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"Vielleicht ist LeBron ZU gut"

LeBron James
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Stephen Curry: Der Spaßmacher

Von Max Marbeiter

Stand jetzt sind die Warriors das beste Team der NBA. Und Steph Curry ist Golden States bester Spieler. Allein das qualifiziert ihn für mich als MVP - ist am Ende aber nur Teil des Gesamtkunstwerks. Natürlich gibt es jetzt wieder genug Leute, die auf das "Valuable" pochen und sagen, dass die Warriors auch ohne Curry ein gutes Team sind. Sind sie auch, richtig. Nur macht Curry aus einem guten eben ein historisch gutes Team - und da bin ich ganz bei Zach Lowe. Der fragte kürzlich, weshalb es mittlerweile mehr zähle, aus einem mittelmäßigen Team ein gutes zu machen als aus einem guten ein sehr gutes.

Ich möchte Curry sicher nicht zum mit Abstand besten Spieler der Liga erklären, geschweige denn, ihn mit Michael Jordan vergleichen. Nur schlossen die Bulls die Saison nach Jordans erstem Rücktritt eben auch mit 55 Siegen ab - den ganz großen Unterschied, den Unterschied zwischen sehr gutem und Championship-Team machte aber MJ. Nun haben die Warriors noch keine Meisterschaft gewonnen, allerdings wäre das ohne Curry auch schlicht unmöglich.

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Immerhin macht Golden State ohne seinen Playmaker auf 100 Possessions gerechnet 0,2 Punkte weniger als der Gegner. Mit Curry 17 mehr. Wie ich es im Beyond the Boxscore Text zu den Warriors bereits geschrieben habe, macht Curry aus den Dubs also sowohl offensiv als auch defensiv ein wesentlich besseres Team.

Und Curry macht es auf seine ihm völlig eigene Art. Es gibt ligaweit wohl keinen Spieler, der so glühend heiß laufen kann wie Wardell Stephen Curry. Und wenn Wardell Stephen Curry heiß läuft, gibt es - vielleicht mit Ausnahme von Russell Westbrook - ligaweit wohl keinen Spieler, der in Sachen Spektakel auch nur im Ansatz folgen kann. Legt Curry 40 plus Punkte auf, vergisst man es nicht so schnell.

Die Würfe muten teilweise derart lächerlich an, dass am Ende einzig die Frage bleibt, wie der Ball verdammt noch mal durch den Ring fallen konnte. Dazu kommt dieses unfassbare Ballhandling, bei dem selbst Coach Kerr nur ungläubig mit dem Kopf schütteln kann. Steph Curry bei der Arbeit zuzusehen, macht einfach Spaß.

Natürlich gewinnen Spaß und Spektakel allein aber keine Titel, richtig. Nur ist Curry eben viel mehr als wertloses Geballer, als wenig zielführendes Gedribble. Curry spielt unglaublich effizient. Er kratzt sogar an einer 40-50-90-Saison (41,9 Prozent 3FG, 48,2 Prozent FG, 90,3 Prozent FT) und legt damit das mit Abstand beste True Shooting aller Point Guards auf (62,7 Prozent). Currys Player Efficiency Rating (27,61) ist zudem das viertbeste der gesamten Liga. Stephs Real-Plus-Minus-Rating ist sogar das beste der gesamten NBA.

Am Ende vereint Curry Spektakel und Effizienz wie kein zweiter, macht ein gutes Team zum derzeit besten der Liga und ist dabei noch dazu unverzichtbar. Das sollte am Ende doch genügen.

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