Die Küken sind geschlüpft

Von Alexander Mey
hildebrand, gut
© Imago

München - So richtig viel los war am vergangenen Wochenende im Wintersport nicht. Die Profi-Biathleten hatten Pause, ebenso die Langläufer. Die perfekte Chance für andere Athleten, sich in den Fokus zu arbeiten.

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So kommt es, dass diesmal in den Tops und Flops eine Rodlerin, Biathlon-Küken und ein Schweizer Nobody vorkommen.

+ Der Name ist Programm

Lara Gut (im Bild rechts) kannten vor dem vergangenen Wochenende nur die Schweizer, und selbst unter denen wohl nur die Ski-Experten. Die junge Frau ist 16 Jahre alt, hat gerade mal eine Handvoll Weltcup-Rennen auf dem zierlichen Buckel, avanciert aber schon jetzt zur Magdalena Neuner der Alpinen. Kein Wunder, schließlich entzückte sie die Fans in St. Moritz mit einem dritten Platz in der Abfahrt und einem fünften Rang im Super-G. Dass sie nebenbei noch ganz gut aussieht, schadet ihrer Popularität sicher nicht.

- Alles Morgi, oder was?

Sicher darf man Thomas Morgenstern nicht vorwerfen, in diesem Jahr der alles überragende Skispringer zu sein. Aber ein bisschen mehr Gegenwehr seiner Konkurrenz bei den beiden Springen in Sapporo wäre doch ganz schön gewesen. Denn wenn der deutsche Zuschauer sich schon früh morgens aus dem Bett quält, dann soll er doch ein bisschen mehr erleben, als eine totale Morgi-Dominanz und einen sechsten Platz von Michael Neumayer. Mit Martin Schmitt (22. und 39.) und Michael Uhrmann (32. und 38.) war die morgentliche Unterhaltung jedenfalls stark getrübt.

+ Die Küken sind geschlüpft

Die deutschen Biathlon-Frauen haben absolut kein Nachwuchsproblem. Und das ist noch nicht einmal eine Anspielung auf Magdalena Neuner. Die hat zwar bei der Junioren-WM zweimal überlegen Gold gewonnen, aber nachdem sie ausgestiegen war, um sich auf die Erwachsenen-WM in Östersund vorzubereiten, ging der Goldregen unvermindert weiter. An diesem Wochenende holte die Juniorinnen-Staffel Gold (mit Franziska Hildebrand, im Bild links), die Staffel der noch jüngeren Mädels schaffte das Gleiche. Jedoch mit einem kleinen Unterschied: Die Juniorinnen hatten nur läppische 36 Sekunden Vorsprung, die Jugend brachte es auf mehr als zweieinhalb Minuten. Ach ja, die männliche Jugend hat übrigens ihr Staffelrennen auch noch gewonnen, mit 49 Sekunden Vorsprung.

- Das war's dann, Silke

Wer den Namen Silke Kraushaar-Pielach hört, der denkt an Rodeln, der denkt an Gewinnen. Etwas anderes hat Kraushaar in ihrer langen Karriere nämlich kaum getan. Sie hat fast immer gewonnen in den letzten Jahren, es sei denn, Sylke Otto hätte ihr die Party verdorben. Sylke Otto hat bereits aufgehört, jetzt ist im Alter von 37 Jahren Kraushaar dran. Am Wochenende bestritt die Olympiasiegerin, Weltmeisterin, dreimalige Europameisterin und fünfmalige Weltcup-Gesamtsiegerin in Altenberg ihr letztes Weltcup-Rennen auf deutschem Boden. Das wirkliche Ende kommt im lettischen Sigulda - schade eigentlich. Aber was soll's: Seriensiegerinnen gibt es im deutschen Team nach wie vor in rauen Mengen.

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