"Bitter, enttäuschend, frustrierend"

SID
Max Hopp war schwer enttäuscht nach dem Ausscheiden bei der WM
© getty

Max Hopp ist bei der Darts-WM als letzter deutscher Spieler ausgeschieden. Der erhoffte Durchbruch lässt nach wie vor auf sich warten.

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Max Hopp haderte, motzte und schlug seine Hände vors Gesicht, als könnte er selbst nicht glauben, was er da spielte. Für den derzeit besten deutschen Dartsspieler ist die WM nach einem 1:3 gegen den Niederländer Benito van de Pas bereits nach seinem ersten Auftritt in London am Mittwochabend vorbei. Dabei war der "Maximiser" keineswegs chancenlos.

"Ich habe so viele Möglichkeiten liegen gelassen, das tut unheimlich weh", sagte Hopp selbstkritisch: "Bitter, enttäuschend, frustrierend."

Gegen seinen kaltschnäuzigeren Kontrahenten erzielte der Idsteiner zwar über weite Strecken des Matches die höheren Scores, verfehlte aber immer wieder die Doppelfelder, um die einzelnen Legs nach Hause zu bringen. Bei 28 Versuchen traf Hopp nur jedes vierte - viel zu wenig, um auf Topniveau zu bestehen. Das bestrafte van de Pas eiskalt.

"Darts teilweise vorbeigeworfen"

"Man muss ehrlich sagen, meine Doppelquote war schlecht. Heute habe ich die Darts teilweise wirklich vorbeigeworfen", gestand Hopp auf Sport1: "Ich habe zu jeder Zeit geglaubt, dass ich zurückkommen kann, aber es gab ein paar Momente, in denen ich nicht getroffen habe, was ich wollte."

Zwar kämpfte sich Hopp im dritten Satz tatsächlich ins Match und drehte einen 0:2-Rückstand in den Legs, im vierten Satz fehlten dann aber auch die hohen Aufnahmen.

Nach einer starken Saison mit seinem ersten Neundarter beim Turnier in Riesa, dem Gewinn der Junioren-Weltmeisterschaft und dem Sprung auf Platz 43 der Rangliste hatte sich Hopp große Hoffnungen auf seinen endgültigen Durchbruch gemacht. Doch der lässt weiter auf sich warten, die Weltspitze ist noch zu weit weg.

Auf der Bühne des altehrwürdigen Alexandra Palace verfiel der jüngste Spieler der gesamten Konkurrenz zudem wieder in alte Muster. Einmal mehr schien es so, als könne der 19-Jährige seine eigenen Erwartungen nicht erfüllen. Hopp agierte bereits nach seinen ersten Fehlwürfen hektisch und überdreht, dabei wollte er gerade die jugendliche Ungeduld in diesem Jahr abgestellt haben.

"Ich brauche Zeit"

Für die deutschen Spieler ist die WM damit schon vor Weihnachten beendet. Brachte der Hagener WM-Debütant René Eidams den niederländischen Titelfavoriten Michael van Gerwen noch an den Rand einer Niederlage, hatte Jyhan Artut (Hannover) gegen den Engländer Stephen Bunting nicht den Hauch einer Chance.

Im vergangenen Jahr hatten in Sascha Stein (Heppenheim) und Hopp immerhin zwei deutsche Spieler die zweite Runde erreicht.

Für Hopp ist das Turnier ein Rückschritt und dennoch Teil eines stetigen Entwicklungsprozesses. "Ich bin 19 Jahre alt, ich brauche Zeit", sagte er:

"Ich nehme wieder ein Stückchen mehr Erfahrung mit." Für das kommende Jahr, wenn Hopp erstmals als Twen im Ally Pally antreten wird, hat er jedenfalls schon einen Masterplan: "Ich werde explizit die Doppel trainieren und Vollgas geben."

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