Unfassbar! Seppi knockt Federer aus

Von SPOX
Roger Federer musste bei den Australian Open seine Koffer packen
© getty

Riesige Überraschung in Melbourne! Andreas Seppi wirft in der dritten Runde der Australian Open Roger Federer aus dem Turnier. Rafael Nadal und Andy Murray haben dagegen gar keine Probleme. Bei den Damen steht Julia Görges als letzte Deutsche im Achtelfinale. Carina Witthöft muss dagegen die Segel streichen.

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Damen - 3. Runde (alle Matches):

Julia Goerges (GER) - Lucie Hradecka (CZE) 7:6 (8:6), 7:5

Benjamin Becker ist der letzte deutsche Herr bei den Australian Open. Und auch die Damen der Zunft haben nur noch eine Hoffnung in Melbourne: Julia Görges! Die 26-Jährige steht nach ihrem Erfolg über Lucie Hradecka zum dritten Mal in den letzten vier Jahren im Achtelfinale in Down Under.

Das Duell gegen die Ivanovic-Besiegerin Hradecka war aber alles andere als ein Spaziergang. Görges führte zwar schnell mit 5:2, doch die Tschechin kämpfte sich zurück - und fast zum Satzgewinn. Beim Stand von 5:2 im Tie-Break schien Durchgang eins gegessen zu sein.

Von wegen! Görges drehte den Spieß um, wehrte in den folgenden Minuten sogar einen Satzball ab und sicherte sich den Eröffnungssatz. Auch der zweite Durchgang war ein Tanz auf Messers Schneide, gerade nachdem Görges bei 5:4 und eigenem Aufschlag drei Matchbälle vergab.

Was folgte? Breakball, Doppelfehler, Break Hradecka! Momentum weg, aber Görges bewies erneut kühlen Kopf, schaffte sofort das Rebreak und brachte die Begegnung nach Hause. "Das hier ist mein Lieblings-Grand-Slam. Ich bin so froh, dass ich es geschafft habe. Am Ende war ich ein bisschen müde", so die Weltranglisten-73., die im Endeffekt auch von den wenigeren Unforced Errors bzw. von der zu risikofreudigen Spielweise der Gegnerin profitierte.

Görges, die bei den Australian Open 2015 schon jetzt mehr Matches gewonnen hat als bei den letzten sieben vorangegangenen Grand Slams zusammen, trifft in der Runde der letzten 16 nun auf die Russin Ekaterina Makarova.

Irina-Camelia Begu (ROU) - Carina Witthöft (GER) 6:4, 6:4

Das Märchen von Carina Witthöft ist vorbei! Gegen Irina-Camelia Begu zog die große deutsche Nachwuchshoffnung den Kürzeren - und dürfte über das beste Grand-Slam-Ergebnis ihrer noch jungen Karriere trotzdem mehr als zufrieden sein.

Ganz unbeteiligt war Witthöft aber nicht, dass ihr Run in Runde drei zu Ende ging. Die 19-Jährige machte mit insgesamt 36 Unforced Errors zu viele Fehler und hatte gerade im ersten Satz enorme Probleme mit dem ersten Aufschlag (47 Prozent).

Begu stand ihr darin zwar zu Beginn auch in nichts nach (54 Prozent). Doch die Rumänin fing sich schneller wieder und konnte sich auf ihre Rückhand verlassen. Besonders bitter: Im zweiten Satz hatte Witthöft - wie im ersten Durchgang - erneut einige Breakchancen (insgesamt nur 3/9), nutzte sie aber schlicht nicht.

Für Begu geht es nun im Achtelfinale gegen Eugenie Bouchard. Aber eines ist sicher: Von Carina Witthöft hat die Tennis-Welt nicht das letzte Mal gehört.

