens kam erneut aus dem Pinversuch, Wahnsinn! Der Kanadier schien nun tatsächlich K.O., rollte seinen Gegner aber plötzlich auf - wieder nur bis Zwei! Daraufhin setzte Cena den STF an. Owens rettete sich zwar in die Seile, John zerrte ihn jedoch zurück in die Ringmitte, wo er abklopfen musste. Sieger und weiterhin United States Champion: John Cena.

The Miz betrat die Halle und beschwerte sich darüber, dass man ihm die Chance genommen habe, den IC-Titel zu gewinnen. Er erklärte, Ryback schon seit ihren Tough Enough-Tagen zu kennen und der Big Guy sei immer ein großer Feigling gewesen. Im Zweifel sei er gar nicht verletzt, sondern habe nur Angst vor Miz. Big Shows Musik ertönte und Miz redete auf den Hünen ein, während der zum Ring kam, und meinte, sie sollten sich gegen Ryback zusammen tun wie in früheren Zeiten. Show knockte Miz wortlos aus und ging wieder.

WWE World Heavyweight Champion Seth Rollins vs. Brock Lesnar

"Suplex City"-Chant gleich zu Beginn, Lesnar startete mit einer Serie von Shoulderblocks in die Ecke. Der erste German sollte folgen, doch Rollins befreite sich mit Ellbogenstößen. Nachdem das Biest Seth um den Ring gejagt hatte, überraschte der ihn auf der Matte und verhinderte anschließend auch den zweiten German-Ansatz.

Stattdessen ging der WWE Champ auf die Knie seines Gegners los, wurde anschließend bei einer Sprungattacke jedoch in der Luft abgefangen. Brock setzte zum F5 an, doch Seth floh. Erneut kam er vom Seil, sprang aber direkt in einen German. Ein weiterer folgte. Mit erneuten Attacken auf die Knie kam Seth zurück und setzte mit Kicks an den Kopf nach, doch Brock kam immer wieder auf die Beine.

Der Pedigree sollte folgen, doch Lesnar konterte auch diesen in einen F5-Ansatz, aus dem Rollins sich wieder herauswand. Nach weiteren Attacken auf die Knie schickte er das Biest aus dem Ring und segelte hinterher, wobei er Brock in die Barrikade schickte. Zurück im Ring, übernahm Lesnar mit einem Belly-to-Belly Suplex die Kontrolle. Eine Serie weiterer Suplexe folgte. Schließlich brachte Brock den F5 durch - und plötzlich ertönte der legendäre Gongschlag!

Das Licht in der Halle erlosch und als es wieder anging, stand der Undertaker im Ring. Schlagabtausch, dann brachte der Deadman nacheinander den Chokeslam und Tombstone durch. Die Halle skandierte seinen Namen, während er sich anschickte, die Halle wieder zu verlassen. Der Taker überlegte es sich jedoch noch mal anders und zeigte einen weiteren Tombstone. Nach seiner legendären Pose verließ er die Halle unter dem lautstarken Jubel der Fans.

No Contest.

Fazit

Über allem schwebt bei Battleground natürlich das Comeback des Undertaker. Klar war, dass die WWE den Titel bei Seth Rollins lassen würde und mit dem Auftritt des Deadman hat man die perfekte Wahl getroffen, um Brock aus dem Titelrennen zu nehmen. Damit ist klar, dass wir beim SummerSlam das Re-Match zu WrestleMania 30 erleben werden.

Lesnar wurde dabei keineswegs schwach dargestellt, sondern dominierte den Champ gerade in den letzten Minuten deutlich. Anders sieht es beim Champ aus: Rollins verkam hier zur absoluten Randfigur, die schon beim ersten Glockenschlag komplett vergessen war. Natürlich war bei dieser Ansetzung nichts anders zu erwarten, doch Fakt ist: auch vier Monate nach seinem Titelgewinn hat man Rollins kaum mal souverän dargestellt.

Einen Gegner für den SummerSlam hat er bislang auch noch nicht, obgleich die Gerüchte einer Shield-Reunion weiter durch das Internet geistern. Diese würde sich nach der vergangenen Nacht wohl am ehesten gegen die reformierte Wyatt Family, im Zweifel mit Bray Wyatts Bruder Bo Dallas als drittem Mitglied, anbieten. Dem Champ würde dies aber im Zweifel auch nicht wirklich weiter helfen, ein Match gegen den siegreichen Randy Orton wäre sinnvoller.

Cena durfte wenig überraschend das Rubber Match gegen Kevin Owens gewinnen, den man dabei immerhin erneut sehr stark darstellte und ihn sogar nach dem Super AA noch aus dem Cover auskicken ließ. Dennoch muss man sich fragen, wann die WWE mal einen aufstrebenden Heel konsequent gegen Cena zum 2-1 pusht - wenn nicht Owens, wen dann? Die Fehde sollte nun jedenfalls beendet sein und KO braucht dringend eine attraktive Anschluss-Storyline.

Dean Ambrose, den man traurigerweise ebenso nicht auf die Card gepackt hat wie Cesaro und Rusev, würde sich hier wohl anbieten. Alternativ könnte man Owens auch zu einem Teil der Authority machen, wo er auf lange Sicht Rollins ersetzt, doch das ist reine Spekulation. Fakt ist hingegen, dass man den NXT-Diven bei Battleground eine große Bühne bot und Banks und Charlotte die Chance prompt ergriffen haben. Auch die Reaktionen der Crowd zu beiden sowie Lynch zeigen deutlich, dass die Fans die neuen Diven voll annehmen und starken Frauenwrestling sehen wollen - hier hat man, wie schon letzten Montag, alles richtig gemacht.

Insgesamt war Battleground ein Übergangs-PPV, dessen primäre Rolle darin bestand, den zweitwichtigsten PPV des Jahres aufzubauen. Dabei lieferte man aber im Ring stark ab, nicht nur die beiden Main Events und das Diven-Match, sondern auch Reigns vs. Wyatt wussten dabei voll zu überzeugen.

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