Wer traut sich in die Hölle?

Von Jan-Luc Treumann
Daniel Theis und Patrick Heckmann feiern den Titel 2016
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Bayern München

"Einmal alles neu, bitte" - so in etwa sah die Bestellung der Münchner nach der vergangenen Saison aus. Und sie wurde geliefert. Seit 2014 gab es keinen Titel mehr in der bayerischen Landeshauptstadt, das soll sich wieder ändern.

Der Umbruch fand auf allen Positionen statt, gezwungenermaßen auch beim Coach. Svetislav Pesic trat aufgrund von Kniebeschwerden zurück, er musste sich einer OP unterziehen und fällt für mehrere Monate aus. Ein Traineramt kann so nicht ausgefüllt werden. Marko Pesic holte daher Aleksandar "Sasa" Djordjevic, der in Rio mit Serbien die Silbermedaille holte.

Im Interview mit der tz sagte Manager Pesic über den neuen Coach: "Er hat die serbische Nationalmannschaft zu einem sehr schwierigen Zeitpunkt übernommen und sie praktisch wiederbelebt. Er hat dabei eine gewisse Härte gezeigt, aber auch Offenheit. Das ist etwas, was wir brauchen."

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Vom Frontcourt der letzten Saison ist noch Maximilian Kleber übrig, dem - sollte er verletzungsfrei bleiben - eine Schlüsselrolle zugutekommt. Zudem wird der neue Center Ondrej Balvin eine neue Größe im Spiel des FCBB werden - im wahrsten Sinne des Wortes: Er misst 2,17 Meter und soll den nach Valencia abgewanderten John Bryant ersetzen.

Auf seine Verpflichtung ist Marko Pesic besonders stolz: "Es gibt Vereine in Spanien, die uns fragen: Wie habt ihr eigentlich Balvin bekommen?" Ebenfalls europaweit begehrt war Devin Booker, der viel Athletik nach München bringt.

Auch bei der BBL-Konkurrenz bedienten sich die Bayern, holten Danilo Barthel aus Frankfurt und Alex King aus Berlin. Aus Sevilla kam Vladimir Lucic, der auf den Forward-Positionen spielen kann und einiges an Erfahrung mitbringt. Reggie Redding verstärkt den Flügel. Ganz fertig ist Pesic aber nicht, ein Aufbauspieler steht noch auf der Liste. Paul Zipser sucht derweil sein Glück bei den Chicago Bulls, die ihn gedraftet haben.

Fazit: Der FCBB hat sich namhaft verstärkt, aber der Umbruch könnte kaum größer sein. In München soll der Erfolg wieder her, dennoch braucht es Zeit, bis sich der neue Coach und die Spieler gefunden haben. Der ganz große Favorit bleibt Bamberg, Platz zwei in der Hauptrunde ist aber drin.