Mit Pantelic gegen den Abstieg

SID
Fußball, Bundesliga, Herth, Pantelic
© Getty

Berlin - Marko Pantelic hat die Durststrecke von Hertha BSC beendet und seinem Verein auch die letzten Abstiegssorgen genommen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Nachdem die Berliner die zurückliegenden acht Spiele ohne ihren verletzten Torjäger nicht gewonnen hatten, sorgte Pantelic mit seinem zwölften Saisontor für den 3:1 (2:0)-Erfolg über den Karlsruher SC.

Zuvor hatte KSC-Torwart Markus Miller mit einem Geschenk an Gojko Kacar zum 1:0 das erste Bundesliga-Tor von Pantelic' serbischem Landsmann ermöglicht, den Endstand besorgte Rudolf Skacel drei Minuten vor dem Ende. Den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer hatte Edmond Kapllani per Abstauber (53.) erzielt.

"Sicher, der Gegner hatte mehr Chancen als Hertha und war auch spielerisch besser, aber gewonnen haben wir. Und allein das zählt im Fußball", brachte Berlins Trainer Lucien Favre den Spielverlauf auf den Punkt.

Chahed verstolpert im Strafraum 

Vor 49.595 Zuschauern begannen die Gäste überraschend offensiv und hatten in der ersten Viertelstunde drei Riesenchancen, den zweiten Auswärtssieg in Berlin seit dem 30. November 1963 einzuleiten. Doch zuerst vergab Tamas Hajnal frei stehend nach herrlichem Rückpass von Alexander Iaschwili (11.), dann traf Sebastian Freis aus 15 Metern nur das Außennetz (13.).

Die größte Möglichkeit aber hatte Iaschwili auf dem Fuß, als Sofian Chahed vor dem Strafraum das Leder verstolperte und der Georgier allein auf Torhüter Jaroslav Drobny zurannte, den Ball aber rechts am Tor vorbeidrückte.

Trainer Edmund Becker ärgerte sich daher sehr über die Niederlage. "Wir waren insgesamt die bessere Mannschaft. Aber Fehler in der Defensive haben uns aus dem Rhythmus gebracht", bedauerte der Coach.

Millers folgenschwere Aussetzer 

Ein erneuter Fehler von Miller - schon am vergangenen Wochenende hatte er gegen Bremen einen folgenschweren Aussetzer - leitete nach 25 Minuten die Wende im Spiel ein. Einen Ball aus dem Mittelfeld ließ der KSC-Keeper abprallen, so dass Kacar das Leder unbedrängt ins Netz schieben konnte.

Nur sechs Minuten später machte Pantelic, der über Berliner Zeitungen in dieser Woche mit schier unerfüllbaren Forderungen zur Vertrags-Verlängerung für Aufsehen gesorgt hatte, das Saison-Dutzend voll (Das Tor im SPOX-Replay anschauen). Patrick Ebert, der zunächst für Skacel ins Aufgebot gerückt war, leitete das Tor mit einer herrlichen Eingabe von rechts vor, Pantelic musste nur noch vollstrecken.

Becker staucht Team zusammen

Nur vier Minuten später hatte Pantelic sogar das 3:0 auf dem Fuß, aber bei seinem 16-Meter-Kracher war Miller auf dem Posten und verhinderte mit einer Super-Parade einen noch höheren Rückstand zur Pause.

Nicht nur wegen der dürftigen Chancenverwertung stauchte KSC-Trainer Edmund Becker in der Kabine seine Männer zusammen. Mit neuem Schwung und Florian Dick für Andreas Görlitz kamen die Gäste viel aggressiver auf den Rasen zurück und verbuchten erneut klare Chancen durch Stefan Buck, der diesmal gegenüber Massimilian Porcello den Vorzug erhielt, und Iaschwili, der aus 18 Metern knapp verzog.

Entscheidung nach dem Pfostentreffer

So fiel das 2:1 folgerichtig, als Kapllani aus Nahdistanz nur noch den Ball über die Linie drücken musste (53.). Danach hatten die Herthaner das Spiel aber wieder besser im Griff und kamen durch Pantelic und Josip Simunic zu Möglichkeiten, um den zehnten Saisonsieg höher zu gestalten.

Die Entscheidung fiel nach einem Pfostentreffer von Raffael aus abseitsverdächtiger Position, den zurückspringenden Ball brachte der eingewechselte Skacel im Gehäuse der Gäste unter (87.).

Dennoch sprach auch Hertha-Kapitän Arne Friedrich von einem glücklichen Sieg. "Man hat uns angemerkt, dass wir kurz vor dem Tabellen-Keller stehen. Wir sind nicht stolz auf das Ergebnis, sondern können froh sein, gewonnen zu haben." 

Wo landet der beste Aufsteiger Karlsruhe am Ende der Saison? Jetzt nachrechnen!

Artikel und Videos zum Thema