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Trotz strauchelndem James - Miami gleicht aus!

Von Max Marbeiter
LeBron James (l.) sorgt gegen Tiago Splitter für den Block des Abends
© Getty

Der Meister ist zurück! Nach der bitteren Niederlage in Spiel eins haben die Miami Heat die Final-Serie durch ein deutliches 103:84 (BOXSCORE) über die San Antonio Spurs ausgeglichen. Dabei hatte LeBron James einen verhältnismäßig schwachen Abend erwischt, doch auch bei den Spurs enttäuschten die Superstars.

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Die Heat wollten und mussten sich für die Niederlage aus Spiel eins revanchieren - und taten dies schließlich auch. Dabei erlebten sowohl LeBron James (7/17 FG, 17 Punkte) als auch Dwyane Wade (5/13 FG) einen eher ruhigen Abend.

Dafür lieferte Mario Chalmers mit starken 19 Punkten und einigen Big Plays eine starke Leistung. Auch Chris Bosh scheint, zumindest vorläufig, sein Tal durchschritten zu haben. Der Big Man traf 6 seiner 10 Würfe (12 Punkte) und rundete sein Double-Double mit 10 Rebounds ab.

Auch bei den Spurs fanden die Superstars nie wirklich ihren Rhythmus. Tim Duncan traf beinahe nichts (3/13 FG), Tony Parker schmiss den Ball zu häufig weg (5 Turnover, 5/14 FG). Danny Green beschloss Spiel zwei dagegen mit einer perfekten Quote (6/6 FG, 5/5 3er). Kawhi Leonard sicherte sich dazu überragende 14 Rebounds.

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Die Reaktionen:

LeBron James (Heat): "Ich weiß, dass meine Schützen nur etwas Platz brauchen, um ihren Wurf loszuwerden. Ich selbst hatte offensiv Probleme, aber unsere Schützen haben einige wichtige Würfe getroffen."

Chris Bosh (Heat): "Wir waren heute einfach etwas aktiver. Wir haben uns weiter darauf konzentriert, sie einzuengen."

Manu Ginobili (Spurs): "Nachdem keiner von uns gut gespielt hat, hatten wir im Grunde keine Chance, das Spiel zu gewinnen. Deshalb müssen wir jetzt aufstehen und besser spielen."

Gregg Popvich (Spurs): "Nichts zu treffen, schlechte Würfe zu nehmen und den Ball wegzuschmeißen ist einfach eine schlechte Kombination."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Erik Spoelstra beginnt mit Mario Chalmers, Dwyane Wade, LeBron James, Udonis Haslem und Chris Bosh.

Auch Gregg Popovich spart mit Überraschungen und schickt Tony Parker, Danny Green, Kawhi Leonard, Tim Duncan und Tiago Splitter zum Tip-Off aufs Parkett.

5.: Danny Green! Zum dritten Mal drückt der Guard von draußen ab, zum dritten Mal bekommt San Antonios Scoreboard dreifachen Zuwachs. Auf der anderen Seite steckt Wade nach schönem Fake auf Bosh durch - 9:6 Spurs!

10.: Eigentlich wirken die Heat in den ersten Minuten aggressiver, hemmen San Antonios Offense auch merklich. Dennoch finden die Spurs immer wieder Wege, zu scoren - Duncan diesmal jedoch nicht. James packt unter dem Korb den Block aus. Kurz darauf trifft "The Big Fundamental" jedoch beide Freiwürfe - 18:17 Miami!

14.: Miami beginnt Viertel Nummer zwei. Erst trifft Miller den Dreier, dann zwingen die Heat Neal zu einem schlechten Wurf mit ablaufender Shotclock und schließlich macht Cole den Transition Layup - 29:24 Heat!

19.: Tony Parker tastet sich langsam in die Partie. Dem langen Zweier lässt er per Floater die richtige Antwort auf Allens Dreier folgen. Dass Ginobili kurz darauf bereits sein drittes Foul kassiert, dürfte Gregg Popovich dagegen weniger gefallen. Dennoch: 40:39 Spurs!

24.: Gegen Ende der ersten Hälfte starten die Heat dank aggressiver Defense sowie eines Chalmers-Dreiers plus Wade-Floater einen kleinen Run - 50:45 Heat!

29.: Das alte Spiel: Steigt Green von Downtown hoch, findet der Spalding auch seinen Weg durch die Reuse. Auch Versuch Nummer fünf sitzt und bringt die Spurs wieder bis auf einen Punkt heran.

33.: Die Spurs mit Autorität. Vorne hämmert Duncan den Dunk durch den Ring und hinten räumt Green James ab. Zur Krönung zieht der Guard beim nächsten Angriff auch noch gegen den MVP zum Korb und trifft den Leger - 62:61 Spurs!

