Ein Exzess an Varianten

Einer von insgesamt acht Neuzugängen bei Borussia Dortmund: Marc Bartra (4.v.l.)
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Angriff: Pierre-Emerick Aubameyang, Adrian Ramos, Marco Reus, Mario Götze, Andre Schürrle, Ousmane Dembele, Emre Mor

Im Westen nichts Neues, die Hierarchie im Ein-Mann-Sturm bleibt dieselbe: An Aubameyang führt kein Weg vorbei, Ramos ist der Backup.

Der Kolumbianer fand sich nach einem öffentlichen Rüffel von Tuchel im Winter-Trainingslager in Dubai immer besser in dieser Rolle zurecht, sieben Treffer und drei Assists sprangen in der Bundesliga-Rückrunde für ihn heraus.

In den Vorbereitungsspielen ließ Tuchel auch schon beide zusammen ran. Einer kam dann klassisch über den Flügel, in manchen Szenen tummelten sich auch beide im Strafraum. Diese Variante war jedoch eher mangelnden Alternativen als einem wirklichen Gedankenspiel in diese Richtung geschuldet.

Die bloße Anzahl ist zwar nicht riesig, doch neben den beiden nominellen Angreifern sind Reus, Dembele, Mor, Götze und vor allem Schürrle weitere Kandidaten, um in der letzten Linie zu spielen - beispielsweise in einem auch in der letzten Spielzeit häufig erprobten 4-3-3.

Dortmunds Trainer ist nun gefordert, das neue Gebilde in seiner Gesamtheit zu testen und fürs Erste sinnvoll anzuordnen. Erst Anfang August stoßen mit Götze, Schürrle, Weigl, Piszczek, Guerreiro und Blaszczykowski die letzten urlaubenden Spieler zur Mannschaft.

"Thomas Tuchel muss jetzt erstmal die Aufgabe lösen, diese Spieler in eine harmonischen Formation zu kriegen", stellt Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke klar. "Es gibt Verständnisprobleme, die Spieler sprechen unterschiedliche Sprachen. Wir müssen uns erst einfinden. Man tauscht nicht einfach ein paar Spieler aus und schon läuft es. So einfach ist es nicht."

Dortmund hat viel Qualität in der Spitze verloren, das gilt auch für die mannschaftsinternen Abläufe. In der Breite ist Dortmund nun stärker aufgestellt, eine neue Hierarchie muss sich jedoch noch organisch herausbilden - und benötigt Zeit.