Im Ring mit den Schwergewichten

Nihad Djedovic und die Bayern bekommen es unter anderem mit Real Madrid zu tun
© getty
Cookie-Einstellungen

Gruppe B

Olympiakos Piräus

Es ist und bleibt einfach ein Name. Olympiakos steht für Basketball-Tradition in Europa - und an Tradition mangelt es den Griechen auch im Kader nicht. Der dreifache Final-Four-MVP Vassilis Spanoulis ist das Gesicht des Klubs, dahinter steht der zweifache Champion und Sidekick Georgios Printezis.

Der Vize-Champion holte im Sommer viele neue Leistungsträger, darunter Patric Young, Daniel Hackett und D.J. Strawberry. Mit Dimitrios Agravanis und Ioannis Papapetrou wachsen zudem zwei Youngster heran. Coach Giannis Sfairopoulus sorgt für Planungssicherheit und hat kürzlich bis 2018 unterschrieben.

Player to watch: Nikola Milutinov. Der Center wurde von den San Antonio Spurs gedraftet. Allein das sagt schon einiges über den Big Man aus. Sein Vertrag in Piräus läuft zwar über drei Jahre, doch bei entsprechender Leistung holen die Spurs den 20-Jährigen vielleicht schon bald in die Staaten.

Olimpia Milano

Alessandro Gentile ist der Mann. Nicht nur auf dem Feld, sondern auch in seinem eigenen Kopf. Der Flügelspieler der Mailänder ist der äußerst selbstbewusste Star eines starken Teams mit viel Potenzial. Ob die Italiener das aber auch abrufen können, ist eine andere Frage.

Der Frontcourt hat mit Ex-BBL-MVP Jamel McLean, Gani Lawal und Milan Macvan einiges an körperlicher Masse und spielerischer Klasse zu bieten, Oliver Lafayette zieht im Backcourt die Fäden. Dazwischen hängt Gentile als Bindeglied, Antreiber und - leider auch - Ego-Zocker.

So gut Gentile im 1-on-1 auch ist - bei der EuroBasket hat man gesehen, wie wenig er auf die Mitspieler schaut und sich stattdessen lieber selbst in Szene setzt. Satte elf Spieler holte Olimpia im Sommer neu in die Stadt. An Zusammenhalt und Teamplay wird der neue Coach Jasmin Repesa noch weit über das Training Camp hinaus arbeiten müssen.

Player to watch: Robbie Hummel. Der Swingman, der früher bei den Minnesota Timberwolves unter Vertrag stand, agiert deutlich mannschaftsdienlicher als Gentile. Sein Distanzwurf ist tödlich und auch per Drive halten ihn nicht allzu viele Defender vor sich. Könnte zum X-Faktor avancieren.

Anadolu Efes

Seit 2009 hat es Anadolu jedes Jahr ins Top 16 geschafft - und das soll sich am besten so schnell nicht ändern. Hoffnung dafür gibt es jede Menge. Dario Saric beispielsweise, den die Philadelphia 76ers vergangenes Jahr mit dem 12. Pick gezogen hatten und bisher noch nicht zu sich geholt haben.

Darüber hinaus lastet einige Verantwortung auf den breiten Schultern des zweifachen Defensive Player of the Year, Bryan Dunston, sowie von Ex-Maccabi-Swingman und Titelträger Alex Tyus. Noch ein Hinweis an die Gegner: Jon Diebler und Jayson Granger sollte man am Perimeter nicht freistehen lassen.

Mit dem gerade 18 Jahre alt gewordenen Talent Furkan Korkmaz wächst bei Efes ein möglicher Star heran, Nenad Krstic ist als alter Hase das genaue Gegenteil. Seine Abgezocktheit kann die junge Truppe gut gebrauchen. Für die Koordination ist der französische Nationalspieler Thomas Huertel zuständig.

Player to watch: Cedi Osman. Bei der EuroBasket deutete Osman an, was für Potenzial in ihm steckt und warum ihn die Timberwolves mit dem 31. Pick des diesjährigen NBA-Drafts ausgewählt haben. Sein fantastisches Auge fürs Spiel, der butterweicher Jumper und das nötige Durchsetzungsvermögen werden sich Ende der Saison noch verbessert haben.

Laboral Kutxa

Velimir Perasovic - der Name verspricht Erfolg. Der Coach von Kutxa hat in den vergangenen 15 Jahren mit acht verschiedenen Teams 14 Mal das Top 16 erreicht. Viele Zahlen, aber ziemlich beeindruckende.

Mit Ioannis Bourousis, der bei Real Madrid nicht wirklich glücklich wurde, kam in der Offseason ein Brecher für die Zone, während Davis Bertans nach einer verletzungsgeplagten Saison zeigen will, was er kann.

Shooter Alberto Corbacho verstärkt das Führungs-Trio, bestehend aus Darius Adams, Mike James und Tornike Shengelia. Der Georgier fällt allerdings mit einer Knieverletzung die nächsten sechs Wochen aus.

Player to watch: Jaka Blazic. Nach mehreren Jahren in Osteuropa wagt Blazic den Sprung nach Spanien. Seit Längerem wird er als zukünftige Säule des slowenischen Nationalteams gehandelt, bisher konnte er den Ansprüchen aber noch nicht gerecht werden. Vielleicht jetzt im Baskenland?

Cedevita Zagreb

Nach der erfolgreichsten Saison der Klubgeschichte mit dem Gewinn der Meisterschaft und des Pokals ist Zagreb auf dem Weg, endlich auch ein positives Kapitel in der Königsklasse zu schreiben. Bisher kam das Team von Velkjo Mrsic nicht über die Gruppenphase hinaus.

Die Kroaten werden vor allem vom erfahrenen Luka Zoric, Highflyer James White und Neuzugang Jacob Pullen getragen.

Player to watch: Marko Arapovic. Der Forward ist definitiv einen genauen Blick wert, gilt er doch europaweit als eines der vielversprechendsten Talente unter 20 Jahren. Hat die kroatischen Jungendnationalmannschaften zu vielen Medaillen geführt. Kann er in der Euroleague schon zu einem Faktor werden?

Limoges CSP

Limoges? Das ist doch da, wo Heiko Schaffartzik spielt! Richtig. Der ehemalige Bayern-Akteur läuft kommende Saison in Frankreich auf und wird mit seiner Erfahrung und seinem Dreier-Faible den jungen Spielmachern unter die Arme greifen.

Einiges an Erfahrung lauert auf der Zwei mit dem geborenen Scorer Randy Culpepper, aus Strasbourg konnte Limoges den starken Center Ali Traore abwerben. Der französische Meister hat dennoch nur eine geringe Chance auf das Top 16.

Player to watch: Leo Westermann. Erst 23 Jahre alt und doch hat Westermann schon in drei verschiedenen Ländern Meisterschaften gefeiert. Der Youngster zieht die Fäden in Limoges und hat nach einer langwierigen Verletzung vergangenes Jahr gute Ansätze gezeigt, dass er zu Höherem befähigt ist. Vielleicht hilft ja Schaffartziks Präsenz seiner Entwicklung.

Fazit

Laboral Kutxa und Limoges werden sich ganz schön strecken müssen, um sich den Traum vom Top 16 auch nach dem zehnten Spieltag erfüllen zu können. Piräus kann eigentlich schon jetzt für die nächste Runde planen.

Anadolu und Milano streiten sich mit Zagreb um die Plätze zwei bis vier. Hier ist jeder Sieg wichtig.

Seite 1: Gruppe A

Seite 2: Gruppe B

Artikel und Videos zum Thema