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NFL Recap: Tennessee Titans vs. Dallas Cowboys 13:27 - Prescott mit Problemen beim Pflichtsieg gegen die Titans

Von Niklas Staiger
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Die Dallas Cowboys gingen als klare Favoriten in dieses Duell. Auch weil es für die Tennessee Titans, obwohl sie noch im Playoff-Rennen sind, in diesem Spiel um nichts ging. Diesem Favoritenstatus wurden sie gerecht und siegten, ohne selbst sonderlich überzeugend zu spielen.

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Titans vs. Cowboys: Auf einem Blick

  • Die Dallas Cowboys nutzten einen holprigen Start der Titans-Offense, um sich einen frühen Vorsprung zu erarbeiten
  • Ein Turnover-Battle vor der Pause mit zusammen vier verlorenen Bällen brachte die Titans wieder in Reichweite
  • Die Offense der Tennessee Titans unter der Führung des neuen Starting-Quarterbacks Josh Dobbs kämpfte sich ins Spiel und zeigte eine gute Aufholjagd
  • Am Ende kam aber Dak Prescott nach den Fehlern vor der Pause früh genug wieder in den Tritt, um nichts anbrennen zu lassen und den Pflichtsieg mit 27:13 zu sichern.

Tennessee Titans vs. Dallas Cowboys: Die Analyse

Das Spiel startete etwas holprig. Dallas-Quarterback Dak Prescott holte schnell ein First Down über zwei Pässe auf CeeDee Lamb, dann stoppten die Tennessee Titans die Runs von Ezekiel Elliott, sodass es zum frühen Punt kam. Auch die Titans hatten noch einem Pass-First-Down ihre Probleme und kamen nicht erneut nach vorne. Dann kam das Laufspiel der Cowboys aber in Gang. Sieben Läufe und fünf Pässe führten den Ball in nach vorne - am Ende drückte Elliott sich von der 1-Yard-Linie in die Endzone.

Bei den Titans lief es erneut nicht und es folgte direkt das 3 & Out. Für Dallas ging es weiter Stück für Stück nach vorne, diesmal aber vor allem über vereinzelte Big Plays und nicht in kleinen Schritten. Ebenso holprig war dann in der Redzone Schluss und Dallas nahm das Field Goal.

Zum ersten Mal bekam Tennessee dann einen guten Drive hin. Der neue Starting-Quarterback Josh Dobbs rettete direkt nach einem Fumble den ersten Spielzug und fand im dritten Versuch dann Wide Receiver Racey McMath bei einem tiefen Pass für 39 Yards. Doch wenig später dann der Beginn einer Turnover-Show: Dobbs rutschte bei einem Sack aus und ließ den Ball fallen, Micah Parsons sammelte ihn auf.

Kevin Byard fängt einen Pass ab, den Peyton Hendershot eigentlich fast sicher in der Hand glaubte.
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Kevin Byard fängt einen Pass ab, den Peyton Hendershot eigentlich fast sicher in der Hand glaubte.

Darauf antwortete Dallas nicht etwa mit Punkten, sondern mit einem eigenen Fumble beim Snap, auf den Titans-Nose-Tackle Teair Tart fiel. Auf ein 3 & Out von Tennessee folgte eine wilde Interception der Cowboys. Prescott fand Tight End Peyton Hendershot eigentlich perfekt, doch der konnte den Ball nicht festhalten und verlängerte ihn kurios genau in die Arme von Kevin Byard. Nach etwas Bewegung folgten die ersten Titans-Punkte per Field Goal.

Dallas startete einen letzten Drive nur gut einer Minute Zeit. Nachdem nur eine Defense-Strafe den Drive am Leben erhielt, fand Prescott erneut die Arme von Titans-Cornerback Byard. Nach einem tollen Effort-Play von Treylon Burks nahmen die Titans mit zwei Sekunden vor der Halbzeit das Field Goal zum 6:10.

Titans legen nach - Cowboys sichern den Pflichtsieg

Nach der Pause sorgte ein Burks-Drop dafür, dass die Titans direkt punten mussten. Eigentlich war auch der Cowboys-Drive relativ früh gestoppt, doch beim dritten Versuch und 19 Yards zu gehen griff Titans-Cornerback Tre Avery gegen Michael Gallup zu und verschuldete unnötig eine Pass Interference für 51 Yards. Im nächsten Play fand Prescott Tight End Dalton Schultz in der Endzone für einen Touchdown.

Diesmal reagierten die Titans gut. Stück für Stück, First Down für First Down arbeiteten sie sich nach vorne. Nach etwa 6,5 Minuten fand Josh Dobbs Robert Woods für seinen ersten Touchdown und zog auf 13-18 heran. Doch die Cowboys kamen jetzt immer besser rein, ließen sich von der Titans-Defense nicht mehr stoppen. Nach der Pause zum letzten Viertel zogen sie das Tempo an und erneut war es Schultz, der Prescotts Touchdown-Pass fing.

