Viermal Rot in zehn Minuten

SID
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© Getty

Wolfsburg - Der Hamburger SV bleibt erster Bayern-Jäger, kam aber beim 1:1 (1:0) beim VfL Wolfsburg wieder nicht zum so ersehnten Auswärtsdreier. Es war das fünfte Remis auf fremdem Platz in Serie für die in der Rückrunde noch ungeschlagenen Hamburger.

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Bastian Reinhardt (14.) erzielte vor 30.000 Zuschauern in der ausverkauften Volkswagen-Arena das Tor für die Hamburger, der Ex-HSVer Danijel Ljuboja markierte den Ausgleich in der 52. Minute.

In der Schlussphase überschlugen sich die Ereignisse, als Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer gleich vier Spieler des Feldes verweisen musste. 

Gelb-Rot gab es für Wolfsburgs Innenverteidiger Alexander Madlung (81.) und HSV-Mittelfeldmann Vincent Kompany (87.). Praktisch mit dem Schlusspfiff lieferten sich dann Joris Mathijsen und VfL-Stürmer Grafite ein Privatduell an der Mittellinie, das für beide Spieler wegen Nachtretens mit der Roten Karte endete.

Beiersdorfer motzt 

"Wir haben schlecht gespielt. Wenn es ganz blöd läuft, kannst du so ein Spiel sogar verlieren", kritisierte HSV-Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer seine Mannschaft.

Aber auch der Schiedsrichter kam bei ihm schlecht weg. "Es wäre ein feiner Zug, wenn wir mal wieder neutral behandelt werden würden", monierte Beiersdorfer.

"Ich bin zufrieden, dass wir noch einen Punkt mitgenommen haben. Das ist gegen einen Kontrahenten, der um die Champions League-Teilnahme spielt, nicht selbstverständlich", sagte Wolfsburgs Trainer Felix Magath.

Schicksal spielen mit dem Bundesliga-Planer! 

Reinhardt mit 3. Saisontor

Bei winterlicher Kälte fanden die Hanseaten als erste zu Betriebstemperatur und markierten schon mit der ersten gefährlichen Toraktion des Spiels die Führung.

Piotr Trochowski brachte eine Ecke von links nach innen und Reinhardt hatte unbedrängt von der Wolfsburger Abwehr keine Mühe einzuköpfen. Für den 32 Jahre alten Innenverteidiger war es schon der dritte Saisontreffer. Reinhardt-Treffer im SPOX-Replay

Kaum Torgelegenheiten

Die Hausherren steckten den frühen Rückstand jedoch ungerührt weg und hätten schon fünf Minuten später ausgleichen können. Christian Gentner flankte im Strafraum nach innen, wo Edin Dzeko in Mittelstürmer-Position direkt abzog. Der Schuss des Bosniers, der für Torjäger Grafite in Wolfsburgs Startelf stand, ging aber knapp über das Tor.

Das waren allerdings bereits die Aufreger der ersten Halbzeit in einer Partie, die in den ersten 20 Minuten vom guten HSV bestimmt wurde, dann aber mehr und mehr verflachte.

Nur beim Distanzschuss von Rafael van der Vaart (43.) kam vor dem Wechsel noch einmal ein Hauch von Torgefahr auf. Aber auch sein Schuss verfehlte das Tor.

Ljuboja mit Schussglück 

Nur sieben Minuten nach Wiederanpfiff dann der Ausgleich für Wolfsburg: Ljuboja fasste sich an der Strafraumgrenze ein Herz und schloss ab. Der Ball wurde von Reinhardt noch abgefälscht, so dass Rost keine Chance zum Eingreifen hatte. Vorausgegangen war ein haarsträubender Ballverlust von Hamburgs Nationalspieler Piotr Trochowski im Zweikampf mit Christian Gentner. Der Ausgleich im SPOX-Replay

In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, weil beide Mannschaften im Mittelfeld große Räume preisgaben. Pech hatte der HSV in der 58. Minute, als Kinhöfer ein eindeutiges Handspiel von Sascha Riether im Strafraum übersah und nicht auf Elfmeter für die Gäste entschied.

Insgesamt hatte Wolfsburg in der zweiten Halbzeit, ehe das Spiel in der Schlussphase völlig aus den Fugen geriet, ein Übergewicht im Mittelfeld und mehr, aber kaum hochkarätige Torgelegenheiten.

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