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Mr. Jacksons Experimentierkasten

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Terrance West, RB, Baltimore Ravens: Schon Anfang August tauchten aus Baltimore Meldungen auf, wonach Terrance West womöglich Justin Forsett den Starter-Posten streitig machen könnte. Seit Samstag ist das keine Frage mehr: Forsett wurde völlig überraschend entlassen, West ist plötzlich tatsächlich der Starter.

Der Ex-Browns-Back hat in der Offseason über sieben Kilo abgespeckt und die Explosivität wurde auf dem Feld prompt deutlich. Baltimore, das im Receiving-Corps nach wie vor viele Fragezeichen hat, wird sich allerdings auch früh auf West verlassen müssen: Der ebenfalls beeindruckende Rookie Kenneth Dixon fällt aufgrund einer Knieverletzung vorerst aus, womit der Großteil der Running-Back-Arbeit auf West zukommen wird.

Brock Osweiler, QB, Houston Texans: Es war die große Free-Agency-Story: Brock Osweiler verlässt den amtieren Champion Denver, um in Houston für etwas mehr Geld sein Glück und einen Neuanfang zu suchen. Die Texans haben dabei mit der Verpflichtung von Running Back Lamar Miller sowie den hohen Draft Picks für die Receiver Will Fuller und Braxton Miller alles getan, um dem neuen Franchise-Quarterback jede Chance auf Erfolg zu geben.

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Dabei gilt es allerdings nicht zu vergessen: Neue Spieler brauchen nicht nur Zeit, um sich aneinander zu gewöhnen - es dauert darüber hinaus ebenfalls, bis eine neue Offense verinnerlicht ist. Auf der anderen Seite wird der Druck der Öffentlichkeit immens ansteigen, sollte Houston nicht zeitnah Ergebnisse liefern. Keine einfache Situation für Osweiler, Coach Bill O'Brien und Co.

Arizonas Nummer-2-Cornerback: Allein die Tatsache, dass hier kein Name steht, zeigt bereits das Kernproblem. Im Training konnte sich weder Justin Bethel (plagte sich lange mit einer Fußverletzung herum), noch der athletisch ultra-begabte Rookie Brandon Williams (wurde erst vor gut einem Jahr zum Cornerback umfunktioniert) auf der nach dem Abgang von Jerraud Powers vakanten Position gegenüber von Patrick Peterson festbeißen.

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Im Gegensatz etwa zur Panthers-Defense aber genießt die Secondary in Arizonas Scheme eine hohe Wertschätzung: Cornerbacks müssen in der Lage sein, regelmäßig ohne Unterstützung Eins-gegen-Eins-Duelle mit Receivern zu gewinnen. Nur so können die Cardinals ihre aggressive Defense spielen. Ein möglicher X-Faktor kam am vergangenen Freitag: Via Trade verpflichtete Arizona Marcus Cooper aus Kansas City, der seine starke Rookie-Saison in den vergangenen Jahren nie bestätigen konnte. Wer in Week 1 startet bleibt offen.

Spencer Ware, RB, Kansas City Chiefs: Zumindest im Ansatz eine ähnliche Situation wie in Baltimore: Zwar haben die Chiefs Jamaal Charles nicht entlassen, doch ist der Star-RB nach seinem Kreuzbandriss früh in der vergangenen Saison noch immer nicht fit. Coach Andy Reid ließ vor einigen Tagen bei ESPN durchblicken, dass Charles "noch etwas Zeit" brauche, um zurück zu kommen. Ein Einsatz in Week 1 wird zunehmend unwahrscheinlich.

Das bringt Ware in den Mittelpunkt. Der 24-Jährige (5,6 Yards pro Run, 6 Rushing-TDs 2015) war in Charles' Abwesenheit während der Saisonvorbereitung durchgehend der Nummer-1-Back in KC und profitiert von einer extrem effizienten Chiefs-Offense um Quarterback Alex Smith. Sollte sich Charles' Comeback weiter hinauszögern, würde Ware nicht nur für Fantasy-Spieler eine zunehmend wichtige Rolle einnehmen.

DeMarco Murray, RB, Tennessee Titans: Die oft diskutierte (und nicht selten verspottete) "Exotic-Smashmouth-Offense" von Titans-Coach Mike Mularkey sorgte in der Preseason für Staunen. Nicht nur Murray, sondern auch Rookie Derrick Henry beeindruckten in Tennessee und bereiteten, begünstigt von einer guten Run-Blocking-Line, Linebackern allerhand Probleme.

Es bleibt abzuwarten, ob die Titans ihr rigoroses Run Game auch aufziehen können, wenn sich gegnerische Defenses einen Game Plan zurechtlegen. Doch in jedem Fall ist es für Murray die große Chance, zu zeigen, dass die Katastrophen-Saison in Philadelphia tatsächlich primär durch desolates Blocking zustande kam und er selbst noch etwas im Tank hat. Gelingt ihm das nicht, stünde Henry wohl eher früher als später bereit. Die ganze Offense aber, inklusive Marcus Mariota, der mehr Read-Option-Spielzüge einstreuen dürfte, verspricht, interessant zu werden.

Die Defensive Line der Eagles: Keine Frage: Der überraschende Bradford-Trade dürfte klar gemacht haben, dass die Eagles bereit sind, die kommende Saison noch vor ihrem Start unter "Entwicklungsjahr" zu verbuchen. Berichten aus Philly zufolge wird Rookie Carson Wentz, der eigentlich 2016 möglichst gar nicht zum Einsatz kommen sollte, gar vor Chase Daniel starten, um Erfahrung zu sammeln - während das Receiving-Corps und auch die O-Line primär von offenen Fragen geprägt werden.

Von der Defense kann man das nicht gerade sagen, insbesondere mit Blick auf die Front Four: Die Eagles stellen ihre Defense auf eine 4-3 um und der neue Defensive Coordinator Jim Schwartz hat bereits in Buffalo gezeigt, wie verheerend seine aggressive 4-3 für Offenses (54 Sacks 2014) sein kann. Mit Brandon Graham, Fletcher Cox, Bennie Logan und Connor Barwin hat er in Philly ebenfalls das Potential dafür - es wird stark auf die D-Line ankommen, wenn die Eagles in der kommenden Saison konkurrenzfähig sein wollen.

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