NFL

NFL - Blockbuster-Trades und Free Agency-Wahnsinn: Fünf Fragen zum Kräfteverhältnis zwischen AFC und NFC

Von Alex Weber
Wir blicken zurück auf den vielleicht verrücktesten Free-Agency-Monat in der NFL-Geschichte.
© getty

Die bisherige Offseason hatte bereits einige Trades großen Ausmaßes zu bieten und reihenweise namhafte Free Agents haben sich einem neuen Team angeschlossen. Die Kräfteverhältnisse zwischen der AFC und NFC dürften sich dadurch um einiges verschoben haben.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Wir blicken auf die Teams, die am meisten aufgerüstet haben, die Verschiebungen in der Spitze der beiden Conferences sowie den Transaktionen mit dem größten Impact und wer davon profitieren wird.

Fünf Fragen zu einer ereignisreichen Offseason mit Blockbuster-Trades, spektakulären Free-Agent-Signings und deren Auswirkungen auf die neue Saison.

1. Welche Teams haben am meisten aufgerüstet?

Miami Dolphins: Mit dem Trade für Tyreek Hill haben die Dolphins nochmal ein dickes Ausrufezeichen hinter eine ohnehin schon vielversprechende Offseason gesetzt. Mit Mike McDaniel wurde zunächst ein junger, innovativer Head Coach verpflichtet.

Hill und Jaylen Waddle bilden das vermutlich schnellste Wide Receiver-Duo der NFL und DeVante Parker als WR3 und Cedrick Wilson als WR4 sind eine Ansage. Dazu wurde mit Terron Armstead einer der besten Left Tackles der Liga geholt und Connor Williams ist ein solider Guard, der zusammen mit Armstead ein großes Upgrade auf der linken Seite der Offensive darstellt.

Mit Chase Edmonds und Raheem Mostert wurden zudem zwei solide Running Backs verpflichtet, dazu hatte man in Myles Gaskin bereits einen guten Back im Kader.

Klar begeistern einen die Optionen auf der Quarterback-Position nicht gerade, doch Tua Tagovaiola war im College bei Alabama mit einer ähnlich stark besetzten Offensive sehr erfolgreich. Hill und Waddle werden ihm durch ihre Fähigkeit Yards nach dem Catch zu machen, zusätzlich enorm aushelfen. Außerdem wird er durch die Upgrades in der O-Line endlich etwas mehr Zeit in der Pocket haben und kann den Ball an seine vielen Anspielstationen verteilen.

Offensive Skill-Positionen der Miami Dolphins 2022

QB

RB

WR

WR

WR

TE

Tua Tagovaiola

Chase Edmonds

Tyreek Hill

Jaylen Waddle

DeVante Parker

Mike Gesicki

Teddy Bridgewater

Raheem Mostert

Cedrick Wilson

Preston Williams

Trent Sherfield

Durham Smythe

NFL: Die Chargers und Bills rüsten defensiv auf

Los Angeles Chargers: Letzte Offseason lag der Fokus der Bolts darauf, Herbert in der Offensive zu unterstützen. Dieses Jahr sollte dann in der Defensive nachgelegt werden. Und wie: Durch den Trade für Khalil Mack haben die Chargers zusammen mit Joey Bosa das vielleicht beste Pass-Rush-Tandem der Liga. Noch dazu kennt Head Coach Brandon Staley Mack bereits aus der gemeinsamen Zeit in Chicago und die Eingewöhnungszeit dürfte daher recht kurz sein.

Mit J.C. Jackson wurde zudem die Lücke auf der Cornerback-Position behandelt, Sebastian Joseph-Day und Austin Johnson werden in der D-Line die verheerende Run Defense der letzten Saison verbessern. Auf dem Papier haben die Chargers einen der komplettesten Kader der NFL, wenn in der Free Agency oder im Draft noch ein solider Right Tackle gefunden werden kann, ist das Upside dieses Jahr enorm.

Buffalo Bills: Die Bills haben in den letzten Jahren einiges an Kapital in den ersten beiden Runden des Drafts in ihre Defensive Line investiert. Das hat sie in dieser Offseason aber nicht davon abgehalten, ihren Pass Rush zu anzugehen. Mit Von Miller und Shaq Lawson hat man neue Starter dazugewonnen und sich darüber hinaus in der Breite verbessert. Die Bills werden nächstes Jahr kräftig durchrotieren können und ihre D-Liner so stets frisch halten.

Die Verpflichtungen von Tight End O.J. Howard und Wide Receiver Jamison Crowder waren zudem schlaue Low-Risk/High-Reward-Transaktionen von General Manager Brandon Beane. Eine Red-Zone-Offense mit Empty Backfield bestehend aus Josh Allen, Stefon Diggs, Gabriel Davis, Dawson Knox, Howard und Crowder wird gegnerischen Defenses einiges an Kopfschmerzen bereiten.

Die AFC wirkt noch stärker verbessert als im Vorjahr

Erwähnt werden müssen an dieser Stelle auch noch die Cleveland Browns mit den Verpflichtungen von Deshaun Watson und Amari Cooper sowie die Denver Broncos mit Russell Wilson und Randy Gregory. Beide Teams hatten bereits einen gut bestückten Kader und allein dadurch, dass sie jetzt ihren Franchise-Quarterback haben, dürfte nächste Saison mit beiden Teams zu rechnen sein.

Gleiches gilt für die Las Vegas Raiders, die durch den Trade für Davante Adams erstmals seit dem Abgang von Amari Cooper 2018 wieder einen klaren WR1 haben. Mit Chandler Jones wurde zudem einer der besten Pass Rusher auf dem Markt geholt. Das Tandem aus ihm und Maxx Crosby kann nächstes Jahr in der Diskussion um das beste Pass-Rush-Duo der Liga sicherlich ein Wörtchen mitreden.

Was auffällt, ist, dass es sich hier nur um Teams aus der AFC handelt, die sich in dieser Offseason deutlich mehr verbessert haben als ihre Gegenparts der NFC. Mit Adams, Wilson, Cooper, Mack und Jones sind zudem mehrere Stars von der NFC in die AFC gewechselt, während der größte Name, der den Weg von AFC zu NFC ging, wohl Carson Wentz ist.