Gladbach ist wieder erstklassig

SID
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© DPA

München - Borussia Mönchengladbach ist wieder erstklassig. Der fünfmalige deutsche Meister machte den direkten Wiederaufstieg in die Fußball-Bundesliga am drittletzten Spieltag der 2. Liga mit einem souveränen 3:0-Heimsieg gegen den SV Wehen Wiesbaden vorzeitig perfekt.

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41 508 Zuschauer feierten im Borussia-Park euphorisch das erfolgreiche Team von Trainer Jos Luhukay, das seit dem 9. Spieltag an der Tabellenspitze steht.

Sharbel Touma (11./80. Minute) und Rob Friend (67.) erzielten die drei Aufstiegs-Tore. "Eine große Last ist abgefallen. Unglaublich, was die Mannschaft geleistet hat - einfach nur überragend", kommentierte Sportdirektor Christian Ziege unmittelbar nach dem Abpfiff im Pay-TV.

Die Gewinner des Spieltags: Köln und Hoffenheim

Beim Vierkampf um die zwei weiteren Aufstiegsplätze waren der 1. FC Köln und 1899 Hoffenheim die großen Gewinner des 32. Spieltags - in Mainz und Freiburg dagegen herrschte großer Frust.

Die Kölner gewannen ihr Auswärtsspiel beim abstiegsgefährdeten FC Augsburg souverän mit 3:1 und rückten mit 57 Punkten auf Rang zwei vor.

Aufsteiger Hoffenheim löste seine Heimaufgabe gegen die TuS Koblenz ebenfalls mit 3:1 und hat als Tabellendritter mit 56 Zählern alle Chancen auf den direkten Durchmarsch von der Regionalliga in die Bundesliga.

Mainz rutscht auf vierten Rang ab

Der FSV Mainz (55 Punkte) dagegen stürzte vier Tage vor dem Top-Spiel in Köln durch eine 0:1-Heimniederlage gegen Alemannia Aachen vom zweiten auf den vierten Rang ab.

Die schlechtesten Karten im Aufstiegsrennen haben aber zwei Runden vor Schluss die Freiburger (52) nach einer 0:1-Heimpleite gegen Kickers Offenbach.

Es dauerte nur elf Spielminuten, dann war die Rückkehr von Borussia Mönchengladbach in die Bundesliga rechnerisch perfekt: Touma traf nach Zuspiel von Nationalspieler Oliver Neuville ins Tor der Wehener - auf den Rängen herrschte Hochstimmung.

Standesgemäßer Sieg der Fohlen

Friend und nochmals Sharbel sorgten für einen standesgemäßen 3:0-Sieg. Nach dem großen personellen Umbruch nach dem Abstieg 2007 übertraf Trainer Luhukay die selbst gesteckten Planungen.

"Der Aufstieg sollte in zwei Jahren klappen. Denn normalerweise braucht man solange, um nach einem Umbruch eine neue Mannschaft aufzubauen", sagte der Niederländer, der seit dem 31. Januar 2007 in Mönchengladbach als Cheftrainer arbeitet.

Entschlossenheit im Aufstiegs-Endspurt zeigt der 1. FC Köln, dessen Traumsturm auch in Augsburg traf: Nationalspieler erzielte seine Saisontore 16 und 17, Top-Schütze Milivoje Novakovic traf sogar schon zum 20. Mal.

Augsburg bangt um Klassenerhalt

Augsburg konnte durch Elton da Costa nur noch auf 1:3 verkürzen. Aufsteiger Hoffenheim wurde auch ohne den bis zum Saisonende gesperrten Brasilaner Carlos Eduardo seiner Favoritenrolle gegen Koblenz gerecht. Tobias Weis (43.), Demba Ba (53.) und Chinedu Obasi (85.) sicherten den Sieg.

Mainz gab gegen Aachen 90 Minuten Gas, aber Dennis Brinkmann (75.) schockte die Gastgeber. In Freiburg war es der Offenbacher Oualid Obasi (83.), der das Spiel zugunsten der Hessen entschied.

Der 1. FC Kaiserslautern darf weiter auf seine Rettung hoffen - Carl Zeiss Jena dagegen hat als erstes Team den Abstiegskampf in der 2. Bundesliga verloren.

Die Thüringer stehen nach einem 0:5-Debakel im Abstiegs-Duell beim FC Erzgebirge Aue als erster von insgesamt vier Absteigern fest. "Ich kann mich nur bei allen unseren Fans entschuldigen", kommentierte Jenas Sportdirektor Carsten Linke die katastrophale Vorstellung des Absteigers.

Aue und Paderborn noch nicht abgestiegen 

Aue wahrte mit dem deutlichen Sieg am drittletzten Spieltag dagegen seine minimalen Hoffnungen auf den Klassenverbleib - ebenso wie der SC Paderborn: Die Ostwestfalen besiegten 1860 München mit 3:1.

Aue und Paderborn haben jeweils 30 Punkte auf dem Konto, den fünf Zähler entfernten rettenden 14. Platz belegt vorerst Kaiserslautern. Die Pfälzer hielten zum Auftakt des 32. Spieltages dem großen Druck stand und besiegten den FC St. Pauli mit 2:0.

Für den VfL Osnabrück geht das Zittern nach einem torlosen Remis im Heimspiel gegen Greuther Fürth bei 36 Punkten ebenfalls weiter.

Der Betzenberg bebt wieder

33.615 Zuschauer litten und jubelten in Kaiserslautern mit ihrem FCK, der gegen St. Pauli durch Verteidiger Sven Müller in der 21. Minute in Führung ging.

Das Zittern verlängerte Stefan Lexa, der kurz vor dem Pausenpfiff mit einem Foulelfmeter an Pauli-Keeper Bendedikt Pliquett scheiterte. Erst Steffen Bohl (52.) machte den Sieg perfekt.

"Wir arbeiten sehr hart für den Klassenerhalt. Wenn wir so weitermachen, schaffen wir es", sagte Abwehrspieler Aimen Demai.

Fiete Sykora (21.), Tom Geißler (37.), Florian Heller (66.) und zwei Mal Jiri Kaufman (68./88.) erhielten Erzgebirge Aue die Hoffnung auf ein Wunder.

Vereinspräsident Uwe Leonhardt blieb realistisch, was die Chancen auf den Klassenverbleib angeht: "Wir müssen gewinnen - und die anderen müssen patzen."

Jena ist abgestiegen 

Jena versagte im Spiel der letzten Chance und ist nach zwei Jahren 2. Liga wieder drittklassig.

Die Hoffnungen auf eine Paderborner Rettung erhielten Sören Gonther (37.) und Erwin Koen (48.), das dritte Tor des SC erzielte "Löwe" Markus Thorandt (90./Eigentor).

Daniel Bierofka (62.) erzielte den 1:2-Anschlusstreffer für die erneut enttäuschenden Münchner.

Die Nullnummer gegen Fürth brachte Osnabrück nicht viel, zumal nach der Gelb-Roten Karte für Stephan Schröck (63.) in Überzahl mehr drin war.

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