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Hilfe benötigt: Diese Quarterbacks brauchen eine starke Offseason ihres Teams

Von Jan Dafeld
Baker Mayfield geht in ein womöglich entscheidendes Jahr seiner Karriere.
© getty
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Gardner Minshew, Jacksonville Jaguars

Minshew übertraf in seiner ersten Saison die Erwartungen, darüber dürfte es keine zwei Meinungen geben. Der Rookie vertrat den lange verletzten Nick Foles über den Großteil der Saison mehr als respektabel, avancierte zum Publikumsliebling und musste sich vor Kyler Murray, Daniel Jones und Co. nicht verstecken.

Allerdings kam Minshew auch als Sechstrundenpick - und somit mit deutlich weniger Vorschlusslorbeeren als die genannte Konkurrenz - in die Liga. Zudem gehörten gewisse Schwächen, die bereits auf dem College auffällig waren, nach wie vor zu seinem Spiel: Minshews Armstärke ist allenfalls durchschnittlich, zudem benötigt er zu oft zu viel Zeit in der Pocket und verlor in der Folge viel zu viele Fumbles.

Die kommende Saison dürfte daher eine entscheidende für den 23-Jährigen werden. Foles ist nicht die langfristige Lösung in Jacksonville, das scheint nach nur einer Saison schon wieder klar. Zudem befindet sich die Franchise mittlerweile in einem klaren Rebuild, Eckpfeiler wie Jalen Ramsey und A.J. Bouye wurden abgegeben, weitere könnten mit Yannick Ngakoue und womöglich sogar Calais Campbell noch folgen.

Somit sollte Minshew sich in der kommenden Saison als Starter beweisen dürfen und die Jaguars eine Antwort auf die Frage, ob er die langfristige Antwort auf der QB-Position für die Franchise sein kann, bekommen. Eine Make-or-Break-Saison für Minshew.

Jacksonville Jaguars: Umstände könnten schlechter sein

Die Umstände könnten dabei schlechter sein: Mit D.J. Chark hat er einen jungen Receiver, der im Vorjahr mit 1008 Receiving Yards und 8 Touchdowns Nummer-eins-Potenzial aufblitzen ließ, an seiner Seite, Dede Westbrook ist als schneller Underneath-Receiver zudem eine zumindest solide Option.

Mit Brandon Linder und Andrew Norwell stehen zudem zwei überbezahlte, aber doch mindestens solide Pass-Blocker in der Interior Offensive Line zur Verfügung, Right Tackle Jawaan Taylor, ein früher Zweitrundenpick 2019, soll den nächsten Schritt zu einem verlässlichen Pass-Protector machen.

Die Jaguars müssen in Minshews zweitem Jahr dafür sorgen, ihrem Quarterback noch mehr schnelle Würfe und klare Reads zu ermöglichen. Das wird 2020 zentral sein. Jay Gruden, der neue Offensive Coordinator könnte dafür der richtige Mann sein. In Washington war er über mehrere Jahre mit einer horizontalen Offense erfolgreich, Minshew verfügt fraglos über die Pass-Genauigkeit - seine große Stärke -, um eine solche in Jacksonville umsetzen zu können.

Jacksonville Jaguars: Mehr Waffen für Minshew

Weitere Targets, um Minshew schnelle Pässe zu ermöglichen und somit auch dessen große Schwächen im Pocket-Verhalten zu kaschieren, würden also helfen. Randall Cobb würde als Spielertyp Sinn ergeben, passt als bald 30-jähriger Receiver allerdings nicht wirklich in die Rebuildung-Pläne der Jaguars. Nelson Agholor, der drei Jahre jünger ist, wäre daher womöglich eine bessere Option.

Nach Josh Olivers enttäuschender Rookie-Saison (3 Catches, 15 Yards) würde auch ein zusätzlicher Tight End helfen. Jordan Reed verzeichnete unter Gruden einst 952 Yards und 11 Touchdowns, womöglich kommt es über einen Provie-It-Deal für den zu häufig verletzten Athleten ja zu einer Wiedervereinigung. Ähnliches gilt auch für Chris Thompson, der seine besten Jahre ebenfalls unter Gruden erlebte. Jacksonville kann einen Receiving Back gut gebrauchen, Thompson ist genau das.

Nach einer wenig überzeugenden Vorsaison (acht Sacks, elf Penalties) könnte Cam Robinsons Zeit als Starting Left Tackle derweil vorüber sein. Ebenso wie die Browns und die Jets könnten auch die Jaguars hier im Draft zuschlagen. Hilfe benötigt Minshew zudem definitiv auf Right Guard. Joe Haeg wäre hier beispielsweise bereits ein Upgrade gegenüber der Vorsaison.

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