"Man hat uns den Vorteil genommen"

Von SPOX
Dieter Hecking sah seinen VfL gegen Paderborn klar benachteiligt
© getty

Die Tage der Klagenden: Wolfsburg patzt gegen Paderborn und hadert anschließend vehement mit dem Schiedsrichter. Dieter Hecking sieht sich benachteiligt, Klaus Allofs hat einen Rat für den Schiri. Auch Stefan Kießling ist unzufrieden. Marcel Schmelzer ist nach der erneuten BVB-Niederlage in Berlin bedient und appelliert an die Dortmunder Ehre. Auch Klopp spürt die Last des immensen Drucks, sodass Julian Schieber nichts anderes übrig bleibt, als Mitleid zu verspüren.

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VfL Wolfsburg - SC Paderborn 1:1

Dieter Hecking (Trainer Wolfsburg): "Wir sind in erster Linie an Lukas Kruse gescheitert. Wenn man 20 Chancen hat, muss man mehr als ein Tor machen. Dass wir nach dem Spiel gegen Lille wieder eine Klasseleistung geboten haben, bewerte ich hoch. Auf die eine Schiedsrichter-Entscheidung habe ich mit Unverständnis reagiert. Der Verteidiger kommt ins Straucheln. Das war ein klares Tor. Schiedsrichter und Linienrichter waren sich nicht einig. Man hat uns da den Vorteil des 2:0 genommen. Die Bayern sind den anderen mindestens eine halbe Klasse voraus. Im Moment sind sie das Nonplusultra in der Liga. In der Rückrunde spielen sie im ersten Spiel bei uns. Dann sehen wir, ob der Abstand zumindest für ein Spiel geringer geworden ist."

Klaus Allofs (Geschäftsführer Wolfsburg): "Wir waren in der ersten Hälfte vollkommen überlegen. Die Entscheidungen, die dann getroffen worden sind, waren schon seltsam. Ich habe dem Schiedsrichter gesagt, er soll in München auch mal so pfeifen. Das mit Bas Dost war ein klarer Elfmeter - und da waren noch ein paar andere Szenen."

André Breitenreiter (Trainer Paderborn): "Mit der 1. Halbzeit war ich nicht einverstanden, da waren wir zu passiv. In der 2. Halbzeit haben wir mehr Engagement gezeigt. Unser Torwart Lukas Kruse war überragend, er hat alles gehalten, was man halten kann. Unter dem Strich war es aber ein glücklicher Punkt für uns."

Bayer Leverkusen - Borussia Mönchengladbach 1:1

Roger Schmidt (Trainer Leverkusen): "Wir haben sehr viel gut gemacht. Es war insgesamt ein extrem gutes Bundesligaspiel mit sehr viel Tempo. Beide Mannschaften haben stark umgeschaltet. Gladbach hat hervorragend gekontert und das Spiel gemacht, das man von ihnen kennt. Wenn man gegen eine Mannschaft wie Gladbach führt, wäre es schön, das Spiel auch in der Phase der Dominanz zu entscheiden."

Stefan Kießling (Leverkusen): "Wir neigen dazu, Situationen zuzulassen, aus denen der Gegner gleich gefährlich wird und Tore macht. Wir schaffen es nicht, aus einer Überlegenheit heraus den Sack zuzumachen."

Lucien Favre (Trainer Mönchengladbach): "Das Ergebnis ist über 90 Minuten gesehen okay. Am Anfang hatten wir große Probleme mit dem Pressing von Leverkusen, nachher dann große Kontermöglichkeiten, da hätten wir den letzten Pass ein- oder zweimal besser spielen können. Aber insgesamt ist der eine Punkt okay."

FC Augsburg - FC Bayern München 0:4

Markus Weinzierl (Trainer Augsburg): "Ich gratuliere Bayern zu dieser Mannschaft. Man hat gesehen, wie viel individuelle Qualität der FC Bayern hat. Wir haben das 60 Minuten ordentlich gemacht, sind ein hohes Risiko gegangen. Es war mir klar, dass es schwierig wird, dies über die Zeit zu bringen. Nach dem 2:0 war es schwer, da haben die Bayern einen Gang hochgeschaltet. Wenn du nicht mehr so spritzig bist, kannst du diese Qualität nicht mehr verteidigen. Wir machen nun weiter in Hannover, wir müssen unsere Punkte woanders holen."

Stefan Reuter (Manager Augsburg): "Wir hätten in der ersten Hälfte die eine oder andere Möglichkeit nutzen müssen. In der zweiten Halbzeit hatten wir gegen Bayern keine Chance mehr."

Pep Guardiola (Trainer Bayern): "Wir haben gemerkt, warum Markus mit seiner Mannschaft Dritter in der Liga ist. Ich bin sehr, sehr stolz, weil ich weiß, wie schwer es ist, hier zu gewinnen. Wir waren in der zweiten Halbzeit aggressiver und haben schneller kombiniert. Ich bin immer wieder überrascht von der Mentalität dieser Spieler, die schon alles gewonnen haben. Wir haben jetzt noch zwei Spiele, da werden wir versuchen, auch zu gewinnen."

Bastian Schweinsteiger (Bayern): "Wir haben Geduld gebraucht. Nach dem 1:0 hat Augsburg offensiver agiert, das haben wir glücklicherweise ausgenutzt. Aber Augsburg spielt eine außergewöhnliche Saison. Die werden am Ende relativ weit oben stehen, denke ich."

Werder Bremen - Hannover 96 3:3

Viktor Skripnik (Trainer Bremen): "Jungs wie Melvyn Lorenzen und Davie Selke sind unsere Zukunft, das haben sie bewiesen. Für die Moral ist das 3:3 eine gute Sache. Das war nicht langweilig. Zuletzt 4:0, 2:5, jetzt 3:3. Wir haben alles getan und nehmen das Positive mit. Mich ärgern aber die einfachen Gegentore."

