Nationalistische Gesänge: UEFA greift gegen Albaniens Mirlind Daku hart durch

Von Stefan Petri
Mirlind Daku, Albanien
© imago images

Der albanische Mittelstürmer Mirlind Daku ist von der UEFA für zwei Spiele gesperrt worden. Der 26-Jährige, aktuell bei Rubin Kazan in Russland unter Vertrag, hatte nach dem Spiel gegen Kroatien (2:2) nationalistische Sprechchöre angestimmt.

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Der europäische Verband begründete die zwei Spiele Sperre mit "Nichtbeachtung der allgemeinen Verhaltensgrundsätze, wegen Verstoßes gegen die Grundregeln guten Benehmens, wegen Nutzung von Sportveranstaltungen für Bekundungen nichtsportlicher Art und wegen Verunglimpfung des Fußballsports." Der albanische Verband bekam eine Geldstrafe in Höhe von 25.000 Euro aufgrund einer provozierenden Botschaft aufgebrummt.

Daku selbst hatte zuvor bereits auf Facebook geschrieben: "Sorry, wenn ich jemanden beleidigt habe." Und weiter: "Wie bei jedem Fußballer sind die Emotionen in diesen Momenten auf einem anderen Level, was nur auf dem Spielfeld verstanden werden kann. Es ist schwer, das Gefühl, für dieses Nationalteam zu spielen, zu beschreiben, für diese wunderbaren Fans, die uns uneingeschränkte Liebe geben."

Daku hatte nach Abpfiff per Megafon anti-nordmazedonische Sprechchöre angeleitet. Der dortige Verband empörte sich über "skandalöses" Verhalten.

Albaniens Kapitän Berat Djimsiti ist trotz des Vorfalls und der Sperre seines Teamkollegen darum bemüht, den Fokus auf Fußball zu legen: "Wir wissen, dass er einen Fehler gemacht hat und er hat sich entschuldigt. Wir blicken aber auf das Spiel morgen."

Die Entscheidung sei Sache der UEFA, so Trainer Sylvinho. "Wir können keine Energie für etwas verschwenden, das nichts mit Spanien oder unserer Leistung zu tun hat", sagte er.

Es ist nicht der erste Aufreger der EM, was Schlachtrufe angeht. Nachdem Fans aus Albanien und Kroatien serbenfeindliche Sprechchöre angestimmt hatten (Tötet, tötet, tötet den Serben!), hatte der serbische Fußballverband mit einem Rückzug aus dem Turnier gedroht, sollte die UEFA nicht harte Strafen aussprechen. Später zog Verbands-Generalsekretär Jovan Surbatovic die Drohung zurück.

Die UEFA erklärte, die Untersuchungen dauerten in diesem Fall noch an.

Daku fehlt seinem Team nun im dritten Gruppenspiel gegen Spanien (Montag, 21 Uhr). Mit nur einem Punkt aus zwei Spielen braucht Albanien unbedingt einen Sieg. Auch in einem möglichen Achtelfinale würde Daku fehlen.

EM 2024, der Stand in der Gruppe B

#MannschaftSp.SUNToreDiff.Pkt.
1Spanien22004:046
2Italien21012:203
3Albanien20113:4-11
4Kroatien20112:5-31