Carina Witthöft im Interview: "Von Glamour ist da keine Spur"

Eugenie Bouchard (CAN/7) - Caroline Garcia (FRA) 7:5, 6:0

Die Genie Army hatte wieder etwas zu feiern. Ihr Liebling steht im Achtelfinale - und war trotzdem nicht so richtig zufrieden. "Im ersten Satz habe ich einfach kein gutes Tennis gespielt. Sie hat mich unter Druck gesetzt und ich bin nicht wirklich in meinen Rhythmus gekommen", so Eugenie Bouchard nach ihrem Erfolg über Caroline Garcia.

Und so ganz Unrecht hatte die Kanadierin nicht, alleine war sie damit aber ebenfalls nicht. Sowohl Bouchard als auch Garcia lieferten sich im ersten Satz ein wahres Breakfestival. Insgesamt siebenmal gab eine Spielerin ihren Aufschlag ab, alleine Genie hatte unfassbare 12 Breakmöglichkeiten.

Der Knackpunkt kam im zwölften Service, als Bouchard mit einem Break den Sack im ersten Durchgang zumachte - und damit Garcias Gegenwehr brach. Die Folge: viele Unforced Errors und ein schnelles Ende. "Ich bin froh, in der nächsten Runde zu sein. Aber es gibt noch einiges zu verbessern", so die 20-Jährige.

Maria Sharapova (RUS/2) - Zarina Diyas (KAZ/31) 6:1, 6:1

In einer Stunde kann mal viel machen. Essen gehen. Melbourne anschauen. Oder halt mal kurz in das Achtelfinale der Australian Open einziehen. So geschehen bei Maria Sharapova. Die Russin überrollte Zarina Diyas in der Rod Laver Arena.

Es war ein echter Quickie, in dem die Kasachin einfach überfordert mit Sharapovas Power war. Das lässt sich schon bei einem Blick auf die Winners erkennen: 22 zu 7. Auf die Nummer zwei der Welt wartet nun US-Open-Halbfinalistin Peng Shuai.

Ekaterina Makarova (RUS/10) - Karolina Pliskova (CZE/22) 6:4, 6:4

Aufpassen, Jules! Diese Ekaterina Makarova ist nicht von schlechten Eltern. Die Achtelfinal-Gegnerin der Deutschen stellte im Duell mit Karolina Pliskova mal wieder eines unter Beweis: Konstanz, Konstanz, Konstanz.

Es ist diese unaufgeregte Spielweise, die wohl die größte Stärke der Russin ist. Auch gegen Pliskova funktionierte Makarova wie ein Schweizer Uhrwerk. Die Breaks kamen zur richtigen Zeit, jeweils zur Mitte des Satzes, und auch unter Druck ließ sich die Nummer elf der Welt nicht aus der Ruhe bringen (nur 16 Unforced Errors).

Selbst als sie zum Match servierte und zwei Breakbälle gegen sich hatte, blieb Makarova einfach Makarova. Vier Punkte in Folge bedeuteten schließlich den Sieg - und das Aufeinandertreffen mit Görges.

Simona Halep (ROU/3) - Bethanie Mattek-Sands (USA) 6:4, 7:5

Da wollte es jemand wohl noch mal spannend machen. Simona Halep führte im zweiten Satz bereits mit 5:2, doch warum nicht noch mal ein wenig die Sonne auf dem Court genießen? Oder den Zuschauern etwas für ihr Geld bieten? Okay, das waren wohl nicht die Gründe.

Aber Halep geriet tatsächlich in einen Hauch von Schwierigkeiten. Auf einmal hieß es 5:5, die aggressiv agierende Bethanie Mattek-Sands (Netzangriffe: 16/22) schnupperte am dritten Satz - bis die Favoritin wieder ernst machte.

Was bleibt am Ende übrig? Eine Simona Halep, die bei ihrem ersten Aufschlag noch viel Luft nach oben hat (42 Prozent). Eine Bethanie Mattek-Sands, die über ihre 33 Unforced Errors stolperte. Und ein Date zwischen Halep und Yanina Wickmayer im Achtelfinale.

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