WM

Brasiliens Komplex und Italiens Twitterproblem

Von Michael Stricz
Fest im Blick: Neymar und Brasilien wollen den vierten Titel beim Confederations-Cup holen
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Italien

Italien hat bei seiner zweiten Confederations-Cup-Teilnahme einiges gutzumachen. 2009 schied man in Südafrika blamabel in einer Vorrunden-Gruppe mit Brasilien (0:3), Ägypten (3:1) und den USA (0:1) aus.

Auch in diesem Jahr stehen die Zeichen nicht unbedingt auf Triumph. Der Finalist der Euro 2012 steht in der Qualifikations-Gruppe B zwar mit 14 Punkten unangefochten an der Spitze. Spielerisch hat man aber fast traditionell noch viel Luft nach oben.

Dazu kommt, dass Teilzeit-Skandalnudel Mario Balotelli (AC Milan) mit seinem völlig unnötigen Platzverweis gegen Tschechien wieder einmal die Schlagzeilen in Italien beherrscht. Balotelli hatte die Fans nach erneuten Pfiffen gegen ihn nach dem Spiel auf Twitter dazu aufgefordert, beim Confederations Cup doch einfach eine andere Mannschaft anzufeuern.

Nationaltrainer Cesare Prandelli war darüber natürlich wenig begeistert: "Mario muss lernen, dass er nicht immer aus dem Bauch heraus reagieren kann, wir verlangen von ihm, dass er den Fußballer und nicht den Star gibt."

Torwart Gianluigi Buffon rettete die Italiener mit zahlreichen Paraden vor einer Niederlage und stellte sich am nächsten Tag auch vor seinen Teamkollegen: "Zwei Gelbe Karten stellen seine Entwicklung nicht infrage", so Buffon.

Auf den Confederations Cup hat Balotellis Dummheit keine Auswirkungen, sodass Prandelli im ersten Spiel gegen Mexiko auf die Dienste des Stürmers zählen kann.

Was die Ambitionen seiner Mannschaft in Brasilien angeht, macht sich der Trainer keine Sorgen: "Wir waren zwar nicht brillant, haben aber Charakter gezeigt."

Ebenso taten es die Italiener bereits Anfang des Jahres im Testspiel gegen Gruppengegner Brasilien. Nach einer indiskutablen Vorstellung in der ersten Halbzeit und einem 0:2-Rückstand erkämpfte sich Italien noch ein 2:2.

Schlüsselspieler: Mario Balotelli (AC Milan), Gianluigi Buffon, Giorgio Chiellini, Andrea Prilo (alle Juventus Turin)

Italiens Kader im Überblick

Prognose: Für die Spiele der Italiener gilt häufig: Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss. Und um in dieser starken Gruppe zu bestehen, müssen die Italiener verdammt hoch springen. Wenn es die Mannschaft von Cesare Prandelli schafft, Turnier und Gegner ernst zu nehmen, ist mit Italien zu rechnen.

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