WM

Brasiliens Komplex und Italiens Twitterproblem

Von Michael Stricz
Fest im Blick: Neymar und Brasilien wollen den vierten Titel beim Confederations-Cup holen
© getty
Cookie-Einstellungen

Mexiko

Während sich die meisten Fußballer rund um den Globus in den kommenden Wochen auf die faule Haut legen und sich von den Strapazen einer langen Saison erholen können, ist für die mexikanischen Nationalspieler noch lange nicht Schluss.

Nicht nur, dass die Mexikaner am 16. Juni in den Confederations Cup starten, bereits einen knappen Monat später beginnt mit dem Gold Cup das nächste große Turnier für "El Tri".

In der WM-Qualifikation stehen die Mexikaner in der vierten Runde und sind als einziges Team in Nord- und Mittelamerika nach fünf Spielen noch ungeschlagen. In der vorigen Qualifikationsphase setzte sich die Mannschaft mit einer komplett weißen Weste gegen die Fußball-Leichtgewichte aus Guyana, El Salvador und Costa Rica durch.

Den Confederations Cup konnte Mexiko bereits einmal gewinnen: 1999 setzte man sich im Finale in der Heimat mit 4:3 gegen Brasilien durch. Überhaupt hat Mexiko eine erstaunlich gute Bilanz gegen die Brasilianer. 1996 und 2003 besiegten sie die Selecao jeweils im Finale des Gold Cups.

Im Olympia-Finale 2012 triumphierte ebenfalls Mexiko und das obwohl auf Seiten der Brasilianer einige aktuelle Nationalspieler wie Neymar, Hulk oder Oscar aufliefen. "Traditionell spielt unsere Mannschaft gegen die großen Gegner am besten. Vor allem gegen Brasilien", sagte der damalige Trainer Luis Fernando Tena.

Doch auch in Mexiko ist nicht alles Gold, was glänzt: Man steht zwar punktgleich mit Costa Rica und den USA an der Spitze der Qualifikations-Gruppe und ist im Jahr 2013 noch ungeschlagen. Allerdings konnte man bisher auch nur ein Spiel gewinnen.

Dem Sieg gegen Jamaika stehen in der Qualifikation vier Unentschieden gegenüber, sodass der Weg zur WM keinesfalls ein Selbstläufer ist. Auch in den Testspielen gegen Dänemark (1:1), Peru (0:0) und Nigeria (2:2) gelang zuletzt kein Sieg.

Das größte Problem der Mexikaner: Neben Javier Hernandez (Manchester United, 33 Länderspiele, 23 Tore) hat die Mannschaft keinen Vollstrecker von internationalem Format in ihren Reihen. Zu abhängig ist man derzeit von der "kleinen Erbse" Chicharito.

In der Qualifikation traf er bereits fünf Mal. Es bleibt abzuwarten, wie sich Mexiko mit seinen zahlreichen Nachwuchs-Hoffnungen auf der großen Bühne schlägt.

Schlüsselspieler: Javier Hernandez (Manchester United), Giovani dos Santos (RCD Mallorca), Carlos Salcido (UANL Tigres), Hector Moreno (Espanyol Barcelona)

Mexikos Kader im Überblick

Prognose: Mexiko schaffte es seit 1994 fünf Mal in Folge ins Achtelfinale der WM. Die Mannschaft von Trainer Jose Manuel de la Torre ist also selbst in dieser starken Gruppe kein Außenseiter. Speziell gegen Brasilien wächst "El Tri" regelmäßig über sich hinaus. Auch wenn es für den ganz großen Wurf vermutlich nicht reichen wird: Mexiko kann das Halbfinale erreichen.

Seite 1: Brasilien - Die Furcht vor dem Confed-Cup-Komplex

Seite 2: Japan - Wir sind Bundesliga!

Seite 3: Mexiko - Erbsen, wir brauchen Erbsen!

Seite 4: Italien - Immer wieder Balotelli