NFL

Hilfe benötigt: Diese Quarterbacks brauchen eine starke Offseason ihres Teams

Von Jan Dafeld
Baker Mayfield geht in ein womöglich entscheidendes Jahr seiner Karriere.
© getty

Für zahlreiche Quarterbacks dürfte die Saison 2020 eine ganz entscheidende werden. Einige spielen um einen neuen Vertrag, andere sogar um ihren Status als Starting Quarterback. Dabei sind die QBs häufig allerdings auch von den sie umgebenden Umständen abhängig. SPOX listet die Quarterbacks auf, die in den kommenden Wochen Hilfe von ihren Teams bekommen müssen, um die anschließende Saison erfolgreich gestalten und die Weichen für sich entsprechend positiv stellen zu können.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Baker Mayfield, Cleveland Browns

Hinter Mayfield liegt eine in nahezu jeder Hinsicht enttäuschende Saison. Nach einer der besten Saisons eines Rookie-Quarterbacks seit Jahren überhaupt blieb nicht nur der erhoffte Schritt nach vorne aus - der Heisman-Gewinner von 2018 machte sogar einen gehörigen Schritt zurück.

Mayfield übersah Verteidiger, bewegte sich hektisch in der Pocket und verließ diese viel zu oft ohne Druck der Verteidigung. Der größte Grund zur Besorgnis allerdings: Mayfields Genauigkeit, eigentlich seine große Stärke, sowohl auf dem College als auch in seiner Rookie-Saison, fiel dramatisch ab.

Kaum ein Quarterback in der Liga brachte prozentual weniger zielgenaue Würfe an als Mayfield. Ja, das Scheme der Browns produzierte im Vorjahr viel zu wenig offene Würfe, die Offense als Ganzes enttäuschte auf ganzer Linie. Und dennoch: Selbst wenn wir alle schwierigen Würfe in enge Fenster abziehen, bessert sich das Bild nicht. Laut Pro Football Focus waren einzig Lamar Jackson und Daniel Jones bei Würfen auf offene Receiver noch ungenauer als Mayfield.

Wie können die Browns ihren QB in der Free Agency also unterstützen? Zunächst: Dass Mayfield selbst aus einer sauberen Pocket schlecht spielte und selbst offene Receiver verfehlte, ist natürlich nicht alleine den äußeren Umständen zuzuschreiben. Mayfield wird 2020 individuell also wieder auf einem höheren Niveau agieren müssen, zusätzliche Hilfe alleine wird ihn nicht wieder auf den richtigen Kurs zurückbringen können.

Und doch ist es für einen Quarterback ohne jede Frage schwierig in einer Offense zu spielen, die schlicht und ergreifend nicht funktioniert - zumindest nicht konstant. Unter diesen Umständen lässt die Leistung dann sogar nach, wenn das Play-Design doch mal greift, wenn die Protection hält und wenn ein Receiver offen ist.

Cleveland Browns: Ein Deep Threat als zusätzliche Waffe?

Clevelands Offense wird sich 2020 als Ganzes wieder besser präsentieren müssen, der Coaching-Wechsel ist diesbezüglich schon mal der erste Schritt gewesen. Kevin Stefanski ist ein flexibler und aufgeschlossener Offensiv-Coach, er sollte Mayfield im kommenden Jahr wieder mehr kurze Dropbacks, mehr schnelle Pässe und mehr offene Receiver bieten können.

Das Waffen-Arsenal, um offensiv erfolgreich zu sein, ist zudem größtenteils schon vorhanden: Odell Beckham Jr. spielte ebenfalls eine in jeder Hinsicht enttäuschende Saison und wird sich steigern müssen. Allerdings kämpfte dieser im Vorjahr auch mit Verletzungen, sein individuelle Klasse ist eigentlich über jeden Zweifel erhaben. Jarvis Landry zählt zudem nach wie vor zu den besten Slot-Receivern der Liga, David Njoku ist ein guter und athletisch beeindruckender Tight End, die Running Backs Nick Chubb und Kareem Hunt können zudem beide auch im Passing Game helfen.

Gut zu Gesicht stehen würde diesem Arsenal ein weiterer Outside Receiver, der als Deep Threat in Erscheinung treten kann, nachdem Rashard Higgins das Team wohl als Free Agent verlassen wird und Antonio Callaway in der vergangenen Saison entlassen wurde. Breshad Perriman, der bereits 2018 für die Browns spielte, könnte dieser Spieler sein, auch Demarcus Robinson oder Paul Richardson könnten diese Rolle einnehmen.

Dank der sehr tief besetzten Receiver-Klasse im diesjährigen Draft könnte Cleveland diesen Need allerdings auch erst dort adressieren. K.J. Hamler wäre beispielsweise ein talentierter Speedster, der in der zweiten oder sogar dritten Runde noch verfügbar sein dürfte.

Cleveland Browns: Pass-Protection muss verbessert werden

Deutlich wichtiger und dringender wäre allerdings Hilfe in der Offensive Line.

Bereits im Vorjahr zählte die Pass-Protection der Browns, ganz besonders an den Edges, zu den schlechteren der Liga, diese Unsicherheit dürfte Mayfields häufig überhastetes Verhalten in der Pocket zumindest teilweise erklären. Upgrades auf den Tackle-Positionen sind daher dringend notwendig: Left Tackle Greg Robinson wird Free Agent und dürfte in der kommenden Saison keinen Snap in der NFL spielen, Right Tackle Chris Hubbard, in den Vorjahren zumindest ein solider Pass-Protector, spielte zudem eine schlechte Saison 2019.

Andrew Whitworth oder, womöglich realistischer, Jason Peters zählen trotz ihres fortgeschrittenen Alters weiterhin zu den besten Pass-Blockern der Liga und könnten die Baustelle auf Left Tackle zumindest für ein Jahr schließen. Auch bei einem möglichen Trade für Trent Williams sollte Cleveland ganz vorne mit dabei sein. Halapoulivaati Vatai oder Kelvin Beachum könnten ebenfalls Optionen sein, würden allerdings nicht den Anker auf der linken Seite der Line bieten, der Mayfield so entscheidend weiterhelfen könnte.

Auch hier passt die Besetzung des Drafts allerdings gut zu den Needs der Browns: Mit Jedrick Wills Jr., Andrew Thomas, Mekhi Becton, Tristan Wirfs und Josh Jones gibt es genügend hochtalentierte Tackle-Prospects, Cleveland dürfte an Position 12 die Wahl aus mehreren Spielern dieser Gruppe haben. Inwieweit diese allerdings schon in ihrem ersten Jahr zuverlässige Left Tackles sein können, bleibt abzuwarten. Zumindest einen der beiden Tackle-Spots sollten die Browns mit einer "sicheren" Lösung adressieren.

Inhalt:
Artikel und Videos zum Thema