Sprüche-Kloppos Schenkelklopfer

Von Christian Bernhard
1860, münchen, mainz, löwen, wächter, berhalter
© Getty

München - Am 24. Spieltag präsentierte sich die 2. Liga auf dem Rasen von ihrer harmlosesten Seite. Keinem Team gelangen mehr als zwei Tore. Den Löwen war's wurscht. Nach 537 Minuten erzielte 1860 München mal wieder ein Tor. Außerdem in den Schlaglichtern: Köln-Manager Michael Meier und Mainz-Trainer Jürgen Klopp geben verbale Köstlichkeiten von sich.

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Wagner vs. Meier : In der Pause des Montagsspiels zwischen Freiburg und Köln war FC-Manager Meier zu Gast bei Premiere-Moderator Thomas Wagner und plauderte über den FC. Ein Stück Fernsehgeschichte, lesen Sie selbst.

Wagner: "Gibt es in Köln ein Trainerproblem?"
Meier: "Wir haben kein Problem mit dem Trainer, wir haben ein Problem, dass wir nicht wissen, in welcher Liga wir nächstes Jahr spielen. Außerdem hat Mainz das Trainerproblem auch noch nicht gelöst."
Wagner: "Alles schön und gut, aber sie müssen sich nicht um Mainz kümmern. Was ist beim FC?"
Meier: "Ich sag doch. Wir wissen noch nicht, ob wir nächstes Jahr in der ersten oder zweiten Liga spielen. Und noch mal: Wir haben kein Problem mit dem Trainer."
Wagner: "Ihr Präsidum hat sich anders geäußert. Overath fordert eine klare Ansage von Daum."
Meier: "Verstehen Sie meine Antworten nicht?"
Wagner: "Doch, aber ich bekomme keine zufriedenstellenden Antworten."
Meier: "Dann hören sie mir nicht richtig zu."
Wagner: "Also, Friede Freude Eierkuchen beim FC..."
Meier: "Sie haben mir nicht zugehört!"
Wagner: "Doch!"
Meier: "Für wen reden Sie eigentlich? Für sich persönlich, oder..."
Wagner: "Für die Fans, die das Thema interessiert. Für wen soll ich sonst reden."
Meier: "Dann fragen Sie mal die Fans. Die sind bestimmt zufrieden."
Wagner: "Mit Sicherheit nicht."

Die Ein-Tor-Löwen: Die Fans der Münchner Löwen hatten schon ganz vergessen, wie man ein Tor bejubelt. Schließlich hatten die Mannen von Marco Kurz seit 479 Minuten nicht mehr ins gegnerische Tor getroffen. Als dann Schiri Michael Kempter gegen Mainz in der 58. Minute auf den Elfmeterpunkt zeigte, ging ein Raunen durch die Allianz-Arena. Konnte ein Strafstoß den Torfluch beenden? Dieses Problems nahm sich schließlich ein tapferer US-Amerikaner an. Gregg Berhalter trat an und verwandelte sicher. Nach 537 Minuten war der Fluch endlich beendet. Dass die Löwen die Partie trotzdem nicht gewannen, rückte in den Hintergrund. Zumindest gab es wieder mal was zu jubeln.

Kloppo at his best: Ginge es nach dem Mainzer Trainer, hätten die Löwen noch immer kein Tor geschossen. Klopp ließ sich nach dem Spiel bei Premiere über die Elfemterszene aufklären. " Wie, das soll die Szene sein? Ist nicht euer Ernst. Das ist die größte Frechheit seit langem. Da muss ich sagen, Herr Kempter (Schiedsrichter, Anm. d. Red.), Hut ab." Kloppos Laune verbesserte sich allerdings nur Sekunden später. Koblenz gewann nämlich beim Mainzer Aufstiegskonkurrent Greuther Fürth. Klopps Kommentar: "Damit hab ich gerechnet. Rapolder (Trainer Koblenz, d. Red.), alter Fuchs, haut da drei Punkte raus. Lässig."

Fränkische Nachlässigkeit: Bei Fürth läuft es momentan. Bester Beleg dafür: Die Franken lagen vor dem Spieltag auf einem Aufstiegsrang. Dazu kamen am Sonntag auch noch die abstiegsbedrohten Koblenzer ins Playmobil-Stadion. Ideal. Könnte man meinen. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Denn wie es die Fürther schafften diese Partie zu verlieren, ist mehr als nur bemerkenswert. Chancen im Minutentakt, ein wegen Abseits aberkanntes Tor, ein verschossener Elfmeter und dann auch noch das Gegentor in der Nachspielzeit. Damit war auch der Aufstiegsplatz wieder futsch. Beeindruckend. Es scheint, als ob die Fürther in der laufenden Saison bereits frühzeitig am Projekt Platz fünf arbeiten würden. Auf den haben sie ja in den vergangenen Jahren bereits ein Abonnement abgeschlossen...

Freiburger Nächstenliebe: Tatort Freiburg, 68. Minute: Die Breisgauer führen 1:0. Freiburgs Stürmer Amir Akrout spaziert von rechts auf der Grundlinie allein auf Köln-Torhüter Mondragon zu und will den Ball locker durch die Beine des Kolumbianers schieben. An sich keine schlechte Idee, wäre da nicht Teamkollege Dennis Aogo mutterseelenallein in der Mitte des Strafraums gestanden. Als Mondragon den Ball zur Ecke klärte, gingen die Pferde mit Aogo durch. Der an sich friedliche Deutsch-Nigerianer stürmte auf Akrout zu und ging dem Tunesier fast an die Gurgel. Die Worte, die dabei fielen, waren auch nicht ganz jugendfrei.

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