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Brady-Show - Atlanta schockt Denver

Von SPOX
Devonta Freeman und die Falcons-Offense beeindruckten in Denver
© getty
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Baltimore Ravens (3-2) - Washington Redskins (3-2) 10:16 (7:6, 3:0, 0:10, 0:0) BOXSCORE

"Im Moment spielen wir so, dass wir beim letzten Drive mit der Offense gewinnen oder mit der Defense standhalten müssen. Das ist keine gute Formel", gab Ravens-Quarterback Joe Flacco nach der Partie ganz offen zu. Wenige Minuten zuvor hatte er gerade den potentiellen Game-Winning-Drive nicht beenden können, Perriman hatte Josh Norman in der Endzone zwar geschlagen, bekam den zweiten Fuß aber nicht vor der Auslinie auf den Boden.

So war letztlich die dramatischste Szene auch der entscheidende Moment in diesem Spiel: Ravens-Linebacker C.J. Mosley hatte in der zweiten Hälfte gerade einen Pass vom erneut äußerst wackligen Kirk Cousins (29/41, 260 YDS, TD, INT) abgefangen und war auf dem Weg in die Endzone. Doch dann ließ Mosley den Ball unmittelbar vor der Endzone, beim Versuch, sich über die Goal Line zu strecken, fallen - und das Ei rollte über die Linie. Damit war es ein Turnover und statt eines Ravens-Touchdowns gelang Washington im Gegenzug ein Field Goal.

Diesen 10-Punkte-Rückschlag konnte eine insgesamt inkonstante Ravens-Offense nicht ausgleichen, viele kleine Fehler prägten das Bild. Das galt umso mehr, da Receiver Steve Smith bereits in der ersten Hälfte aufgrund einer Knöchelverletzung zurückkam und Flacco (30/46, 210 YDS, TD) so mehrfach händeringend nach Optionen suchte. Dabei durchaus verwunderlich: Obwohl es von Beginn an funktionierte, gaben die Ravens immer wieder voreilig das Running Game auf.

Washington auf der anderen Seite hat zwar mit dem nächsten Sieg zumindest was die Ergebnisse angeht in die Spur zurückgefunden, doch die Offense hat weiter noch jede Menge Sand im Getriebe. Vom Running Game kommt nach wie vor viel zu wenig, neben dem Mosley-Play profitierten die Redskins von einem 85-Yard-Punt-Return-Touchdown des erneut starken Jamison Crowder.

Minnesota Vikings (5-0) - Houston Texans (3-2) 31:13 (14:0, 10:6, 0:0, 7:7) BOXSCORE

Es scheint fast egal zu sein, wer den Vikings in dieser Saison fehlt - dieses Team marschiert: Heute musste Sam Bradford ohne seinen Top-Receiver Stefon Diggs auskommen, wirklich ansehen konnte man der Vikes-Offense nicht. Vielmehr legte Minnesota los wie die Feuerwehr, Bradford (22/30, 271 YDS, 2 TD) suchte von Anfang an früh Diggs-Ersatzmann Adam Thielen und fand Thielen auch für den ersten Touchdown-Pass des Spiels.

Darüber hinaus war Cordarrelle Patterson, der im Schlussviertel seinen ersten TD-Pass seit Oktober 2014 fing, wieder früh in die Offense involviert und Minnesota zeigte im Running Game, wie schon am Montag gegen die Giants, einige gute Ansätze - zumal Offensive Coordinator Norv Turner hier auch jede Menge Fakes und Tricks einbaute. Die Texans-Offense auf der anderen Seite fand ihren Rhythmus überhaupt nicht, während die Defense zu Beginn mit Minnesotas Tempo und Balance überfordert war.

Das Power Ranking vor Week 5: Defense wins Championships - oder?

Nach Thielens Touchdown sowie einem kurzen TD-Run von Matt Asiata und einem Field Goal lag Houston bereits früh im zweiten Viertel mit 0:17 zurück - eine grausame Ausgangslage für diese Offense in Minnesota. Und zu allem Überfluss endete es hier nicht: Beim vierten Drive erlebte Houstons Offense das vierte Three-and-Out und Marcus Sherels trug den anschließenden Punt 79 Yards zurück in die Endzone, sein zweiter Punt-Return-TD in dieser Saison.

Die Texans fanden zwar defensiv zunehmend mehr Antworten und wurden stärker, insbesondere Jadeveon Clowney lieferte einige Plays. Ein desolater Brock Osweiler (19/42, 184 YDS, TD, INT) dagegen konnte der Offense trotz der Rückkehr von Left Tackle Duane Brown gegen die starke Vikings-Secondary überhaupt nicht helfen und leistete sich stattdessen eine Interception, als er ungeduldig über die Mitte in die Coverage warf. Weil zudem das Running Game nicht funktionierte, konnte Bill O'Brien auch nicht so viele Play-Action-Spielzüge bringen. Wie schon in der gesamten Saison zeigte die Offense in allen Teilen noch große Probleme.

