In den Straßen von Madrid mit den Ronaldos

Von SPOX
Cristiano Ronaldo (l.) und Freundin Irina Shayk bekamen Ärger mit der Polizei
© getty

Cristiano Ronaldo und seine Modelfreundin bekamen nächtlichen Ärger mit der Polizei und einem durchgeknallten Atletico-Fan. Meister-Coach Antonio Conte will einen Wolkenkratzer a la FC Bayern. In England werden Medien ausgesperrt und Maurer Andy Carroll muss Zahntechniker werden. Dies und mehr von unseren Korrespondenten in Europa.

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Serie A

Von Oliver Birkner

Meister des Spieltags: Der übliche Soundtrack passte am Sonntag besonders gut. Jovanottis "Das größte Spektakel seit dem Big Bang" oder AC/DC mit ihrem pulsierenden "Thunderstruck". Juves Urknall und Donner erlitt die Konkurrenz auch in diesem Jahr und um 16.50 Uhr stand die 29. Juventus-Meisterschaft endlich auch rechnerisch fest. Etwas pingelig mussten die Profis mit alkoholfreiem Bier in der Kabine anstoßen, da bereits am Mittwoch die nächste Partie ansteht. Dafür betrank man sich später im Bad der Massen, als die Mannschaft von rund 400.000 Tifosi flankiert im offenen Bus durch die Stadt kroch. Kleine Sticheleien durften freilich nicht fehlen, so erinnerte ein Transparent in den Händen von Kapitän Gigi Buffon "5. Mai, dabei geht mir immer noch einer ab". Exakt elf Jahre vor dem aktuellen Titelgewinn hatte Rivale Inter Harakiri begangen und die sicher geglaubte Meisterschaft durch ein 2:4 bei Lazio am letzten Spieltag an Juve verspielt. Der halbnackte Coach Antonio Conte erlebte noch einen ungemütlichen Wurf ins Eiswasser-Becken, er war es schließlich auch, der inmitten des Deliriums den Euphorie-Stecker gezogen hatte. Nun müsse Klarheit her, was der Verein für die Zukunft plane: "Die Messlatte wird jetzt höher gelegt, bleibt die Frage um wie viel? Langsam und mit Geduld ein großartiges Team aufzubauen wie Dortmund, passt nicht zu Juventus. Dort würde man ohne riesige Kritik noch ein Jahr 20 Punkte hinter Bayern eventuell ohne Titel ertragen. Das wäre hier unmöglich. Um die internationale Lücke zu schließen, benötigen wir mehrere neue Top-Player, denn mir geht ein Image als schöner Verlierer gegen den Strich." Noch in dieser Woche wird Conte im Gespräch mit Präsident Andrea Agnelli und Sportchef Beppe Marotta Aufrüstung erbitten, ganz nach seinem kürzlichen Credo: "Einen Wolkenkratzer wie Bayern errichtet man nicht mit Schüppchen und Eimer." Viel Spaß beim Bauen!

Spieler des Spieltags: Die Statistik-Abteilung hatte wohl vergeblich versucht, Lazio-Coach Vladimir Petkovic zu erreichen. "Petko" wechselte Miroslav Klose 24 Minuten vor Spielende aus und verbaute dem deutschen die Chance, in den Serie-A-Olymp einzuziehen.

So bilanzierte der Deutsche lediglich fünf Treffer beim 6:0 über Bologna und verpasste es mit Silvio Piola (Pro Vercelli, 1933) als auch Omar Sivori (Juventus, 1961) gleichzuziehen, die als Liga-Rekordhalter jeweils sechs Mal erfolgreich waren. Jetzt muss sich Klose Platz zwei im Bomber-Klassement mit zwölf anderen Spielern teilen. Zumindest war es nach Romas Roberto Pruzzo der erste Liga-Fünferpack seit 27 Jahren, einem Lazio-Spieler gelang dieses Kunststück in der 113-jährigen Geschichte überhaupt noch nicht.

"Klosissimo! Ein wenig muss der Nachmittag wohl auch den Mann aus Eis bewegt haben", schrieb die "Gazzetta dello Sport" und die "Repubblica" kommentierte: "Klose übertreibt. Miro trieb sich nach der Lethargie von vier torlosen Monaten auf dem Rasen wie ein wütender, ausgehungerter Bär herum." Gut gebrüllt, Miro!

Und sonst? Ein Hacker? Ein aufgebrachter Praktikant? Geklärt ist die Panne noch nicht, doch am Sonntagabend lief auf dem Sender "Sky Sport News 24" minutenlang gemütlich der Ticker über den unteren Bildschirm: "Skandal! Scheiß Milan!!" Fällt ja auch nicht so auf, wenn Wiederholungen von traumhaften Blitz-Interviews ins Wohnzimmer flimmern wie das mit Fiorentinas David Pizarro: "Florenz und Rom haben zusammen bisher 133 Tore erzielt, zur Pause steht es 0:0. Was hat gefehlt? - "Ein Tor." Guten Abend.

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