Manchester Uniteds Probleme: Auf dem Weg nach Nirgendwo

Von Stefan Rommel
Ralf Rangnick (l.) und Cristiano Ronaldo gemeinsam bei ManUnited: Wie lange geht das noch gut?
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Wie geht es mit der Mannschaft weiter?

In der Liga bleibt Platz vier und damit die Champions-League-Qualifikation das Ziel - und mehr ist mit dieser Mannschaft dann tatsächlich auch nicht drin. City, Liverpool und Chelsea spielen in einer anderen Liga. In der CL ist das Viertelfinale definitiv erreichbar, für Erfolge darüber hinaus benötigt man aber schon eine Menge Phantasie.

Das 1:4 gegen ManCity war mehr als nur eine Niederlage, es war ein empfindlicher Rückschlag für alle, die United schon auf einem besseren Weg wähnten. Etliche Spieler finden einfach nicht ihre Form. Aaron Wan-Bissaka oder Luke Shaw hängen voll durch, Maguire kommt mit seiner Rolle als Anführer offenbar überhaupt nicht klar. Marcus Rashfords Unbekümmertheit ist komplett weg, der Academy-Spieler soll sogar über einen Weggang von United nachdenken.

Ronaldo entwickelt sich immer mehr zum Problemfall. In der Hinserie hatte der Superstar noch einige klassische Ronaldo-Momente, schoss United fast im Alleingang mit seinen Toren in die K.o.-Phase der Königsklasse. Nun sorgt Ronaldo aber immer wieder für ganz andere Schlagzeilen, soll sich mit Kapitän Maguire nicht grün und auf den Trainer sauer sein, weil dieser ihn gegen City wohl auf Anraten der Ärzte nur als Ergänzungsspieler sah.

Bei United sind verletzte Spieler nicht vertraglich dazu verpflichtet, den Spielen ihrer Mannschaft zumindest als moralische Stütze live im Stadion beizuwohnen, insofern hat sich Ronaldo mit seinem (angeblichen) Abflug nach Portugal vor dem City-Spiel nichts zu Schulden kommen lassen. Aber das Signal einer solchen Aktion ist trotzdem verheerend und sie passt zu den letzten Wochen, in denen Ronaldo immer öfter lamentiert und sich offenbar immer weniger noch als Teil der Mannschaft sieht.

In den letzten acht Spielen hat Ronaldo nur noch ein Tor erzielt, ein Fernschuss gegen Brighton. Eines dieser klassischen Ronaldo-Tore, per Schuss oder Abstauber im Sechzehner oder gar ein Kopfball, gab es schon seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr.

Und so bleibt nur eine kleine Schar an Spielern um Bruno Fernandes, die stabil und verlässlich ihre Leistungen abrufen und einigermaßen produktiv bleiben. Für den notwendigen Umbau des Kaders im Sommer sollte United auch nicht davor zurückschrecken, sich vom einen oder anderen großen Namen zu trennen.