NBA

Spurs ziehen in Conference Finals ein

Von Marc-Oliver Robbers
Tim Duncan absolvierte gegen die Golden State Warriors sein 200. Playoff-Spiel
© getty

Die San Antonio Spurs haben mit einem 94:82 (Boxscore) bei den Golden State Warriors Spiel 6 und damit die Serie gewonnen. Die Texaner zeigten eine souveräne Leistung und treffen nun in den Conference Finals auf die Memphis Grizzlies (So., 21.30 Uhr im LIVE-STREAM FOR FREE bei SPOX).

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Trotz einer über weite Strecken schwachen Vorstellung von Tony Parker haben sich die Spurs für die nächste Runde qualifiziert. Der Franzose traf nur 3 von 16 aus dem Feld, darunter aber zwei wichtige Dreier in den letzten drei Minuten. Am Ende stand Parker bei 13 Punkten und 8 Assists. Tim Duncan erzielte in seinem 200. Playoff-Spiel 19 Punkte und war damit Topscorer seines Teams. Kawhi Leonard kam auf 16 Punkte und 11 Rebounds. Tiago Splitters 14 Zähler bedeuten für den Brasilianer einen persönlichen Karrierebestwert.

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Auf Seiten der verletzungsgebeutelten Warriors war wieder einmal Stephen Curry mit 22 Punkten der beste Werfer. Jarrett Jack kam auf 15 Zähler. Harrison Barnes landete bei einem Blockversuch im zweiten Viertel unglücklich mit dem Arm und dem Kopf auf dem Parkett und musste in der Kabine behandelt werden. Zwar kam der Rookie nach der Pause zurück, musste später aber doch zurück auf die Bank. Auch Andrew Bogut spielte angeschlagen.

Die Reaktionen:

Gregg Popovich (Coach Spurs): "Sie haben einen großartigen Charakter. Sie snd Wettkämpfer. Sie wissen, dass es nicht Millionen Möglichkeiten gibt, Dinge wie diese zu tun. Sie wollen es."

Tim Duncan (Spurs): "Das wird eine harte Runde. Wenn man gedacht hat, das hier war physisch, dann wird die nächste Runde noch 10 Stufen höher."

Tony Parker (Spurs) über den Titel: "Ich glaube, jeder Team will noch einen mehr. Es ist schon lange her."

...über sein Spiel: "Ich habe einfach weiter an mich geglaubt. Meine Teamkollegen standen hinter mir."

Mark Jackson (Coach Warriors): "Es ist inspirierend darüber nachzudenken, zu was wir in diesem Jahr im Stande waren."

Stephen Curry (Warriors): "Es wird eine Zeit dauern, bis wir begriffen haben, was wir erreicht haben. Für die Warriors war es schön, so weit zu kommen. Darauf können wir aufbauen."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Mark Jackson wechselt mal wieder durch. Ezeli ersetzt Landry als Power Forward. Dazu laufen Curry, Thompson, Barnes und Bogut auf. Bei San Antonio gibt es keine Veränderungen. Es starten Parker, Green, Leonard, Duncan und Splitter.

6.: Barnes startet erneut gut in die Partie. Zweimal nutzt er das Mismatch gegen Parker aus und punktet. Auf der anderen Seite trifft Duncan trotz Foul von Ezeli. Auch der Freiwurf sitzt. 12:11 für San Antonio.

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18.: Curry zieht gegen Parker zum Korb, will das Foul, bekommt es aber nicht. Der Ball ist trotzdem drin. Aber die Spurs führen weiter mit 33:25.

20.: Mit Small Ball zum Erfolg! Die Warriors kämpfen sich zurück und haben dabei Biedrins als größten Spieler auf dem Feld. Curry trifft erst den Dreier, dann legen Barnes und wieder Curry nach. 36:39 aus Sicht der Warriors.

22.: Green versenkt den offenen Dreier! Die Spurs sind wieder auf 9 Punkte weg. 45:36.

27.: Was war denn das? Thompson wirft Leonard den Ball in die Arme, der den Fastbreak mit Parker läuft, aber der Franzose verlegt den einfachen Korbleger gegen Barnes. 49:43 für San Antonio.

31.: Joseph macht den Korbleger nach dem Fastbreak. Die Spurs führen mit 60:48. Die größte Führung des Abends.

39.: Da sind es plötzlich nur noch 3 Punkte! Thompson trifft den Dreier und verkürzt auf 67:70!

