Unaufhaltsam trotz Unterzahl

SID
Fußball, Bundesliga, München, Bochum
© Getty

München - Unbeirrt von einer mehr als einstündigen Unterzahl strebt der FC Bayern München weiter dem 21. Meistertitel entgegen. 

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Durch ein 3:1 (1:1) gegen den VfL Bochum baute der Rekordmeister seinen Vorsprung bei noch sieben ausstehenden Spielen auf neun Punkte aus.

Nach dem Platzverweis für Mark van Bommel (27.) drehten Lucio (31.), Franck Ribery (74.) per Handelfmeter und Christian Lell (88.) vor 69.000 Zuschauern in der ausverkauften Münchner Allianz Arena das Spiel.

Mimoun Azaouagh (4.) hatte Bochum früh in Führung gebracht (die Tore im SPOX-Replay!).

 Van Bommel sieht Gelb-Rot

"Die Mannschaft hat einen unglaublichen Zusammenhalt bewiesen, ich muss sagen: Hut ab!", lobte Torhüter Oliver Kahn. Mit einer taktisch abgeklärten und insgesamt überzeugenden Leistung feierten die Münchner eine gelungene Generalprobe für die von Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld als Endspiel bezeichnete Partie im UEFA-Cup beim FC Getafe.

"So kriegt man Selbstvertrauen für die nächsten schweren Spiele", richtete Hoeneß bereits den Blick nach Spanien. Zusätzliche Kraft für das Viertelfinal-Rückspiel am Donnerstag kostete der zweite Platzverweis der Saison für van Bommel, den Schiedsrichter Michael Weiner (Giesen) nach wiederholtem Foulspiel vom Platz stellte.

"Wie im Frauen-Fußball"

"Der Herr Weiner hat heute gepfiffen wie im Frauen-Fußball", tadelte Hitzfeld die Entscheidung und auch van Bommel fand die Entscheidung "ein bisschen komisch".

"Das Spiel hat mehr Kraft gekostet, als wir uns vorgenommen hatten. Wir wollten ziemlich ausgeruht nach Getafe fahren, das ist jetzt nicht der Fall", sagte Manager Hoeneß. "Auf der anderen Seite kommen wir mit einem breiten Kreuz, einer guten Moral. Das kann vielleicht den Kraftverschleiß kompensieren."

"Eine unglaubliche Leistung"

"Mit zehn Mann einen Rückstand aufzuholen und das Spiel zu drehen, ist eine unglaubliche Leistung", sagte Hitzfeld, der das Team gegenüber dem enttäuschenden 1:1 gegen Getafe auf einer Position umgestellt hatte.

Christian Lell verteidigte auf der rechten Seite für Philipp Lahm, der auf links wechselte. Marcell Jansen saß nur auf der Bank.

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Die von großen Personalsorgen geplagten Bochumer mussten auf Kapitän Thomas Zdebel (gesperrt), Christoph Dabrowski (Augenbogen- und Kieferbruch) und Shinji Ono (Knöchelprobleme) verzichten.

Traumtor von Azaouagh

Die Gäste spielten von Beginn an munter mit. Azaouagh, dem von der Bayern-Abwehr zu viel Raum überlassen wurde, traf mit einem schönen Schuss aus gut 25 Metern in den linken oberen Winkel.

Nur wenig später musste Schlussmann Oliver Kahn nach Lucios zu fahrlässigem Rückpass in seinem 553. Bundesliga-Spiel gegen den heranstürmenden Stanislav Sestak retten.

Von den wachen und bissigen Bochumern beeindruckt brauchte der Rekordmeister einige Zeit, um sein Angriffsspiel auf Touren zu bringen. Franck Ribéry und Lucio vergaben große Chancen.

Schweinsteiger bereitet vor

Erst van Bommels Platzverweis aber war die Initialzündung für den Rekordmeister, der von nun an mit wütenden Angriffen die Bochumer dauernd unter Druck setzte.

Nach Bastian Schweinsteigers Freistoßflanke von rechts kam Lucio nach einer halben Stunde per Kopf zu seinem ersten Tor seit zweieinhalb Jahren.

Wer kann den Bayern noch gefährlich werden? Der Bundesliga-Rechner...

Luca Toni und erneut Ribéry hatten noch vor dem Pausenpfiff die Chance zum Führungstreffer der Münchner, die in der zweiten Halbzeit zunächst wieder in den alten Schlendrian verfielen und den Bochumern weitgehend das Spiel überließen.

Ribery trifft vom Punkt

Die Einwechslung von Miroslav Klose für den schwachen Lukas Podolski belebte nach einer guten Stunde das Bayern-Spiel zusätzlich. Doch erst das Handspiel von Bochums Abwehrspieler Marc Pferzel im Strafraum ebnete den Weg zum hochverdienten Sieg.

Ribéry traf ins rechte untere Eck. Lell erhöhte nach Traum-Vorabeit von Klose kurz vor dem Schlusspfiff zum 3:1.

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