38.: Miami zieht davon! James' langem Zweier lässt Miller den Dreier aus der Ecke folgen. Neal versucht, ebenfalls von Downtown zu antworten, vergibt jedoch - 80:65 Heat!

42.: Monsterblock von James! Splitter steigt zum Dunk hoch, doch der MVP verteilt ab sofort keine Geschenke mehr und räumt den Brasilianer übel ab.

47.: Beide Coaches lassen bereits seit geraumer Zeit die Ersatzspieler ran. Garbage Time!

Miami Heat vs. San Antonio Spurs: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Mario Chalmers. LeBron James fand lange keinen Rhythmus, auch Dwyane Wade hielt sich merklich zurück. In Teilzeitabwesenheit der beiden Superstars schwang sich der Point Guard zu Miamis heimlichem Leader auf. Chalmers schoss stark aus dem Feld (6/12 für 19 Punkte) und leistete sich keinen einzigen Ballverlust. Vor allem übernahm er aber Verantwortung, lieferte in den richtigen Momenten Big Plays und pushte Team wie Zuschauer damit zum Sieg in Spiel zwei.

Der Flop des Spiels: Tim Duncan. Beim "Big Fundamental" wollten nicht einmal die einfachsten Dinge gelingen. Duncan wirkte zeitweise wie ein Fremdkörper, fand offensiv nicht einmal ansatzweise seinen Rhythmus und traf nur 3 seiner 13 Wurfversuche. Entsprechend fehlte den Spurs die, gerade gegen Miami, so wichtige Offensivpräsenz am Brett.

Analyse: Ganze 4 Turnover hatten sich die Spurs in Spiel eins geleistet - in 48 Minuten. In Spiel Nummer zwei genügte dazu bereits das erste Viertel. Speziell Tony Parker sah sich zu Beginn extrem aggressiv verteidigenden Heat gegenüber. Miami gewährte dem Franzosen kaum Raum, verteidigte das Pick and Roll der Spurs dazu durchaus effektiv. Zwar wurde häufig geswitched, die Ordnung durch die Rotation jedoch nie durcheinander gebracht.

Entsprechend schwer tat sich San Antonio zunächst, überhaupt offene Würfe zu kreieren. Häufig mussten die Spurs mit ablaufender Shot Clock irgendwie den Abschluss finden. Dass sich die Texaner dennoch äußerst effektiv im Spiel hielten, hatte diverse Gründe.

Nummer eins: die Dreier. Trotz Miamis guter Defense bewegten die Spurs den Ball teils derart geschickt, dass immer wieder offene Würfe von Downtown heraussprangen - und schlussendlich auch fielen (7/10 in der ersten Hälfte).

Zudem verteidigte auch San Antonio zeitweise durchaus gekonnt, ließ Miamis Offense seinerseits nur selten einen Rhythmus finden. Speziell LeBron James verbrachte eine äußerst ruhige erste Halbzeit. Der MVP nahm nur sporadisch an Miamis Angriffen teil, brachte seinen Namen erst in letzten Sekunden des ersten Viertels aufs Scoreboard und traf in den ersten beiden Vierteln lediglich 2 seiner 7 Würfe.

Ernsthafte Besserung war allerdings auch im dritten Abschnitt nicht in Sicht. James haderte mit seinem Wurf und hatte zudem beim Rebound unerwartet große Probleme mit Kawhi Leonard (14 Rebounds). Nun war Spiel zwei aber ohnehin nicht das Spiel der Superstars. Weder James noch Parker, Wade oder Duncan (3/13, 9 Punkte) vermochten auch nur ansatzweise, ihr gewohntes Niveau zu erreichen.

Also sprangen auf beiden Seiten die Rollenspieler in die Bresche. Viel wichtiger aber: Vor allem Miami kaschierte den zunächst mangelnden offensiven Output zusehends durch seine unglaubliche aggressive Defense. Je länger das Spiel dauerte, desto deutlicher erschwerte der Meister San Antonios Produktion im Angriff.

Speziell im Schlussviertel fanden die Spurs überhaupt keinen Weg, dauerhaft effektiv zu punkten. Als Miami dann auch noch immer weiter davon zog, übertrieb es San Antonio in der Offense. Ob überhastete Dreier, schwache Drives oder unnötige Ballverluste (16 Turnover) - San Antonios Offense mangelte es schlicht an Struktur.

Dazu band Miami James als Blocksteller äußerst effektiv in sein Angriffsspiel ein und brachte seine Offense damit immer besser ins Laufen. So schaukelte sich alles zu einem unglaublichen 33:5-Run der Heat auf, den San Antonio schlussendlich nicht mehr zu kontern vermochte. Damit treten die Spurs die Reise in die Heimat mit einer bitteren Niederlage im Gepäck an. Spiel drei findet am Dienstag in San Antonio statt.

Ergebnisse und Spielplan im Überblick

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