46.: Ganz stark von Ginobili! Der Argentinier penetriert in die Zone, passt dann zum offenen Leonard, der den Dreier aus der Ecke versenkt. 85:79 für San Antonio. Es ist die Entscheidung.

Golden State Warriors vs. San Antonio Spurs: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Kawhi Leonard. Der Forward der Spurs liefert erstaunliche Playoffs ab und hat seine Zahlen im Vergleich zur Regular Season noch einmal hochgeschraubt. Er soll eins der neuen Gesichter der Post-Duncan-Ära werden, beweist aber aktuell schon seine Klasse. Mit 16 Punkten und 11 Rebounds lieferte er ein Double-Double ab und traf in der Crunch-Time den vorentscheidenden Dreier. Leonard erfüllt konsequent seine Aufgaben und ist auch offensiv da, wenn er gebraucht wird.

Der Flop des Spiels: Andrew Bogut. Natürlich ist der Center angeschlagen, aber dennoch hat der Australier in der Serie gezeigt, dass er eigentlich mehr kann. Gerade am Anfang probierten die Warriors viel über Bogut zu spielen, aber der Center konnte sich kaum durchsetzen. Am Ende standen 3 Punkte und 7 Rebounds auf seinem Konto.

Analyse: Es war das 200. Playoff-Spiel für Tim Duncan und es begann wie die meisten. Der Forward wurde immer wieder über Pick-n-Roll-Situationen in Szene gebracht oder am Brett angespielt. Duncan spielte eine starke erste Halbzeit und konnte sich richtig am Brett austoben, denn die Warriors kämpften erneut mit Foulproblemen.

Ezeli kassierte früh 3 Fouls und musste auf die Bank, Lee wird weiterhin nur dosiert eingesetzt und so kam erneut Biedrins zu einigen Minuten. Der Lette machte seine Sache ordentlich, konnte die Dominanz der Spurs am Korb aber auch nicht brechen, denn auch Splitter zeigte offensiv eine gute Partie.

Dagegen fand Gegenüber Bogut nur schwer ins Spiel. Zwar versuchte Curry mit dem Center immer wieder das Pick-n-Roll, aber die Spurs verteidigten dies geschickt. Außerdem ließen sie erneut kaum Dreier von Golden State zu. Die Warriors nahmen in der ersten Hälfte nur 6 Würfe vom Perimeter. Thompson wurde von Green erneut komplett abgemeldet.

Neben Curry, der immer wieder zum Korb penetrierte und allein in der ersten Hälfte 16 Punkte erzielte, sorgte anfangs Barnes für Entlastung. Der Rookie musste allerdings eine Schrecksekunde überstehen, als er bei einem Blockversuch mit dem Kopf auf dem Hallenboden aufschlug und mehrere Minuten behandelt werden musste. Mit einer Platzwunde ging es in die Kabine. Zur zweiten Halbzeit war Barnes aber dann zumindest kurzzeitig zurück.

Warriors-Coach Jackson probierte der Dominanz der Spurs' Big Men mit Small Ball entgegenzutreten. Das funktionierte aber nur zeitweise. San Antonio diktierte das Spiel und nahm eine 7-Punkte-Führung mit in die Halbzeit.

Auch nach dem Wechsel blieb San Antonio das spielbestimmende Team. Die Spurs ließen den Ball sehr gut laufen und konnten es so auch verkraften, dass die beiden anderen Stars lange keinen guten Abend erwischten. Parker vergab einfachste Korbleger, traf keine guten Entscheidungen und durfte sich dafür auch die eine oder andere Standpauke von Popovich anhören. Auch Ginobili war als Scorer kein Faktor, aber verteilte 11 Assists. Parker unterstrich dann aber, dass man ihn nie abschreiben darf. Das ganze Spiel über völlig kalt, traf er in den letzten drei Minuten zwei wichtige Dreier.

Den Warriors fehlte lange die Entlastung und zudem neigten sie immer wieder zu leichten Ballverlusten. Erst im Schlussviertel unterstützten Thompson und Jack Alleinunterhalter Curry. Das Spiel wurde noch einmal eng. Doch dann entschieden Zentimeter. Während Leonard und Parker ihre offenen Dreier versenkten, sprangen die von Thompson und Curry unglücklich wieder raus.

San Antonio holt sich Spiel 6 und damit die Serie. Auch wenn die Warriors am Ende enttäuscht waren, können sie dennoch auf ganz starke Playoffs zurückblicken und haben wichtige Erfahrungen gesammelt. Die Spurs treffen nun am Sonntag in den Conference Finals auf die Memphis Grizzlies.

Ergebnisse und Spielplan im Überblick

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