Shooting Guards: Zwei Jahre lang haben die Mavs vergeblich versucht, einen namhaften Free Agent nach Dallas zu locken. Deron Williams blieb lieber in Brooklyn, Chris Paul zog es nach L.A. und jetzt hat sich auch noch Dwight Howard für die Houston Rockets entschieden. Echten Charme versprühte der Champion von 2011 zuletzt wahrlich nicht.
Monta Ellis mit den drei letztgenannten zu vergleichen, würde der Sache zwar nicht gerecht. Aber so mies, wie er teilweise gemacht wird, ist der Ex-Buck jedoch sicherlich nicht. Über acht Jahre 19,4 Punkte im Schnitt aufzulegen ist definitiv nicht schlecht. Auch wenn ihm oft das Stigma des wild umherballernden Egoshooters anhaftet, so kann sich Ellis dennoch zur zweiten Scoringoption hinter Dirk Nowitzki entwickeln.
O.J. Mayo scheiterte an dieser Aufgabe und wurde nach einer durchwachsenen Saison als Free Agent gen Milwaukee ziehen gelassen. Die Frage wird sein, ob Ellis eine konstantere Bedrohung darstellen kann als sein Vorgänger. Jedoch besteht auch die Gefahr, dass die "Mississippi Missile" regelmäßig überdreht und so das Offensiv-Konstrukt der Mavs ins Wanken bringt.
Gelingt es Ellis jedoch, sich dem Team unterzuordnen, sich auf die Anspiele Calderons zu konzentrieren und gleichzeitig seine ebenfalls häufig unterschätzten Passfähigkeiten einzubringen, könnte den Mavs mit dem ehemaligen Buck eine gute Verpflichtung gelungen sein.
Das Problem: Im Grunde muss das Experiment funktionieren. Denn hinter dem Combo Guard tummelt sich abgesehen von Vince Carter, der von der Bank für etwas Entlastung sorgen kann, eine Mischung aus Unerfahrenheit und mangelnder Qualität. Am ehesten überraschen könnte Ricky Ledo, der zu Highschoolzeiten als einer der besten Scorer des Landes galt. Allerdings absolvierte der Rookie auf Grund von Problemen beim Eignungstest kein einziges Spiel für Providence und ist damit seit gut einem Jahr ohne Spielpraxis.
