Axl Rose und ein Afrikaner auf Skiern

Von Daniel Börlein
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© Getty

München - Ein richtig fettes Brett Wintersport hat uns das vergangene Wochenende da beschert.

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Bei den Langläufern stand mit der Tour de Ski ein ebenso hartes Programm auf dem Plan, wie bei den Skispringern mit der Vierschanzentournee. Auch Biathleten, Nordisch Kombinierte und Alpine mussten bei zahlreichen Weltcups richtig ranklotzen.

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Magdalena Neuner schaffte ihren ersten Saisonsieg, und auch die Neumayers, Sommerfeldts, Rieschs und Neureuthers sorgten für allerlei Positives.

Was sonst noch gut, aber auch schlecht war, hat SPOX.com in den Tops und Flops zusammengefasst:

+ Inkognito I: William Bill Bailey alias Axl Rose (im Bild) war, sagen wir mal, nicht gerade ein Waisenknabe. Frühzeitig brach der Frontmann der Hardrock-Band Guns'n Roses die Schule ab, nachdem er Lehrer beleidigt und verprügelt hatte. Sich schlecht zu benehmen wurde fortan Rose' Markenzeichen. Ganz gleich, ob nun in Bars, Hinterhöfen oder auf eigenen Konzerten. Hinzu kamen Drogenkonsum und Alkoholexzesse.

Doch damit muss nun endgültig Schluss sein, dachte sich Rose jetzt. Der mittlerweile 45-Jährige tauchte nun nämlich völlig unerwartet beim Biathlon-Weltcup auf. Unter falschem Namen (Alexander Os) und mit wild wucherndem Bart getarnt, startete Rose beinahe unerkannt in Norwegens Staffel und lief mit der ganz souverän zum Sieg. Doch SPOX hat ihn entlarvt und findet, er braucht sich gar nicht zu verstecken. Denn in diesem Alter noch so die Kurve zu kriegen ist absolut: TOP!

- Filmklassiker in real: "Vom Winde verweht" ist bis heute das kommerziell erfolgreichste Epos der Filmgeschichte. Die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Margaret Mitchell aus dem Jahr 1939 ist noch immer einer der Klassiker schlechthin. In Sachen Wintersport ist "Vom Winde verweht" aber eher ein absoluter Flop, zu bewundern an diesem Wochenende. Ob beim Skispringen in Innsbruck oder Bischofshofen, beim Biathlon in Oberhof oder in der Nordischen Kombination in Schonach - der lästige Wind beeinflusste fast jeden Wettkampf. Und das darf einfach nicht sein. Da helfen auch die zehn Oscars für "Vom Winde verweht" nicht mehr.

+ Inkognito II: Es ist irgendwie immer ein lustiges, weil ungewohntes Bild, wenn Afrikaner mit Skiern unter den Füßen im Schnee unterwegs sind. Doch wer hätte gedacht, dass der Bulle von Bochum so stark langlaufen kann? Dass dieser 1,90-Hüne, der mit seinen knapp 90 Kilo nicht gerade leichtfüßig daher kommt, einen Anstieg von 20 Prozent nach oben fliegt? Und wer hätte gedacht, dass der Kameruner, der zwischen 2002 und 2005 für den VfL Bochum verteidigte, tatsächlich mal den prestigeträchtigsten Wettbewerb der Langlauf-Saison gewinnen kann? Richtig, keiner! Drum muss man sich vor diesem Raymond Nkongo Kalla einfach nur tief verneigen und ihm ein riesiges Kompliment für folgende Schlagzeile machen: Kalla gewinnt zum ersten Mal die Tour de Ski. Sensationell!!

- Schlechte Umleitungen: Nochmal Tour de Ski und nochmal dieser Mörderschlussanstieg den Alpe Cermis hoch, der eigentlich eher zum Abfahren denn zum Bergaufskaten taugt. Und trotzdem mussten Herren wie Damen da rauf. Zur besseren Orientierung hatte man extra Stangen und Tore aufgestellt, wie man sie von den Alpinen kennt. Für Olga Rotschewa offenbar nicht genug. Die Russin, von den Strapazen des Wettkampfs gezeichnet, lief auf ihren dünnen Latten völlig fehlgesteuert durch den Stangenwald. Mal nach links, mal nach rechts, mal gar bergab. Immer auf der vergeblichen Suche nach dem richtigen Weg. Am Ende kam Rotschewa tatsächlich oben an - sogar noch unter den besten 20. Was wäre da nur ohne zahlreiche Umleitungen und mit der richtigen Beschilderung möglich gewesen. Vielleicht mal bei Herrn Kalla nachfragen!

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