Thesen zum 29. Bundesliga-Spieltag: So hat sich Herthas einziger Lichtblick verzockt

Von Stefan Rommel
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Dem Rekordmeister fehlt es an der nötigen Breite im Kader, dem VfB Stuttgart an einem Knipser. Gladbachs Truppe scheint nicht fit und Herthas Hoffnungsträger hat sich wohl verzockt.

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Herthas Hoffnungsträger hat sich verzockt

Beim beschämenden Auftritt im Derby gegen Union zeigte nur ein Herthaner Wille, Mut und Leidenschaft. Marcel Lotka warf und stellte sich der drohenden Blamage entgegen, riskierte mehrmals Kopf und Kragen und verhinderte einen noch höheren Sieg der Gäste aus Köpenick.

Ein 20-Jähriger, der gerade erst sein fünftes Bundesligaspiel absolvierte und als Nummer fünf der Berliner in die Saison ging, war so etwas wie der einzige Lichtblick an einem finsteren Abend für die Hertha. Auch nach dem Spiel zeigte Lotka im Sky-Interview noch mehr Feuer als seine Kollegen während der 90 Minuten.

So einer könnte ein Hoffnungsträger sein für die letzten Spiele, wenngleich Lotkas Bilanz mit mittlerweile fünf Niederlagen aus fünf Ligaspielen ernüchternd daherkommt. Und er könnte auch eine ordentliche Zukunft bei der Hertha gehabt haben, egal in welcher Liga.

Denn Marcel Lotka ist auch der Beweis dafür, dass es in Deutschland doch noch verheißungsvolle Talente auf der Torhüterposition gibt - die Trainer der Profi-Klubs müssten sie halt nur spielen lassen. Lotka selbst hat vor einigen Wochen seine nahe Zukunft neu geregelt. Im Sommer wird er nach Dortmund wechseln und für die zweite Mannschaft des BVB in der 3. Liga spielen. Aus damaliger Sicht ein guter Entwicklungsschritt, aus heutiger Sicht aber dürfte sich Lotka damit verspekuliert haben.

Die Chance, sich dauerhaft im Tor der Hertha zu beweisen, hat er genutzt. Die Aussicht hätte 2. Liga oder sogar die Bundesliga sein können. Nun wird die Realität ab August wohl die 3. Liga sein.