Noch kein Oddo in Sicht

Von SPOX
Pep Guardiola steht bei der Rückkehr ins Camp Nou personell vor einer kniffligen Aufgabe
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Der FC Bayern ohne Robert Lewandowski

Noch lässt die Aussage von Rummenigge die Tür offen für einen Einsatz Lewandowskis im Camp Nou. Aber kann er tatsächlich eine Woche nach einer so schweren Kopfverletzung wieder spielen? Oder ist das Ganze nur ein großer Bluff?

Zum Vergleich: Der Bremer Sebastian Prödl kehrte nach einer genau gleich titulierten Verletzung erst nach 45 Tagen zurück auf den Platz. Aus medizinischer Sicht ist ein Einsatz sicherlich möglich, ob er sinnvoll ist, sei aber dahingestellt. Immerhin gilt bei einer derartigen Verletzung eine durchschnittliche Ausfalldauer von vier bis fünf Wochen.

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Es drängen sich Fragen auf: Wollen sich die Bayern vor dem Duell mit Barca nicht in die Karten schauen lassen? Wissen sie, dass Lewandowski nicht spielen kann, wollen es aber nicht zugeben oder ist die Verletzung vielleicht gar nicht so schlimm?

Für die zweite These spricht, dass Lewandowskis Berater vor der offiziellen Diagnose der Bayern noch twitterte: "Zum Glück kein Kieferbruch". Wie gewöhnlich erfährt man recht wenig über die Details der Verletzung und über die Art der Brüche. So bleibt der Fall Lewandowski die zweite rätselhafte Krankengeschichte beim FC Bayern nach dem erst spät entdeckten Muskelriss bei Holger Badstuber.

Bei aller Kaffeesatzleserei müssen sich die Bayern aber auch real mit einem Ausfall Lewandowskis beschäftigen. Und dann wird die Aufgabe für Trainer Pep Guardiola richtig knifflig. Bayern wäre in diesem Fall seiner zwei favorisierten Offensivstrategien beraubt.

Variante eins ist auf die starken Flügelspieler Robben und Ribery ausgerichtet, die scheidet aber schon seit Wochen aus. Deshalb wurde Lewandowski zuletzt mehr zum Bezugspunkt im Zentrum. Steht aber auch Variante zwei nicht zur Verfügung, muss Guardiola kreativ werden.

Die wahrscheinlichste Lösung sieht Thomas Müller im Sturmzentrum, Mario Götze ist anders als in der Nationalmannschaft bei Guardiola eigentlich kein Thema für diese Position. Auch Pizarro kommt nicht infrage, der Peruaner hat eine verletzungsreiche Saison hinter sich und bisher erst 282 Minuten in allen Wettbewerben absovliert.

Ohne Lewandowski, Robben und Ribery dürfte auch das 4-3-3 keine Option sein, weil die Flügelspieler fehlen. Dass Lahm wie gegen Porto nochmal als Rechtsaußen aufläuft, scheint gegen Barca unwahrscheinlich. Guardiola wird wohl eher das Zentrum vollräumen. Schließlich schlägt dort Barcas Herz und laut Guardiola werden dort auch Spiele entschieden.

Zwei Modelle scheinen aktuell realistisch: 4-4-2 mit Raute und 3-6-1/3-5-2.

In der Defensive und im Mittelfeld hat Guardiola noch jede Menge Möglichkeiten. Lässt Guardiola Viererkette spielen, sind Bernat auf links und Rafinha auf rechts gesetzt. Im Zentrum hat Benatia bessere Karten als Dante auf den Platz neben Boateng.

Weisers Berufung gegen den BVB kam überraschend, aufgrund seiner Schnelligkeit bekam er den Vorzug vor Schweinsteiger, Rode und Götze. Möglich, dass Guardiola wie beim Bundesligaspiel in Dortmund das Weltmeister-Mittelfeld Alonso, Lahm, Schweinsteiger wählt und mit Thiago komplettiert. Davor könnten die beweglichen Götze und Müller stürmen.

Im Fall einer Dreierkette hat Guardiola in der letzten Linie zwei Möglichkeiten. Entweder wie im Pokal gegen den BVB mit Rafinha, oder die Ochsenabwehr um Dante, Boateng und Benatia wie bei den Auswärtsspielen in Dortmund und Leverkusen.

Davor ließe sich ein spielstarkes Mittelfeld mit Bernat und Rafinha auf den Außen und Alonso, Lahm, Thiago bilden. Allerdings bliebe dann für die Schweinsteiger und Götze wieder nur eine Planstelle frei. Je nach Aufstellung und Ausrichtung würde das System dann zwischen 3-6-1 und 3-5-2 pendeln.

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