WM

Brasiliens Komplex und Italiens Twitterproblem

Von Michael Stricz
Fest im Blick: Neymar und Brasilien wollen den vierten Titel beim Confederations-Cup holen
© getty

Der Confederations Cup steht vor der Tür (Sa., 21 Uhr im LIVE-TICKER): Rekordsieger Brasilien will seinen Confed-Cup-Komplex überwinden, Italien hat ein Twitter-Problem, Japan sollte sich umbenennen und in Mexiko fehlen die Erbsen. Die Teams der Gruppe A.

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Gruppe A

Brasilien

Gut eine Woche vor dem Eröffnungsspiel des Confederations Cup 2013 gegen Japan (15.6.) hat Rekordweltmeister-Brasilien für ein erstes Ausrufezeichen unter dem neuen alten Trainer Luiz Felipe Scolari gesorgt. Mit 3:0 besiegte die Selecao ihren Angstgegner Frankreich.

Daneben gab es jedoch nur wenig Überzeugendes zu sehen. Lediglich gegen Bolivien gelang ein Sieg. Neben einer Niederlage gegen England Anfang des Jahres gab es vier Unentschieden, Zauberfußball war sehr selten zu sehen.

Der Rucksack, den Brasilien seit der Vergabe der WM mit sich herumschleppt, ist nicht kleiner geworden. Auch beim Confederations Cup erwarten Fans und Verantwortliche nicht weniger als den Turniersieg von der Mannschaft um Superstar Neymar. Es wäre der insgesamt dritte Gewinn der WM-Generalprobe und gleichzeitig vermutlich das Todesurteil für die Ambitionen bei der Heim-WM 2014.

Bisher konnte Brasilien nämlich noch nie den Weltmeistertitel gewinnen, wenn die Mannschaft im Jahr zuvor den Confederations Cup holte. So war es 1998, als die Selecao das WM-Finale gegen Frankreich 0:3 verlor, nachdem man mit einem 6:0 gegen Australien den ersten Confederations-Cup-Sieg gefeiert hatte. So war es auch 2006 und 2010, als man jeweils im Viertelfinale der WM die Segel streichen musste.

Ein ähnliches Szenario wäre für Brasilien bei der WM im eigenen Land katastrophal. Gleichzeitig wäre aber ein gutes Abschneiden bei der Generalprobe Balsam für die Seele der Brasilianer.

Am Kader wurde in den vergangenen Monaten kräftig experimentiert. Bei seinem Versuch, eine gute Mischung aus Alt und Jung, aus Zauber und Arbeit zu finden, scheint Scolari inzwischen seine erste Elf gefunden zu haben.

Auffällig ist dabei die Dominanz der Europa-Legionäre auf den defensiven Positionen: Luiz Gustavo (Bayern München) hat sich neben Paulinho als defensiver Abräumer etabliert. Dahinter bilden Dani Alves (FC Barcelona), Thiago Silva (Paris Saint-Germain), David Luiz (Chelsea FC) und Marcelo (Real Madrid) vermutlich die Viererkette.

Vorne sollen Superstar Neymar (noch FC Santos, dann FC Barcelona), Fred (Fluminense FC), Hulk (Zenit St. Petersburg) und Oscar (Chelsea FC) für die nötigen Tore sorgen.

Schlüsselspieler: Neymar (FC Barcelona), Thiago Silva (Paris Saint-Germain), Fred (Fluminense FC), Luiz Gustavo (Bayern München)

Brasiliens Kader im Überblick

Prognose: Viel wird für die Selecao davon abhängen, ob es gelingt die richtige Balance zwischen offensivem Zauber und defensiver Disziplin zu finden. Der Heimvorteil ist ebenfalls ein wichtiger Faktor, sodass es auf jeden Fall zum Finale reichen sollte. Dort entscheiden dann Kleinigkeiten und, wie die relativ junge Mannschaft mit den hohen Erwartungen zurechtkommt.

Seite 1: Brasilien - Die Furcht vor dem Confed-Cup-Komplex

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