Tore am Fließband und Gehässigkeiten

Cristiano Ronaldo (r.) erzielte im Jahr 2013 in 59 Spielen 69 Tore
© getty

Er hat es geschafft! Zum zweiten Mal nach 2008 wurde Cristiano Ronaldo zum Weltfußballer gekürt. Er setzte sich gegen Franck Ribery und Lionel Messi durch und nahm unter Tränen seinen Preis in Zürich entgegen. Ronaldo brach 2013 mehrere Rekorde, blieb mit Real Madrid allerdings ohne Titel und musste Kritik und Spott über sich ergehen lassen. Ein Rückblick.

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6. Januar: Ronaldo startet mit einem 90-Sekunden-Doppelpack ins Jahr 2013. Gegen das aufmüpfige Real Sociedad schießt er in den Minuten 68 und 69 das 3:2 und 4:2 für Real. Am Ende reicht es für einen 4:3-Sieg. Im Januar trifft Ronaldo in drei Ligaspielen sieben Mal, Anfang Februar legt er gegen Sevilla einen weiteren Hattrick nach.

5. März: Real Madrid qualifiziert sich durch einen 2:1-Sieg bei Manchester United für das Viertelfinale der Champions League. Ronaldo erzielt in der 69. Minute das 2:1 für Real und verzichtet aus Respekt vor seinem ehemaligen Klub auf einen Torjubel. Bereits beim 1:1 Hinspiel hatte er getroffen.

30. April: Real Madrid scheitert im CL-Halbfinale trotz eines 2:0-Sieges im Rückspiel an Borussia Dortmund. Damit erreicht Ronaldo auch im vierten Anlauf mit den Königlichen nicht das Finale der Königsklasse. Sein Kommentar: "Im nächsten Jahr werden wir es wieder probieren. Ich bin mir sicher, dass ich mit Real das Champions-League-Finale irgendwann erreichen und dann auch gewinnen werde. Für den Moment bin ich aber ziemlich angepisst." Schwacher Trost: Mit 15 Toren wird Ronaldo Torschützenkönig der Champions League.

8. Mai: Beim 6:2 gegen den FC Malaga erzielt Ronaldo sein 34. und letztes Saisontor in der Primera Division. Das reicht in der Torschützenliste nur für Platz zwei. Lionel Messi distanziert Ronaldo mit seinen 46 Treffern.

17. Mai: In einem turbulenten Copa-Del-Rey-Finale mit elf Gelben und zwei Roten Karten und drei Pfostenschüssen unterliegt Real Madrid im heimischen Estadio Santiago Bernabeu dem Stadtrivalen Atletico mit 1:2 nach Verlängerung. Ronaldo bringt Real früh in Führung, fliegt aber in der 114. Minute wegen einer Tätlichkeit an Atleticos Gabi vom Platz. Damit ist nach dem Halbfinal-K.o. in der Champions League und Platz zwei in der Liga hinter dem FC Barcelona auch der dritte mögliche Titel der Saison 2012/13 futsch.

4. Juni: Nach seinem Ende bei Real Madrid stänkert Trainer Jose Mourinho in einer spanischen TV-Sendung gegen Ronaldo. "Mit Cristiano hatte ich ein Problem: Ich habe ihn in taktischen Gründen kritisiert. Ich habe versucht, bei ihm was zu verbessern, was er nach meiner Meinung verbessern kann. Er nahm das nicht an, weil er denkt, er weiß alles, und ein Trainer könne ihm nicht mehr helfen, sich zu verbessern."

6. September: Portugal liegt in der WM-Quali-Gruppe F nur auf Platz drei und muss in Nordirland unbedingt gewinnen. 23 Minuten vor Schluss liegt die Elf von Trainer Bento allerdings 1:2 zurück. Dann erzielt Ronaldo den Ausgleich und schießt Portugal mit einem Hattrick innerhalb von 16 Minuten zum 4:2-Sieg.

15. September: Ronaldo verlängert seinen Vertrag bei Real Madrid bis 2018. Die Angaben über sein angehobenes Jahresgehalt schwanken zwischen 15 und 21 Millionen Euro. Damit wurde das Traumdebüt von Gareth Bale, der beim 2:2 in Villarreal gleich ein Tor für die Königlichen schoss, zwölf Stunden später schon wieder aus den Schlagzeilen verdrängt.

28. Oktober: Auf Youtube wird ein Video veröffentlicht, in dem sich Sepp Blatter zu abfälligen Bemerkungen und Pantomimen von Ronaldos Bewegungsstil hinreißen lässt. Der FIFA-Boss sagte bei einem Auftritt vor Studenten an der Oxford University, dass Lionel Messi ein "guter Junge" sei, Ronaldo dagegen wie ein Feldherr daherkomme und mehr Geld für seine Friseurbesuche ausgebe als Messi. Zudem imitierte er in einer Slapstick-Einlage Ronaldos aus seiner Sicht Roboter artigen Bewegungen. Ronaldo reagierte via Twitter: "Dieses Video zeigt den Respekt, den die FIFA mir, meinem Verein und meinem Land entgegenbringt. Das erklärt einiges." Mitte November kündigt Ronaldo an, die Weltfußballer-Gala der FIFA zu schwänzen.

6. November: Durch einen Treffer gegen Juventus Turin erhöht Ronaldo sein Tor-Konto in der Champions League im Jahr 2013 auf 14 und bricht damit Messis Rekord von 13 Treffern in einem Kalenderjahr. Am Ende des Jahres kommt Ronaldo auf 15 Tore.

19. November: Im Superstar-Duell gegen Zlatan Ibrahimovic behält Ronaldo die Oberhand. Er schießt Portugal im Playoff-Rückspiel in Schweden mit einem Dreierpack zur WM nach Brasilien. Schon im Hinspiel vier Tage zuvor hatte Ronaldo den 1:0-Siegteffer erzielt. "Wir gehören zur WM und ich habe dazu beigetragen, dass wir 2014 Weltmeister werden können", sagt Ronaldo.

23. November: Beim 5:0 in Almeria bringt Ronaldo Real in der 3. Minute in Führung. Kurz nach der Pause muss er mit einer Oberschenkelverletzung ausgewechselt werden. Ronaldo hat Glück im Unglück und kann zwei Wochen später wieder spielen.

11. Dezember: Durch ein Tor beim 2:0 gegen den FC Kopenhagen kommt Ronaldo als erster Spieler der Geschichte auf neun Treffer in der Gruppenphase der Champions League.

22. Dezember: Ronaldo erzielt bei Reals 3:2-Sieg in Valencia sein 69. Tor im Jahr 2013 im 59. Spiel. 38 Mal traf er in der Primera Division, 6 Mal in der Copa, 15 Mal in der Champions League und 10 Mal für Portugal. Ronaldo erzielt alle 71,81 Minuten ein Tor. Von den 59 Spielen holten seine Mannschaften 41 bei 11 Remis und 7 Niederlagen.

28. Dezember: Ronaldos Berater Jorge Mendes spielt die Leistungen von Lionel Messi beim FC Barcelona herunter. "Bei Barca kann jeder glänzen. Wenn Cristiano bei Barca spielen würde, würde er 120 Tore pro Saison schießen." Messi erzielte 2013 in allen Wettbewerben 39 Tore für Barca.

Cristiano Ronaldo im Steckbrief

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