Frankfurt ohne Saft: Wie Wolf Hütter auscoachte
Es war ein seltsam druckloser Auftritt, den Eintracht Frankfurt in Leverkusen auf den Rasen gebracht hat. Ähnlich wie beim 0:4 in Gladbach hakte es in allen Mannschaftsteilen und in allen Spielphasen, der Mannschaft scheint auf den letzten Metern der Saison irgendwie der Saft auszugehen.
Dabei sollte man aber nicht übersehen, dass es zu einem großen Teil auch Bayer Leverkusen war, das Frankfurt überhaupt erst so klein halten konnte. Denn die Werkself bekam von ihrem Trainer Hannes Wolf einen zwar einfachen, aber sehr wirkungsvollen Plan an die Hand.
Gegen Frankfurts Powerhouse Filip Kostic und dessen Bewegungsradius überlegte stellte Wolf in der Defensive etwas überraschend Jonathan Tah. Der Innenverteidiger rückte eine Position nach rechts in der Viererkette und nahm Kostic dort in Empfang. Tah kam mit dessen Wendungen und Geschwindigkeit sehr gut zurecht und - ganz entscheidend - verließ kaum einmal die eigene Hälfte.
So wie wie man das von einem "echten" Rechtsverteidiger vielleicht erwartet hätte. Diese Aufgabe übernahm Karim Bellarabi, der sich im großen Raum hinter Kostic' Rücken nach Belieben zeigen konnte und Druck nach vorne machte. So legte Wolf die gefährliche Frankfurter Seite nicht nur lahm, sondern nutzte deren Schwachstelle auch für die eigene Offensive. Ein Paradebeispiel dafür, wie man Frankfurt bespielen kann.
Rekord-Ablöse für Nagelsmann: Demut bleibt ein Fremdwort
Am späten Sonntagabend drangen die ersten Gerüchte durch, nun nimmt das Thema immer mehr Fahrt auf. Die Bayern drängen auf eine Verpflichtung von Julian Nagelsmann als Nachfolger für den ziemlich sicher scheidenden Hansi Flick. Weil der aber offenbar keine Ausstiegsklausel in seinem Kontrakt bei RB Leipzig hat, könnte der Handel der teuerste der Bundesligageschichte werden.
Dabei galt bis vor ein paar Tagen Adi Hütter als neuer Rekordhalter, für den Gladbach festgelegte 7,5 Millionen Euro an Eintracht Frankfurt überweisen muss. Nun steht bei Nagelsmann eine zweistellige Ablösesumme im Raum, die Bild vermutet sogar 30 Millionen Euro.
Das wäre sogar für die Bayern eine unglaubliche Summe, zumal in den letzten Wochen auch aus München immer wieder zu hören war, dass für den einen oder anderen potenziellen Spielerkauf nicht genügend Geld zur Verfügung stünde.
Vor ziemlich genau einem Jahr drängte die Bundesliga nach der Corona-Pause zurück auf den Platz und trug dabei das Schlagwort von der neuen Demut vor sich her. Nun purzelt zumindest ein erster Rekord für Trainerablösen, der zweite könnte die Liga so richtig erschüttern. Mit Zurückhaltung oder Bescheidenheit hätte dies dann rein gar nichts mehr zu tun.
Bundesliga: Die aktuelle Tabelle
Platz | Team | Sp. | Tore | Diff | Pkt. |
1. | Bayern München | 31 | 86:40 | 46 | 71 |
2. | RB Leipzig | 31 | 55:25 | 30 | 64 |
3. | Wolfsburg | 31 | 54:32 | 22 | 57 |
4. | Eintracht Frankfurt | 31 | 62:47 | 15 | 56 |
5. | Borussia Dortmund | 31 | 66:42 | 24 | 55 |
6. | Bayer Leverkusen | 31 | 51:35 | 16 | 50 |
7. | Borussia M'gladbach | 31 | 59:46 | 13 | 46 |
8. | 1. FC Union Berlin | 31 | 47:38 | 9 | 46 |
9. | SC Freiburg | 30 | 45:43 | 2 | 41 |
10. | VfB Stuttgart | 31 | 52:51 | 1 | 39 |
11. | TSG Hoffenheim | 31 | 45:50 | -5 | 36 |
12. | 1. FSV Mainz 05 | 30 | 33:49 | -16 | 34 |
13. | FC Augsburg | 31 | 31:47 | -16 | 33 |
14. | Werder Bremen | 31 | 34:51 | -17 | 30 |
15. | Arminia Bielefeld | 31 | 23:51 | -28 | 30 |
16. | 1. FC Köln | 31 | 32:56 | -24 | 29 |
17. | Hertha BSC | 28 | 34:48 | -14 | 26 |
18. | Schalke 04 | 30 | 18:76 | -58 | 13 |