Massenkeilerei und schlechte Witze

Von Daniel Börlein
Gans, Henselin
© Getty

München - Am 23. Spieltag präsentierte sich die 2. Liga nicht von ihrer besten Seite. In den Schlaglichtern deshalb: Hiebe für Rentner, schlechte Zeiten in Hoffenheim, der Unterschied zwischen eins und zwei. Und: Ein Dankeschön an die Löwen.

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Schlechte Sitten: Wenn der Tabellen-Fünfzehnte auf den Vierzehnten der Liga trifft, dann ist klar: Abstiegskampf ist angesagt! Wie das dann in der Praxis aussieht, demonstrierten Auer und Osnabrücker am 23. Spieltag. Allerdings in der Halbzeit. Zunächst wird nur ein bisschen gepöbelt. Dann wird wild herumgeschubst. Ein Handgemenge mit über 30 Leuten entsteht. Mittendrin VfL-Manager Lothar Gans, der Aues 70-jährigen Ehrenpräsident Martin Henselin am Hals hat (im Bild) und anschließend sagt: "So eine Aggressivität habe ich noch nie erlebt." Hallo, Herr Gans. Das ist ja schließlich auch die härteste zweite Liga aller Zeiten.

Schlechter Witz: Paderborns 16 Punkte aus 23 Partien sind schlecht, da gibt es wohl keine zwei Meinungen. Dass der Tabellenletzte allerdings nicht nur schlecht Fußball spielt, sondern auch schlecht schauspielert, bewies Stürmer Erwin Koen bei der Begegnung in Hoffenheim. Wie vom Blitz getroffen sank Koen nach einem harmlosen Rempler von Chinedu Obasi zu Boden. Schiedsrichter Deniz Aytekin raste heran und zückte Gelb für Koen. Bravo! Dachten Zuschauer wie auch Obasi, der spontan Beifall spendete. Bis Aytekin dem schlechten Schauspiel einen noch schlechteren Witz folgen ließ und dem Hoffenheimer die Rote Karte unter die Nase hielt.

Schlechter Riecher: Zwei kommt nach eins, weil zwei eben ein bisschen weniger gut ist als eins. Einfach ausgedrückt: Die zweite Liga ist nicht ganz so gut wie die erste. Und damit halt auch die Spieler. Das muss man natürlich wissen. Und das erklärt auch, warum am Wochenende die Herren Reichenberger (Osnabrück), Novakovic (Köln), Curri (Aue), Daghfous und Borja (beide Mainz) den Ball aus kurzer Distanz nicht im leeren Tor unterbrachten. Ach ja, und natürlich auch, weil es die härteste zweite Liga aller Zeiten ist.

Schlecht getroffen: Kann man sich denn auf nichts mehr verlassen? Nicht mal auf Suat Türker. Sie wissen schon, der, der immer trifft. An den letzten sieben Spieltagen hatte Offenbachs Angreifer jeweils einmal gebombt. Ein Eintrag an dieser Stelle war deshalb auch für diese Woche fest eingeplant. In Mainz mochte der 31-Jährige allerdings einfach nicht. Und damit ist der wöchentliche Türker bis in alle Ewigkeit aus den Schlaglichtern verbannt. Oder eben bis zu seiner nächsten Serie.

Schlecht ist gut: Türker hin, Türker her, es gibt ja immer noch die Löwen. Genau, das sind die, die nie treffen. Auch in Hamburg beim FC St. Pauli nicht. Zum zwölften Mal im 23. Liga-Spiel lieferten die Sechzger nun null Tore ab. Während Löwen-Fans leiden und Münchens Medien schimpfen, freut SPOX sich einfach, denn ein Schlaglicht der nächsten Woche steht damit jetzt schon wieder fest.

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