Flirtattacken und Koblenz mal zwei

Von Carolin Blüchel
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© Getty

München - Neue Saison, neues Glück? Wohl eher neue Saison, altes Pech - zumindest bei den Münchner Löwen. Der TSV 1860 fiel gleich am 1. Spieltag in altbekannte Verhaltensmuster zurück. Das und vieles mehr dazu in den Schlaglichtern.

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Falsche Richtung: Der TSV 1860 würde sich gegen den Aufstieg nach Aussage von Sportdirektor Stefan Reuter "nicht wehren". Allerdings sollten die Löwen dafür folgendes verinnerlichen: Der Ball muss stets im Tor des Gegners untergebracht werden. Klingt einfach, ist es aber offenbar nicht.

Zum fünften Mal zappelte der Ball im Jahr 2008 nun schon im eigenen Netz. Gegen Freiburg hies der Übeltäter Mate  Gvininanidze, der mit seinem Eigentor den Grundstein für die Auswärtsniederlage legte und sich zudem den Zorn seiner Teamkollege zuzog. "Das war die gleiche Scheiße wie letztes Jahr", schimpfte Bierofka in der "AZ".

Augen auf, beim Eierkauf: Auftaktniederlage gegen Nürnberg, zwei Gehirnerschütterungen und eine Platzwunde - das Fazit des FC Augsburg nach dem 1. Spieltag könnte nicht schlechter sein.

Nach einer harmlosen Flanke stürmten Torhüter Sven Neuhaus und Abwehrspieler Ingo Hertzsch blindlings in Richtung Ball und übersahen sich dabei gegenseitig. Die dramatische Folge: Beide Augsburger prallten mit voller Wucht mit den Köpfen zusammen, mussten verletzt vom Platz. Neuhaus erlitt zudem eine Platzwunde und musste genäht werden.

Der Ball kam mit dem Schrecken davon. Isaac Boakye nutzte die Gunst der Stunde und beförderte das Leder per Abstauber zum 1:0 für Nürnberg ins Augsburger Gehäuse.

Teuer erkaufter Sieg: Doch auch die Clubberer kamen nicht ohne Personenschäden davon. Innenverteidiger Andreas Wolf zog sich einen Kreuzbandriss am rechten Knie zu und wird voraussichtlich sechs Monate ausfallen.

Love me tender: Das erste Tor in Liga zwei seit 13 Jahren muss gebührend gefeiert werden. Das dachte sich offensichtlich auch Henrich Bencik vom FSV Frankfurt. Der Stürmer verlieh seiner Freude über das zwischenzeitliche 1:1 gegen Ahlen auf ungewöhnliche Weise Ausdruck.

Kein Salto, kein Striptease, keine Jubel-Pyramide mit seinen Kollegen - der Stürmer besprang voller Übermut Schiedsrichter Schriever und drückte ihm einen dicken, fetten Schmatzer auf. Soviel Zuneigung entlockte selbst dem ernsten Unparteiischen ein Lächeln, so dass er die Gelbe Karte großmütig stecken ließ.

Ob es Schriever während der verbleibenden 20 Minuten vor einem weiteren Henrich-Treffer graute, ist nicht überliefert. Der Fußballgott meinte es zumindest gut mit dem Schiri. Kurz vor Schluss erzielten die Ahlener noch das 2:1. Kein Anlass mehr für Frankfurter Zuneigungsbekundungen. 

Abkühlung in Koblenz: TuS Koblenz machte Aufsteiger Oberhausen gleich am ersten Spieltag mal so richtig nass. Und das gleich in doppelter Hinsicht.

Weil das 3:0 nicht genug der Demütigung war, schaltete irgendjemand während des Spiels klammheimlich den Rasensprenger an. Im Verdacht angesichts seines schelmischen Gesichtsausdrucks: Assistenz-Trainer Mario Basler.

Jay Goppingen II.: Und gleich noch mal Koblenz. Matt Taylor, Torschütze zum zwischenzeitlichen 2:0, kickte einst für den FC Hollywood. Nein, doch nicht für den FC Bayern. Der 26-Jährige kam vor der Saison direkt vom Hollywood United Football Club.

Eine Verbindung zum FC Bayern besteht dennoch. Taylor stürmte früher bei Orange Blue County an der Seite eines gewissen Jay Goppingen alias Bayern-Coach Jürgen Klinsmann.

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