Pittsburgh Steelers (4-1) - New York Jets (1-4) 31:13 (7:3, 7:10, 3:0, 14:0) BOXSCORE

Viel Hoffnung dürften Jets-Fans von Anfang an nicht gehabt haben: Eine Secondary, die mehr Big Plays zulässt als jede andere Defense in der Liga, gegen die vielleicht gefährlichste Offense der Liga - und dann fiel auch noch kurzfristig Cornerback Darrelle Revis aus. So wurde es dann auch genau das Spiel, das man Vorfeld erwarten konnte.

Roethlisberger (34/47, 380 YDS, 4 TD) eröffnete das Spiel mit einer 72-Yard-Touchdown-Bombe auf Sammie Coates bei Third Down, Coates hat damit jetzt in jedem Spiel dieser Saison mindestens einen Catch von über 40 Yards. Und dabei blieb es nicht, immer wieder waren Receiver in der Secondary frei: Coates (6 REC, 139 YDS, 2 TD) ließ zwar einen vermeintlich sicheren Touchdown fallen, schnappte sich aber spät im Spiel dann doch noch Nummer 2 und zeigt zunehmend, dass er die Deep Threat sein kann, die Pittsburgh durch die Suspendierung von Martavis Bryant fehlt.

Die Jets auf der anderen Seite konnten zu wenige lange Drives aufbauen, auch weil das Running Game erneut viel zu inkonstant war. Ryan Fitzpatrick (25/38, 255 YDS, TD) hatte bei seinem einzigen Touchdown-Pass Glück: Der Wurf war eigentlich fast in die Arme des Cornerbacks, doch Brandon Marshall schnappte sich den Pass spektakulär aus der Luft.

Davon abgesehen gab es wenig Positives von der Jets-Offense zu berichten, während die Steelers, obwohl sie das Running Game gelegentlich etwas zu stark vernachlässigten, einen weiteren AFC-Gegner das Fürchten lehrten. Zusätzlich bitter für Gang Green: Linebacker David Harris und D-Liner Sheldon Richardson mussten verletzt raus.

Denver Broncos (4-1) - Atlanta Falcons (4-1) 16:23 (0:10, 3:3, 0:7, 13:3) BOXSCORE

Wer an Atlantas Offense nach einigen dankbaren Gegnern in den ersten Wochen der Saison noch gezweifelt hat - spätestens jetzt dürfte es damit vorbei sein. Denn auch wenn der Broncos-Pass-Rush mehrfach aufblitzte, so war es in Denver gegen diese Defense eine eindrucksvolle Vorstellung der Falcons.

Atlanta setzte wie gewohnt stark auf sein exzellentes Running Game (32 ATT, 122 YDS, TD), während Matt Ryan (15/28, 267 YDS, TD) den Ball im Passing Game wieder gut verteilte und Turnover vermied. Das Verteilen des Balls beinhaltete auch die Running Backs, wobei Ryan immer wieder das Matchup seiner Backs gegen Denvers Linebacker suchte und ausnutzte. Davon profitierte vor allem Tevin Coleman (4 REC, 132 YDS, TD).

Das Rezept für den Auswärtssieg aber beinhaltete auch stark die eigene Defense, die bisher in dieser Saison selten geglänzt hat. Angeführt von einem herausragenden Vic Beasley (3,5 Sacks) lieferte Atlantas Pass-Rush, mit vier Sacks über die ersten vier Spiele als geteilter Letzter in den Spieltag gegangen, sein bestes Spiel seit einer ganzen Weile ab - auch wenn die Falcons dabei natürlich von Denvers Quarterback-Situation profitierten.

Ohne den verletzten Trevor Siemian kam Paxton Lynch (23/35, 223 YDS, TD, INT), der sein NFL-Starting-Debüt feierte, auf keinen grünen Zweig. Das Passing Game funktionierte hinter der überforderten Offensive Line nur sehr sporadisch, das galt auch für das Running Game (24 ATT, 84 YDS). So kam die späte Aufholjagd, begünstigt durch einen Fumble von Falcons-Receiver Mohamed Sanu, zu spät: Demaryius Thomas kämpfte sich zwar nochmals über die Goal Line, doch der anschließende Onside Kick klappte nicht und mehr als ein Field Goal gelang Denver nicht mehr.

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