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NFL Recap: New York Jets vs. Jacksonville Jaguars 3:19 - Zach Wilson schon wieder gebencht! Trevor Lawrence gewinnt ohne Mühe

Von Niklas Staiger
NFL, Analyse, Recap, Week 16, Thursday Night, Jacksonville Jaguars, New York Jets
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Zach Wilson enttäuschte als Starting Quarterback der New York Jets erneut - und wurde wieder auf die Bank gesetzt. Bei schlechtem Wetter passten sich Trevor Lawrence und seine Jacksonville Jaguars besser an die Bedingungen an und spielten die Partie solide runter.

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Jets vs. Jaguars: Auf einen Blick

  • Die Jets starteten hoffnungsvoll mit einem Field Goal nach starkem Defensive-Play von Quinnen Williams, der bis kurz vor dem Spiel noch mit einer Verletzung fraglich war.
  • Doch weil die Jets-Offense sonst gar nicht funktionierte und die Defense die kurzen Spielzüge der Jaguars nicht unterbinden konnte, erzielte Jacksonville konstant ein Field Goal nach dem anderen.
  • Ein langer Drive der Jaguars endete sogar mit einem Touchdown-Sprung von Trevor Lawrence.
  • Zach Wilson wurde erneut gebencht - Chris Streveler übernahm und führte die Jets ordentlich über das Feld, Punkte erzielte aber auch er keine.
  • Durch die Niederlage der Jets machten die Cincinnati Bengals vorzeitig die Playoffs klar.

New York Jets vs. Jacksonville Jaguars: Die Analyse

Das Spiel begann sofort mit beeindruckenden Defense-Leistungen. Bereits im dritten Spielzug bekam Quinnen Williams Jaguars-Quarterback Trevor Lawrence zu fassen und entriss ihm den Ball. Weil Jets-Kollege Carl Lawson als erstes an den Ball kam, wechselte der Ballbesitz. Doch auch die New York Jets kamen nicht in Bewegung. Sie bewegten den Ball nur fünf Yards in zwei Spielzügen, bevor Zach Wilson von Safety Andre Cisco geblitzt und gesackt wurde. Weil sie den Ball nah an der Jaguars-Endzone bekommen hatten, nahmen die Jets das Field Goal.

Dann bewegten die Jaguars den Ball etwas besser. Das Laufspiel von Travis Etienne sowie kurze Pässe von Trevor Lawrence sorgten für Raumgewinn. Doch weil der Quarterback beim dritten Versuch seinen Receiver Christian Kirk deutlich überwarf, mussten auch sie sich mit einem Field Goal zufrieden geben.

Weil bei den Jets weiterhin wenig klickte, mussten sie nach nur einem First Down punten. Die Jaguars bekamen den Ball an der eigenen 4-Yard-Linie und starteten einen langen Drive bis ins zweite Viertel hinein. Erneut waren Läufe und kurze Pässe der Weg, den Ball konstant nach vorne zu bringen. Zusammen mit einem tiefen Pass auf Tight End Dan Arnold kamen die Jaguars bis an die Jets-1-Yard-Linie, von der Quarterback Larence den Ball mit einem Sprung über seine Offensive Line selbst in die Endzone brachte - Touchdown, 3:10.

Auch Zach Wilson probierte es dann mit kurzen Pässen auf seine Playmaker. Das klappte eigentlich gut, doch nach zwei First Downs wollte er bei einem zweiten Versuch und 21 Yards zu gehen wieder zu viel und warf einen tiefen Pass, der in einer Interception hätte enden müssen. Receiver Corey Davis verteidigte gut genug, ein neues First Down konnten sie aber nicht erspielen.

Ein Screen Play über Engram sorgte für mächtig Raumgewinn (36 Yards) der Jaguars, doch mehr ging nicht, sodass die Jaguars ein Field Goal erzielten. Die Jets punteten schnell. Die Jaguars konnten zwar erneut über ein einzelnes Play von Travis Etienne (22 Yards) Strecke machen, doch diesmal verfehlte der Field-Goal-Versuch von Riley Patterson sein Ziel. Mit 25 Sekunden auf der Uhr wollten die Jets nochmal aufs Scoreboard kommen, doch auf drei schwache Spielzüge folgte eine Hail-Mary-Interception von Zach Wilson bei ausgelaufener Uhr. Es folgten massive Buh-Rufe der Jets-Fans zur Halbzeitpause.

Zach Wilson erneut gebencht - besser wird es nicht

Doch auch in der zweiten Hälfte lief es für die Jets nicht besser. Auf einen kurzen Pass und einen Lauf folgte beim dritten Versuch und ein Yard zu gehen erneut ein schwacher Wurf von Zach Wilson, der näher an der Interception als an der Completion war. Erneut bewegten die Jaguars den Ball dann effizient über kurze Spielzüge und ein Big Play von Engram (23 Yards). Erneut war dann in Field-Goal-Range Schluss und sie erzielten drei Punkte.

Dann folgten 3 & Outs für beide Teams und der Cut bei New York: Als Folge auf den letzten Drive schallten "Wir wollen Flacco"-Sprechchöre durchs Stadion. Und Zach Wilson wurde tatsächlich auf die Bank gesetzt, doch nicht Joe Flacco sondern Chris Streveler übernahm als Quarterback der Jets. Neben vielen Quarterback-Läufen waren es vor allem die Receiver, die unsauber geworfene Bälle retteten. C.J. Uzomah wäre zum Touchdown frei gewesen, fing dann einen unterworfenen Ball für 30 Yards. Die Jets bewegten sich bis in die Redzone, doch dann fand die Jaguars-Defense Zugriff. Ein starker Garrett-Wilson-Catch rettete zunächst beim ersten vierten Versuch. Doch den zweiten konnten die Jets nicht verwerten, sodass sie erneut ohne Punkte vom Platz gingen.

