Alle scheiße außer CR7

Von SPOX
An Cristiano Ronaldo lag's definitiv nicht, dass Real das Derby gegen Atletico verlor
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Primera Division

von Andreas Lehner

Ronaldo des Spieltags: Vor zwei Wochen kamen die Blitzlichter ohne Cristiano Ronaldo aus. Das geht natürlich nicht. Und damit das nicht mehr passiert, mäkelte der Portugiese nach der Derby-Pleite gegen Atletico an seinen Mitspielern herum. Wer die Aussagen Richtung seiner Kollegen nicht mitbekommen haben sollte. Ging so in die Richtung: "Alle scheiße außer CR7!"

Da half es auch nix mehr, dass er kurze Zeit später hinterherschickte, seine Kritik habe sich nicht auf das spielerische Niveau, sondern auf die physischen Qualitäten bezogen. Aha. Außerdem sei er "nicht besser als irgendeiner" seiner Mitspieler. Doppeltes Aha. Denn das stimmt ja nicht, lieber Cristiano.

Denn natürlich bist Du viel besser als deine Kollegen. Immerhin hast Du mehr Tore geschossen als jeder andere für Real Madrid in den letzten Jahren, den Ballon d'Or hat sonst auch keiner gewonnen und die geilsten Weiber schleppt wer ab? CR7! Schließlich fliegt das bulgarische Modell Nikoleta Lozanova neuerdings extra wegen Dir immer wieder nach Madrid. Also mach Dich nicht kleiner als du bist, Cristiano.

Auch wenn dir die AS vorrechnet, dass Du in dieser Saison 10 Millionen Euro an Marktwert verloren hast und so schlechte Statistiken aufweist, wie noch nie in deiner Zeit bei Real. Du schießt viel weniger Tore, als in den Jahren zuvor. Überhaupt schießt Du viel weniger aufs Tor, spielst weniger Pässe und eroberst weniger Bälle. Aber daran bist Du doch nicht schuld. Ganz sicher nicht. Nein. Schuld sind wie immer: die Anderen.

Sündenbock des Spieltags: Hätte sich Ernesto Valverde einen Spielverlauf wünschen können, er hätte wohl genauso ausgesehen wie am Sonntag im Mestalla. Der Athletic-Trainer schonte zunächst seine Stammspieler Aduriz, Susaeta und San Jose, was einen recht zähen Kick in der ersten Halbzeit zur Folge hatte.

Mit der Hereinnahme von Aduriz und San Jose ging dann der Punk ab. Sieben Minuten brauchten die Basken, um Valencia drei Hütten einzuschenken. Die Ches, die auch nach zuletzt vier Siegen in Folge unter Gary Neville nach wie vor viel zu oft wie ein unzusammenhängender Haufen agieren, erholten sich von diesem Dreierpack nicht mehr.

Den Schuldigen machte hier nicht Cristiano Ronaldo aus, sondern das Publikum. "Parejo, hau ab!", skandierten Teile der Zuschauer und pfiffen den 26-Jährigen bis zum Schlusspfiff bei jedem Ballkontakt aus. Parejo hatte sich vor dem 0:2 einen schlimmen Ballverlust geleistet. Neville nannte die Aktion der Fans "lächerlich und absurd". Wie schief der Haussegen aber in Valencia hängt, wurde auch am Montag deutlich, als nur dank des schnellen Eingreifens eine Schlägerei zwischen Ruben Vezo und Diego Alves verhindert werden konnte.

Algo mas? Während es in Madrid und Valencia nur so raucht, haben sich in Barcelona alle lieb. Die Katalanen stellten mal wieder einen Rekord auf. Iniesta sagte im besten Guardiola-Superlativ, Messi, Neymar und Suarez seien die Besten, die er je gesehen habe. Und dann schwärmte auch noch Suarez: "Wir genießen jeden Moment, den wir gemeinsam verbringen, und das Tag für Tag. Wir haben eine wunderbare Beziehung auf dem Platz und eine phänomenale außerhalb und das wissen wir zu schätzen." Und Pique würde sogar Gliedmaßen verwetten, dass Neymar den FC Barcelona nicht Richtung Madrid verlasse. Muss Liebe schön sein.