Plötzlich auf dem Abstellgleis

Von SPOX
Vier Sorgenkinder der Liga: Nils Petersen, Tranquillo Barnetta, Maxi Arnold und Konstantin Rausch
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Maximilian Arnold (VfL Wolfsburg)

Startelf-Einsätze 2014/2015: 3

Startelf-Einsätze 2013/2014: 27

"Als junger Spieler brauchst du aber vor allem Geduld", hatte Maxi Arnold vergangene Saison im "Spiegel"-Interview gesagt. Genauso diese Geduld benötigt er jetzt womöglich so dringend wie lange nicht mehr. Wolfsburg marschiert durch die Liga, gewann die letzten acht Pflichtspiele in Folge - und Arnold war nicht einmal über die volle Spielzeit dabei. Seine Bilanz aus den zurückliegenden sechs Partien: 36 Minuten Einsatzzeit.

"Ich bin natürlich enttäuscht. Wenn ich sagen würde, das stört mich nicht, würde ich lügen", gab der Youngster im "Kicker" zu. Doch derzeit scheint für den Youngster kein Platz in der Startelf zu sein. In der Zentrale führt kein Weg an Vorlagenkönig Kevin de Bruyne vorbei, auf den Außen haben Vieirinha, Ivan Perisic sowie die zuletzt wiedererstarkten Daniel Caligiuri und Aaron Hunt in der Rotation die Nase vorn.

Zwar ist Arnold auch auf der Sechs einsetzbar, doch die ist mit Dauerbrenner Luiz Gustavo und Josuha Guilavogui in Stein gemeißelt, ihr erster Backup heißt Junior Malanda. Arnold, der letzte Saison noch 27 Mal in der Startelf stand, muss um seinen Platz fighten. Geschäftsführer Klaus Allofs kommentierte die Situation ebenso trocken wie treffend: "Das ist Teil des Geschäfts."

Konstantin Rausch (VfB Stuttgart)

Startelf-Einsätze 2014/2015: 0

Startelf-Einsätze 2013/2014: 16

Vergangene Saison wechselte sich Rausch noch mit Arthur Boka als Linksverteidiger ab und durfte zwischendurch ersatzweise im linken Mittelfeld ran. Mit Bokas Abschied machte er sich leise Hoffnungen auf einen festen Platz links in der Viererkette. Doch mit den Verpflichtungen von Florian Klein und Adam Hlousek kamen zu Gotoku Sakai noch zwei weitere Konkurrenten hinzu.

Die Bilanz der aktuellen Spielzeit ist dementsprechend ernüchternd: Rausch kommt auf 47 Einsatzminuten und stand in den letzten sechs Spielen überhaupt nur zweimal im Kader. Die "Bild" führt ihn in einer Liste der Spieler, die im Winter den VfB verlassen dürfen.

"Wir machen uns über verschiedene Positionen Gedanken", bestätigt Stuttgarts Präsident Bernd Wahler. "Wir haben aber keinen riesigen Spielraum. Der ist auch davon abhängig, wie viele Spieler wir abgeben können." Vieles deutet darauf hin, dass Rausch einer dieser Spieler sein wird.

Spätestens, nachdem Trainer Armin Veh zuletzt Rechtsverteidiger Florian Klein auf links aufgeboten hatte, dürfte klar sein, dass Rausch keine Rolle mehr spielt.

David Abraham (1899 Hoffenheim)

Startelf-Einsätze 2014/2015: 0

Startelf-Einsätze 2013/2014: 20

Letzte Saison führte an David Abraham in der Innenverteidigung noch kein Weg vorbei. Er war gesetzt und es stellte sich lediglich die Frage nach seinem Pendant. "Ich denke, ich bin ein Spieler, der sich schnell anpassen kann, auch an unterschiedliche Partner in der Innenverteidigung", hatte Abraham im Mai noch gegenüber "Goal" erzählt.

Doch in der laufenden Spielzeit muss er darum kämpfen, überhaupt selbst als Partner in der Innenverteidigung infrage zu kommen. Die Konkurrenz um Niklas Süle, Yannick Vestergaard und Ermin Bicakcic tummelt sich geschlossen in den Top 10 der besten Bundesliga-Zweikämpfer, mit Tobias Strobl kam ein weiterer aus dem defensiven Mittelfeld hinzu.

Besonders Süle hat sich dabei hervor getan. Der 19-Jährige hat in der laufenden Saison noch keine einzige Minute verpasst und gehört zu den großen Konstanten im Team. Abraham hingegen kam nur auf zweit Kurzeinsätze gegen Werder und FSV Frankfurt (im Pokal).

Doch ausgerechnet die letzten beiden Partien, die aus Hoffenheimer Sicht grausam liefen, könnten Abraham Hoffnung machen: Nach sieben Gegentoren in zwei Spielen wird Trainer Markus Gisdol die Fehler der Defensive gewiss analysieren - und womöglich sogar Änderungen vornehmen.

Immanuel Höhn (SC Freiburg)

Startelf-Einsätze 2014/2015: 0

Startelf-Einsätze 2013/2014: 15

Rund 1800 Pflichtspielminuten hatte Immanuel Höhn vergangene Saison auf dem Buckel. Besonders in der Saisonmitte war er aus Christian Streichs Startelf kaum wegzudenken. "Immanuel hat ständig Schritte gemacht, ist sehr aufmerksam, sehr diszipliniert und will sich immer verbessern", htte ihn sein Coach gelobt.

Doch was sich schon zum Saisonende abgezeichnet hatte, wurde in der aktuellen Spielzeit bittere Realität: Höhn ist bestenfalls nur noch zweite, tendenziell eher dritte Wahl. Der 22-Jährige hatte immer wieder mit kleineren Verletzungen zu kämpfen, die ihn zurückwarfen. Leistenbeschrwerden, Hüftprobleme, Kapselbandreizung - von allem etwas.

Auch deshalb kommt er in der aktuellen Saison auf keinen einzigen Einsatz im Profiteam. Stattdessen darf er in der Amateurmannschaft Spielpraxis sammeln und absolvierte bereits sechs Spiele für die Zweite des SC. Interessant wird sein zu sehen, wie lange das Talent sich mit seiner neuen Rolle zufrieden geben wird. Denn gerade nach dem jüngsten Freiburger Aufschwung (drei Pflichtspielsiege in Folge) hat Streich keinerlei Anlass, seine Defensive auszutauschen.

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