Die Jets-Defense passte sich dann besser an die kurzen Plays der Jaguars an und schickten sie vom Feld. Ein starker Punt ließ die Jets und Streveler jedoch an der 1-Yard-Linie anfangen. Eine schwere Aufgabe, bei der Streveler nur um Haaresbreite einem Safety entgehen konnte. Eine Strafe verschaffte den Jets etwas Raum. Die Jets gingen All-In und spielten einen vierten Versuch bei zwei Yards zu gehen an der eigenen 28-Yard-Linie aus. Dabei wurden sie auch zunächst belohnt, weil G. Wilson einen Pass für neun Yards fing. Doch der Fuß von Jaguars-Linebacker Foyesafe Oluokun sorgte mit dem Fuß für einen Fumble, den die Jaguars eroberten.

Jacksonville kam erneut nicht in den Tritt, bewegte den Ball in drei Plays nur fünf Yards. Doch die gute Startposition brachte den fünften Field-Goal-Versuch des Abends, der auf 3:19 erhöhte. Die Jets probierten es nochmal, doch erneut scheiterten sie nach etwas Raumgewinn an einem eigenen vierten Versuch. Die Jaguars übernahmen den Ball und knieten ab, bis die Zeit heruntergelaufen war.

New York Jets (7-8) - Jacksonville Jaguars (7-8)

Ergebnis: 3:19 (3:3, 0:10, 0:3, 0:3) BOXSCORE

Jets vs. Jaguars - die wichtigsten Statistiken

  • Null - die New York Jets erzielten null Punkte durch ihre Offense. Das Field Goal im ersten Drive resultierte aus einem gewonnenen Fumble der Defense. Die Offense steuerte nur vier Yards Raumgewinn bei.
  • 144 der 227 Offensive-Yards der New York Jets wurden von Chris Streveler erzielt. 90 Yards über Pässe, 54 Yards über eigenes Laufspiel. Kein einziger Jets-Spieler erzielte mehr individuelle Raumgewinn als Strevelers 54 Rushing Yards.
  • Nach einem schwachen ersten Drive mit Strip-Sack stabilisierte sich die Offensive Line der Jaguars und ließ nur in 15,6 Prozent der Passspielzüge einen Pressure zu - kein Team schaffte einen geringeren Wert gegen die Jets.
  • Chris Streveler brachte zehn seiner 15 Pässe an den Mann. Mit 66,7 Prozent angebrachter Pässe hatte er die beste Quote aller drei Quarterbacks des Abends.
  • Die Jaguars passten sich den Wetterbedingungen an und warfen relativ wenig den Ball. 36 Mal liefen sie den Ball, nur 31 Mal griff Lawrence zum Pass.

Der Star des Spiels: Evan Engram

Die Offense der Jacksonville Jaguars war wenig produktiv. Vor allem über das Passspiel ging wenig. Doch Engram sorgte mit einigen Yards nach dem Passfang für viel Raumgewinn. Er konnte sieben seiner acht Targets fangen und holte dabei 113 Yards heraus. Damit erzielte er über die Hälfte der 218 Passing-Yards der Jaguars.

Tight End Evan Engram behielt auch im Top-Duell mit Sauce Gardner die Nerven und lieferte ab.
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Tight End Evan Engram behielt auch im Top-Duell mit Sauce Gardner die Nerven und lieferte ab.

Der Flop des Spiels: Zach Wilson

Nachdem Zach Wilson seinen Platz als Starting Quarterback vor allem aufgrund von fehlender Reife verloren hatte, bekam er aus Verletzungsgründen sein Team zurück. Doch diese Chance konnte er erneut nicht nutzen und verlor den Platz an Chris Streveler. Einen Quarterback, der zuletzt 2019 in der CFL erfolgreich war. Mit 9/18 Pässen für 92 Yards und eine (Hail-Mary-) Interception enttäuschte Wilson auf ganzer Linie. Ein Quarterback-Rating von 41,9 unterstreicht eine schlechte Leistung. Immer wieder versuchte er, Hero-Ball zu spielen und tiefe Pässe zu werfen, die nicht ankamen. Seine kurzen Receiver fand er nicht.

Analyse: Jets vs. Jaguars - die Taktiktafel

  • Die Jacksonville Jaguars setzten auch aufgrund der schlechten Wetterbedingungen konstant auf kurze Pässe. Im zweiten und dritten Quarter hatte Trevor Lawrence eine durchschnittliche Target-Tiefe von nur 1,91 Yards.
  • Doch das funktionierte, weil die Receiver nach dem Catch einiges an Yards erzielten, allen voran Evan Engram. Mit 16/21 angebrachten kurzen Pässen für 198 Yards erzielte Lawrence einen Karriere-Bestwert bei den Yards per Attempt von 9,4.
  • Dazu ergänzten sie viel Laufspiel. 22 Mal durfte Travis Etienne ran, erlief dabei 83 Yards. Richtig effektiv waren aber vor allem die Scrambles von Lawrence: Sieben Läufe für 51 Yards und einen Touchdown.
  • Die New York Jets fanden kein Mittel, um die eigentlich wenig dominante Jaguars-Defense zu knacken. Einige kurze Pässe funktionierten, weil die Jaguars ihnen Raum gaben, doch Zach Wilson entschied sich viel zu selten für den einfachen Weg. Mit dem Wechsel zu Chris Streveler verschob sich die Taktik hin zu Quarterback-Läufen und kurzen Pässe, was deutlich besser funktionierte.
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