Tayfun Korkut (Trainer Hannover): "Wenn man in der 88. Minute den Ausgleich kassiert, ist man enttäuscht. Wir müssen die eine oder andere Situation besser ausspielen. Dann steht es 4:2 oder 5:2. Wir müssen schauen, dass wir unser Heimspiel jetzt gewinnen."

Christian Schulz (Hannover): "Wenn man kurz vor Schluss 3:2 führt, will man den Sieg auch mitnehmen. So fühlt es sich wie eine Niederlage an."

SC Freiburg - Hamburger SV 0:0

Christian Streich (Trainer Freiburg): "Wir haben den Elfmeter verschossen, unsere Reaktion war dann richtig gut. Der HSV hat vorne zugemacht, ging ständig in das Pressing. Wir haben alles gegeben, das hat jeder gesehen."

Joe Zinnbauer (Trainer Hamburg): "Der Elfmeter war eine Schrecksekunde. Wir haben gekämpft, aber leider hat der letzte Pass in der Spitze gefehlt. Das hat sich durch das gesamte Spiel gezogen."

Rafael van der Vaart (Hamburger): "Ich schieße selber Elfmeter und habe gesehen, dass Darida ein bisschen gezweifelt hat. Das habe ich 'Drobo' angezeigt."

Hertha BSC - Borussia Dortmund 1:0

Jos Luhukay (Trainer Hertha): "Wir wussten von Beginn an, dass wir als Team verteidigen müssen. Für meine Mannschaft und die Fans ist das eine große Genugtuung. Anders als gegen Bayern München haben wir von der ersten bis zur letzten Minute gespielt, um zu gewinnen."

Julian Schieber (Hertha): "Ich freue mich, dass wir gewonnen haben. Aber das tut schon weh, die alten Kollegen leiden zu sehen."

Jürgen Klopp (Trainer Dortmund): "So eine erste Halbzeit darf uns nicht passieren. Wir haben zu wenig Zielstrebigkeit gehabt, das ist für ein Spiel, in dem es um so viel geht, der völlig falsche Weg. Wir haben jetzt noch zwei Spiele bis zur Winterpause, um unsere Ausgangssituation für die Rückrunde dramatisch zu verbessern. Das ist jetzt der Auftrag. Die Winterpause heilt nicht alles. Die Drucksituation ist immens. Der Mannschaft vorzuwerfen, dass sie nicht kämpft, wäre an den Haaren herbeigezogen. Die Fans sind sofort umgeschwungen und haben den Blick auf die Zukunft gerichtet. Das war außergewöhnlich."

Marcel Schmelzer (Dortmund): "Wir machen immer den ersten Schritt, wie gegen Gladbach oder Hoffenheim. Und dann versauen wir es immer wieder."

FC Schalke 04 - 1. FC Köln 1:2

Roberto Di Matteo (Trainer Schalke): "Wir hatten in der ersten Halbzeit verschiedene Chancen, aber die muss man auch ausnutzen. Die zweite Halbzeit hat ganz schlecht begonnen. Da wurde das Spiel noch schwieriger für uns. Der Anschlusstreffer kam ein bisschen zu spät. Aber die Mannschaft hat alles gegeben. Ich kann ihr überhaupt keinen Vorwurf machen."

Peter Stöger (Trainer Köln): "Wir sind sehr, sehr glücklich. Wir haben ein ordentliches Spiel gemacht. Wir haben versucht, in den ersten 45. Minuten sehr kompakt zu stehen. Nach der Pause wollten wir offensiver verteidigen und Aktivität zeigen. Mit dem frühen Tor ist dann vieles für uns gelaufen. Wir haben gearbeitet für die Punkte und sind sehr, sehr zufrieden."

TSG Hoffenheim - Eintracht Frankfurt 3:2

Markus Gisdol (Trainer Hoffenheim): "Man hat gesehen, warum wir vor Frankfurt gewarnt haben. Nach drei Siegen hat man der Mannschaft das Selbstvertrauen angemerkt. Es war ein äußerst intensives Spiel."

Thomas Schaaf (Trainer Frankfurt): "Wir haben bei den Standards schlecht ausgesehen. Es war wieder knapp, und es war mehr drin. Aufgrund der vielen Fehler hatten wir den Sieg aber auch nicht verdient. Wir müssen nun sehen, dass wir es in den restlichen beiden Hinrunden-Spielen wieder besser machen."

FSV Mainz 05 - VfB Stuttgart 1:1 (1:0)

Kasper Hjulmand (Trainer Mainz): "Wir haben ein ganz gutes Spiel gemacht. Wir müssen aber das 2:0 machen. Uns fehlte dann ein wenig die Aggressivität und das Durchsetzungsvermögen. Insgesamt fehlt das Glück glaube ich."

Christian Heidel (Manager Mainz): "Wir müssen einfach mal wieder ein Spiel gewinnen. Wir waren heute nah dran. Man kann jetzt keine weltbewegenden Dinge mehr verändern, das ist auch gar nicht nötig. Wenn das merkwürdige Tor nicht fällt, wäre der VfB nicht zurückgekommen. Das letzte Quäntchen hat gefehlt. Das hat nichts mit Kraft zu tun, das ist Quatsch."

Huub Stevens (Trainer Stuttgart): "Wir wissen, dass der Anfang schwierig ist. Die Unsicherheit bei den Spielern ist da. Im Abstiegskampf geht es nur darum zu kämpfen. Dazu muss man auch die Spieler mal kitzeln."

Der 15. Spieltag in der Übersicht

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