Mit einem End-Around von Burks für 20 Yards starteten die Titans die Aufholjagd. Doch dann ging schien die Cowboys-Defense ihre Stabilität wieder gefunden zu haben. Ein Pass auf den Runningback brachte ein First Down, dann war Schluss für Tennessee. Die Cowboys bewegten sich mit zwei Big Plays nach vorne, stockten dann und erzielten ein Field Goal.

Bei dem Versuch, das Ruder noch einmal rumzureißen, agierte Dobbs dann aber zu fahrig und übersah Cornerback Nahshon Wright, dem er einen Ball in die Arme warf. Nachdem einem 3 & Out der Cowboys kamen die Titans aber nicht nochmal in den Tritt. Weil Doubs vier Mal keinen Receiver fand, übernahm Dallas, schickte aber erneut einen schnellen Punt zurück zu Tennessee. Weil die mit zwei Minuten auf der Uhr aber nur noch liefen, endete das Spiel ohne weitere Punkte.

Tennessee Titans (7-9) vs. Dallas Cowboys (12-4)

Ergebnis: 13:27 (0:7, 6:3, 7:7; 0:10) BOXSCORE

Titans vs. Cowboys - die wichtigsten Statistiken

  • Die Tennessee Titans sind eigentlich eines der Teams, die in der NFL am wenigsten Strafen sammeln. Doch gegen die Cowboys griff man hier total daneben: Neun Strafen für zusammen 119 Yards hatten einen entscheidenden Anteil am eigentlich ungefährdeten Dallas-Sieg.
  • Josh Dobbs hatte einige Startschwierigkeiten. Dann wurde er immer besser und zeigte durchaus Potenzial für bessere Leistungen in der Zukunft. Mit 20/39 Pässen für 232 Yards sowie jeweils einem Touchdown und einer Interception zeigte er ansprechendere Leistungen als zuletzt Malik Willis. Gerade unter Druck zum Ende wurde er jedoch wieder sehr fahrig, warf unter anderem die unnötige Interception.
  • Dallas verlor das Turnover-Battle (2:3) und erzielte nur 44 Yards mehr als Tennessee (361 vs. 317), doch weil sie ihre Chancen besser nutzten, gewannen sie mit mehr als doppelt so vielen Punkten. Nicht unbedingt ein Sieg der Yards, sondern vor allem der Effizienz.
  • CeeDee Lamb sammelte elf Catches für 100 Yards und erzielte damit die dritte Woche in Folge eine dreistellige Yard-Zahl.

Der Star des Spiels: Dalton Schultz

Der Tight End der Dallas Cowboys war eine wohltuende Ergänzung als Anspielstation für Dak Prescott. Der verteilte seine Pässe gut, fand auch seine Receiver konstant. Doch in den entscheidenden Momenten, vor allem in der Endzone, war Schultz eine verlässliche Anspielstation. Sieben Catches für 56 Yards und zwei Touchdowns konnte er verbuchen. An der auf ihn geworfenen Interception hatte Schultz keinerlei Anteile - die ging zu einhundert Prozent auf Prescott.

Der beste Spieler im Spiel war Dallas-Tight End Dalton Schultz.
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Der beste Spieler im Spiel war Dallas-Tight End Dalton Schultz.

Der Flop des Spiels: Inkonstanz der Cowboys-Offense

Insgesamt war die Dallas-Offense aber einfach nicht konstant genug. Vor allem bei den drei Turnovern vor der Halbzeit gab es einfach zu viele Fehlerquellen in Hinblick auf die anstehenden Playoffs. Ein Snap-Fehler, ein Receiver-Fehler und hintendrauf noch ein Quarterback-Fehler sind einfach zu viel. Auch im letzten Viertel schafften sie es nicht, den Deckel drauf zu machen. Immer wieder gaben sie den Ball ab, anstatt das Spiel zu sichern.

Dazu funktioniert auch das Laufspiel lange Zeit wenig bis gar nicht. Ezekiel Elliott beendete das Match zwar mit 19 Läufen und einem Touchdown, erlief dabei aber nur 1,9 Yards pro Lauf. Für einen teuer bezahlten Star wie ihn ist das ein enttäuschender Wert.

Analyse: Titans vs. Cowbyos - die Taktiktafel

  • Die Titans agierten gewohnt viel mit Play-Action-Spielzügen. Ohne Derrick Henry als Riesengefahr, reagierten die Cowboys jedoch nur zögerlich.
  • Auch die Cowboys agierten immer wieder mit Play-Action. Hier funktionierte es jedoch: Die Receiver waren immer wieder anspielbar.
  • Trotz vieler Backups in der Defensive Front bekamen die Titans immer wieder Druck auf die Cowboys, ohne viel zu blitzen. Der Base-Rush aus vier Mann funktionierte. Das half auch bei der Laufverteidigung. Die Linebacker spielten ihre Gaps sehr diszipliniert, sodass Elliott kaum Räume fand, um innen durchzubrechen.
  • Nach der Halbzeit brachte Dallas häufiger die Receiver und Tight Ends in Motion, um in der Defense Verwirrung zu stiften - mit Erfolg. Unter anderem ein Touchdown von Dalton Schultz resultierte aus dieser Anpassung.
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