Bayer dankt Fortuna - Meyer meckert

Von dpa
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© Getty

Nürnberg - Bayer Leverkusen ist zum Bayern-Jäger Nummer eins aufgestiegen, doch von Augenhöhe mit dem Liga-Dominator wollte Trainer Michael Skibbe nichts wissen.

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"Wir müssen uns steigern, sonst werden wir am Samstag sicher chancenlos sein", blickte Skibbe nach dem 2:1 beim 1. FC Nürnberg mit Sorgen auf das Gipfeltreffen mit Spitzenreiter Bayern München.

"Wir sind eine junge Mannschaft und müssen noch einiges lernen", gestand auch Torschütze Stefan Kießling trotz des dritten Sieges in Serie ein. "Jetzt sind wir Zweiter und schauen mal, was gegen Bayern drin ist."

Wenig überzeugend, aber immerhin eiskalt wie ein Spitzenteam hatten sich die Rheinländer beim kriselnden Pokalsieger präsentiert und durch Kießling und Tranquillo Barnetta einen glücklichen Dreier geholt.

"Sind nicht vom Glück geprügelt" 

"Wenn man weiter vorne steht in der Tabelle, gewinnt man solche Spiele. Wenn man weiter hinten ist, verliert man sie", sah Skibbe den Vorteil für sein im Höhenflug befindliches Team.

Dabei konnte Bayer in Abwesenheit des verletzten Regisseurs Bernd Schneider erneut auf seine Abwehr bauen - und auf die schwache Chancenausbeute der Franken. "Wir sind nicht gerade vom Glück geprügelt, wenn wir mal eine Chance haben", sagte Club-Trainer Hans Meyer.

Wie aus dem Nichts hatte Kießling die Gäste im Duell der UEFA-Cup-Teilnehmer gleich mit deren erster Torchance in Front gebracht (40.) und die Parte auf den Kopf gestellt.

Skibbe bedankt sich bei Fortuna 

"Nürnberg hat im ersten Durchgang unglaublich viel Druck gemacht", meinte Skibbe beeindruckt. "Der Halbzeitstand war mehr als glücklich für uns."

Nach dem Wechsel konnten die Franken durch Marek Mintal (73./Foulelfmeter) ausgleichen, doch nur drei Minuten später versetzte Barnetta dem Club nach einem schlimmen Abwehrpatzer den K.o. "Wir hatten eine Menge Glück", sagte Skibbe erleichtert.

Wunschlos glücklich war der frühere Nürnberger Kießling, der nach einem schweren Start bei Bayer in seiner zweiten Saison immer besser Tritt fasst.

"Ich habe zur Heimat und zu den früheren Mitspielern noch Kontakt", gestand der 23-Jährige und hatte nach seinem starken Auftritt kein schlechtes Gewissen. "Im Fußball gibt es keine Freundschaft." Für seine früheren Gefährten hatte der Jung- Nationalspieler aber immerhin Trost parat: "Sie werden da unten rauskommen."

Meyers Gelassenheit ist dahin 

So viel Gelassenheit brachte Nürnbergs Trainer Meyer nach der dritten Heimpleite nicht mehr auf. "Das ist eine katastrophale und beängstigende Heimbilanz", stöhnte der Coach nach dem erneuten Rückschlag und nahm beim einstigen Fahrstuhl-Club das am meisten verhasste aller Wörter in den Mund. "Das ist abstiegswürdig."

Wieder einmal hatte der Pokalsieger gut mitgehalten und stand am Ende erneut mit leeren Händen da. "Wir spielen mit viel Aufwand und spielen es erfolglos", klagte Meyer und blickte voller Sorgen auf die Partie beim VfL Bochum. "Jetzt sind wir in der Situation, in der jeder Spieler an sich zweifelt."

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