Lückenfüller, Retter und Halbgott

Von SPOX
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FC Bayern München

Die Situation: Die Bayern legten sich früh fest, dass sie in diesem Sommer ein langfristige Lösung auf dem Trainerstuhl präsentieren wollen. Jupp Heynckes hätte zwar noch eine Saison dran gehängt, aber ein langfristiges Engagement wäre für beide Seiten keine Option mehr gewesen. Also schauten sich die Bayern auf dem Markt um und fanden den als besten Trainer der Welt bezeichneten Pep Guardiola.

Dass sich die Münchner gegen die reichlich alimentierten Vereine aus Manchester und Paris durchsetzten, spricht für den Stellenwert, den Guardiola dem Münchner Modell einräumt. Bereits in der Winterpause machten die Bayern den Trainercoup publik. Die Arbeit von Heynckes störte das in keinster Weise, auch wenn dieser über das vom Verein vorzeitig verkündete Karriereende leicht verstimmt war.

Heynckes führte die Bayern zum historischen Triple und hinterließ Guardiola eine harmonierende Mannschaft. "Die beste in Europa", wie Heynckes auf seiner Abschieds-PK erklärte.

Was bedeutet das? Die Bayern haben eine Stilwechsel auf der Trainerposition vorgenommen. Weg vom väterlichen Freund Heynckes, der es vor allem in seiner zweiten Saison verstand, eine Mannschaft voller Stars zu führen und zufriedenzustellen. Hin zum jungen, dynamischen Taktikguru Guardiola, der sich beim FC Barcelona seinen herausragenden Ruf durch den Gewinn von 14 Trophäen in vier Jahren und der Entwicklung eines weltweit führenden Spielstils erarbeitete. Dazu erfand er Lionel Messi neu und machte ihn so zum besten Spieler der Welt.

Nachdem die ersten beiden Versuche mit dem Projektmanager Jürgen Klinsmann und dem Fußballlehrmeister Louis van Gaal nur eine kurze Halbwertszeit hatten, glauben die Bayern in Guardiola nun die richtige Mischung für die Zukunft gefunden zu haben.

Die Bayern erhoffen sich von Guardiola nicht weniger als die Entwicklung einer Ära. Er soll die Arbeit, die seine Vorgänger mit dem dreimaligen Erreichen des Champions-League-Finals in vier Jahren und dem Gewinn des Triples begonnen haben, fortführen und gleichzeitig das Spiel um neue Elemente erweitern.

Mögliche Chancen und Risiken: Im Erfolg werden die meisten Fehler gemacht. Die Ankunft und die Impulse eines neuen Trainers können in diesem Fall ein wichtiges Puzzlestück sein, um die Spannung und den Fokus in der neuen Saison nicht zu verlieren. Zumal die Bayern nach zwei verlorenen Finals in London endlich die Champions League gewonnen und somit einen ersten Zyklus beendet haben.

Guardiola ist klug genug, um bei einer so erfolgreichen Mannschaft nicht alles über den Haufen zu werfen. Er machte auch schon klar, dass er sich den Spielern anpassen wolle. Aber er will auch seine Ideen einbringen und die Spieler davon überzeugen.

Der smarte Guardiola ist auf dem Platz und im Spiel ein sehr fordernder Trainer. Er verlangt in jedem Moment Konzentration und Engagement. Die Spieler müssen sich an diese Art noch gewöhnen. Je schneller der Anpassungsprozess gelingt, desto früher wird sich auch der gewünschte Fortschritt und der Erfolg einstellen.

Die größte Unbekannte ist allerdings, wie und ob Guardiolas Art auch außerhalb des FC Barcelona funktioniert. Dort kannte er alles und jeden seit seiner Kindheit. Guardiola ist mit den Ideen und Werten des Klubs aufgewachsen und hat in der ersten Mannschaft die Spieler aus La Masia um sich geschart. München ist auch für ihn eine Herausforderung, er muss um Akzeptanz werben. Die Voraussetzung für eine fruchtbare Zusammenarbeit sind dennoch sehr gut.

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