Nole-Durchmarsch geht weiter

Von SPOX
Novak Djokovic ließ sich von Gilles Muller nicht beirren und steht im Viertelfinale
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Herren - Achtelfinale (alle Matches):

Novak Djokovic (SRB/1) - Gilles Muller (LUX) 6:4, 7:5, 7:5

Der Djoker setzt sich in gewohnter Manier gegen Isner-Bezwinger Gilles Muller durch und steht im Viertelfinale. Nole präsentierte sich von Beginn an stark und ließ dem Gegner bei eigenem Aufschlag keine Chance. Während der gesamten Partie hatte Muller lediglich vier Break-Chancen, nutzte jedoch keine davon. Zudem leistete sich der Außenseiter im Vergleich zu Djokovic doppelt so viele Unforced Errors.

Lediglich im zweiten Satz wackelte der Aufschlag des Weltranglistenersten kurz, doch auch in längeren Ballwechseln war der Klassenunterschied deutlich sichtbar. Im Gegensatz zu den Partien davor kam der erste Aufschlag Mullers zu selten, um von seiner Stärke zu profitieren.

Der Serbe wartete auf seine Chance, erarbeitete sich Breakbälle und blieb in entscheidenden Situationen der Partie eiskalt. Mit 47 Winners auf dem Konto bewies Djokovic, dass er einen Vorteil aus dem schnellen Court in diesem Jahr ziehen kann. "Es war eine ganz gute Leistung von mir, aber ich muss sagen, dass es echt schwierig war. In den wichtigen Moment war ich allerdings da", erklärte der 27-Jährige nach der Partie.

Milos Raonic (CAN/8) - Feliciano Lopez (ESP/12) 6:4, 4:6, 6:3, 6:7 (5:7), 6:3

30 Asse. 81 Winner. 166 Punkte insgesamt. 79 Prozent Erfolgquote mit dem ersten Aufschlag. Die Zahlen sprechen für eine starke Leistung von Milos Raonic - und dennoch hatte der Kanadier mit seinem spanischen Gegner schwer zu kämpfen. Immer wieder pendelte das Momentum hin und her, immer wieder kam Feliciano Lopez in den entscheidenden Szenen zurück.

Ganz besonders deutlich wurde das im vierten Satz, als Raonic schon zwei Matchbälle hatte, Lopez sie aber eiskalt parierte und sich den Satz holte. Statt einem vorzeitigen Ende musste nun also ein Entscheidungssatz herhalten - hier war es dann aber Raonic, der sich extrem nervenstark zeigte. Während bei Lopez langsam die Müdigkeit einsetzte, spielte "the Missile" seinen Stiefel einfach weiter runter, servierte wie vom anderen Stern (8 Asse, fast 90 Prozent Erfolg beim ersten Aufschlag) und katapultierte sich damit in die nächste Runde.

"Es ist großartig, dass ich es in die zweite Woche geschafft habe", freute sich Raonic. "Hier wurde heute gutes Tennis gespielt und ich denke, das wird immer besser werden."

Stan Wawrinka (SUI/4) - Guillermo Garcia-Lopez (ESP) 7:6 (7:2), 6:4, 4:6, 7:6 (10:8)

Was für ein Kraftakt für den Titelverteidiger! Nachdem Guillermo Garcia-Lopez ihn bei den letzten French Open überraschend in der ersten Runde nach Hause geschickt hatte, wirkte Stan Wawrinka zu Beginn ziemlich nervös - gleich zweimal ließ er sich im ersten Satz den Aufschlag abnehmen. Dass er den Satz trotzdem gewann, spricht für das Herz von Stan the Man. Nach und nach biss er sich in die Partie, um mit einer dominanten Vorstellung im Tiebreak dann alles klar zu machen.

Im zweiten Satz übernahm der Schweizer die Kontrolle und brauchte nur eine gute halbe Stunde, um mit 2:0 in Führung zu gehen - aber auch da war noch längst nicht alles gelaufen. Denn nachdem Garcia-Lopez den dritten Satz für sich entschied, führte er auch im Tiebreak des vierten mit 5:0 (!) - und war drauf und dran, das Spiel noch einmal komplett zu drehen. Darauf hatte Wawrinka dann aber offensichtlich keine Lust.

Fünf Satzbälle wehrte er ab, um am Ende dann doch noch den vierten Satz und damit das Match für sich zu entscheiden. Beeindruckend war also das Kämpferherz von Stan the Man - wenn es in den nächsten Runden gegen die absolute Elite geht, wird er sich für einen erneuten Triumph aber definitiv steigern müssen. "Das war ein harter Kampf", gestand Wawrinka, "ich habe einfach versucht, weiter zu kämpfen."

Kei Nishikori (JPN/5) - David Ferrer (ESP/9) 6:3, 6:3, 6:3

Das nennt man dann wohl eine dominante Vorstellung. Viele hatten das erste Aufeinandertreffen zweier Top-10-Spieler bei diesem Turnier sehnlichst erwartet, doch nur einer von beiden trat im Match dann wirklich wie ein Topspieler auf. Und zwar der Japaner. Nishikori machte beinahe 30 Punkte mehr als sein Gegner und hatte nur im zweiten Satz etwas zu kämpfen, da Ferrer ihm dort zum einzigen Mal den Aufschlag abnehmen konnte.

Der Japaner ließ sich davon aber nicht beirren und kam zurück, ansonsten dominierte er nahezu das ganze Spiel. 43 Winner feuerte er Ferrer um die Ohren und attackierte dabei vor allem den zweiten Aufschlag des Spaniers, der nur bei 42 Prozent zum Erfolg führte. So erspielte er sich insgesamt satte 17 Breakchancen, von denen er sechs nutzte.

Für Nishikori geht die Reise damit weiter, im Viertelfinale trifft er auf Stan Wawrinka - diese Aufgabe dürfte allerdings um einiges schwieriger werden. "Ich bin eigentlich immer darauf vorbereitet, gegen Ferrer fünf Sätze spielen zu müssen", grinste Nishikori, "von daher bin ich überrascht, dass es heute in drei Sätzen geklappt hat."

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