4. Jonathan Schmid: Freiburgs heimlicher Neuzugang
Das Wehklagen der Konkurrenz, von den Bayern bis Fürth, hat der SC Freiburg in den letzten Monaten sehr wohl vernommen - und sich selbst dabei fast schadlos gehalten. Nach der Hinserie lag Freiburg im Ranking der Fehltage seiner Profis auf dem viertletzten Platz, was in diesem Zusammenhang ein positiver Befund war. Während sich etwa Borussia Dortmund (1715 Fehltage) oder der VfB Stuttgart (1460 Fehltage) permanent mit Verletzungen und Erkrankungen vieler seiner Spieler herumplagen musste, ging Freiburg fast unbeschadet durch die erste Saisonhälfte.
Das große Sorgenkind war dabei noch Jonathan Schmid, der wegen einer Corona-Infektion seit dem Sommer kein einziges Spiel mehr absolvieren konnte. Am zweiten Spieltag gegen Dortmund stand Schmid zuletzt auf dem Platz, dann erwischte ihn das Virus. Vor ein paar Wochen verpflichtete Freiburg den Belgier Hugo Siquet für satte 4,5 Millionen Euro. Der ist als rechter Verteidiger notiert, mit seinen 19 Jahren aber noch langsam heranzuführen an die Bundesliga.
Am Wochenende gab nun Routinier Schmid gegen Köln sein Comeback. Zwar nur gut 15 Minuten lang, aber immerhin. Schmid geht damit beim Sport-Club als zusätzlicher Zugang durch, der Christian Streichs Optionen auf der rechten Außenbahn nochmals mit Nachdruck verbessert. Und den Breisgauern nun ein Alleinstellungsmerkmal verpasst: Aktuell ist kein einziger Spieler mehr verletzt oder erkrankt, der Kader in voller Mannstärke beisammen. Und das könnte noch zu einem echten Faustpfand in der heißen Saisonphase werden.
5. Wo ist Herthas Offensivkonzept?
Der Freitagabend endete mal wieder mit einer Enttäuschung für Hertha BSC. Einer ordentlichen ersten Halbzeit folgte ein unerklärlicher Einbruch im zweiten Durchgang und der fast schon logische Bochumer Ausgleich, was in der Endabrechnung zwei verlorene Punkte bedeutete. Nun kann man trefflich über Torhüter Alexander Schwolow und dessen bisher allenfalls durchwachsene Saison streiten. Viel größer bleiben die Probleme der Berliner aber im Spiel mit dem Ball.
Trainer Tayfun Korkut stellte gegen Bochum auf dem Papier mutig auf, ließ vier klare Offensivspieler ran. Aber von einem nachvollziehbaren Offensivkonzept war auch im 21. Saisonspiel der Hertha kaum etwas zu sehen. Letztlich vertrauen die Berliner immer noch schlicht auf die individuelle Klasse ihrer Offensivspieler. Korkut agiert in der aktuellen Phase so, wie die meisten seiner Kollegen agieren würden: Er schaut tatsächlich von Spiel zu Spiel, passt seine Mannschaft dem jeweiligen Gegner an und stellt entsprechend um und ein. Das kann auch funktionieren. Mehr als ein kurzfristiger Plan ist das aber nicht und die Frage steht im Raum, welchen übergeordneten Plan Korkut mit dieser Mannschaft verfolgt?
Der Trainer hat den Kader nicht zu verantworten, muss mit den vorhandenen Spielern arbeiten, das nimmt Korkut in dem Punkt etwas aus der Pflicht. Routine und klare Abläufe schleifen sich aber auch nur dann ein, wenn es einen klaren, stringenten Plan gibt, der grundsätzlich gilt. Im Moment probiert die Hertha immer noch recht viel aus - das wird auf Dauer aber nicht reichen.
Bundesliga: Die aktuelle Tabelle
Platz | Team | Sp. | Tore | Diff | Pkt. |
1. | Bayern München | 21 | 68:21 | 47 | 52 |
2. | Borussia Dortmund | 21 | 54:36 | 18 | 43 |
3. | Bayer Leverkusen | 21 | 54:34 | 20 | 38 |
4. | Union Berlin | 21 | 29:27 | 2 | 34 |
5. | Freiburg | 21 | 33:24 | 9 | 33 |
6. | Köln | 21 | 33:34 | -1 | 32 |
7. | RB Leipzig | 21 | 40:26 | 14 | 31 |
8. | Hoffenheim | 21 | 41:34 | 7 | 31 |
9. | Eintracht Frankfurt | 21 | 33:32 | 1 | 31 |
10. | Mainz 05 | 21 | 30:23 | 7 | 30 |
11. | Bochum | 21 | 20:30 | -10 | 25 |
12. | Wolfsburg | 21 | 21:33 | -12 | 24 |
13. | Borussia M'gladbach | 21 | 27:38 | -11 | 23 |
14. | Hertha BSC | 21 | 23:43 | -20 | 23 |
15. | Arminia Bielefeld | 21 | 21:27 | -6 | 22 |
16. | Augsburg | 21 | 22:35 | -13 | 22 |
17. | Stuttgart | 21 | 24:38 | -14 | 18 |
18. | Greuther Fürth | 21 | 18:56 | -38 | 10 |