Platini geht auf Distanz zu Blatter

SID
Michel Platini (r.) und Josef Blatter haben sich wohl endgültig zerstritten
© getty

Das Tischtuch zwischen UEFA-Präsident Michel Platini und FIFA-Chef Joseph S. Blatter ist endgültig zerschnitten. Der 58 Jahre alte Franzose ging am Donnerstag in einem "AFP"-Interview auf Distanz zum Schweizer: "Ich werde Blatter nicht länger unterstützen, das ist vorbei."

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Im Vorfeld des 64. FIFA-Kongresses in Sao Paulo hatten die UEFA-Vertreter Blatter mitgeteilt, dass sie den 78-Jährigen in dessen Bemühen, am 29. Mai 2015 für eine fünfte Amtszeit als Präsident des Weltverbandes kandidieren zu wollen, nicht unterstützen werden.

"Ich teile die europäische Position. Ein neues Mandat für Blatter wäre nicht gut für den Fußball, aber er hat all meinen Respekt", sagte "Platoche".

Auf der Pressekonferenz nach dem Kongress hatte Blatter von einer großen Respektlosigkeit gesprochen. Der Walliser will auf jeden Fall 2015 wieder kandidieren und kann sich der Unterstützung großer Teile der Konföderationen aus Afrika, Asien sowie Nord- und Mittelamerika und der Karibik sicher sein.

Platini gilt nach wie vor als möglicher Gegenkandidat im kommenden Mai, hat sich aber noch nicht definitiv erklärt. Dies will er voraussichtlich im September machen. "Die Situation ist nicht so, als ob ich zwischen Krankenhaus und Gefängnis wählen müsste", flachste Platini am Donnerstag lächelnd. Auf keinen Fall sei es so, dass er nicht antrete, weil Blatter Kandidat sei.

Seine Bewerbung um den FIFA-Chefposten hatte bereits der Franzose Jerome Champagne (55) angekündigt. Ihm werden allerdings nur Außenseiterchancen eingeräumt.

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