Huub, der Papst und Platz zwei

Von Christian Bernhard
Van der Vaart, Hamburg, Nürnberg
© Imago

München - Gerade noch im UEFA-Cup gegeneinander gespielt, jetzt schon wieder in der Bundesliga Hand in Hand unterwegs. Der HSV und Leverkusen können momentan nicht voneinander lassen.

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Drei Tage nach dem Leverkusener 1:0-Sieg gegen die Hanseaten setzt das Duo in der Bundesliga seine Jagd auf einen Champions-League-Platz parallel fort. Während der HSV beim abstiegsgefährdeten 1. FC Nürnberg zu Gast ist, trifft Leverkusen vor heimischem Publikum auf Hannover 96 (ab 17 Uhr im SPOX-TICKER).

Die Hamburger haben dabei etwas gutzumachen, denn Trainer Huub Stevens war nach der Niederlage in Leverkusen so richtig sauer und ließ kein einziges gutes Haar an seiner Mannschaft. "Das war das Schlechteste, was ich bisher gesehen habe", polterte der Niederländer am Donnerstag.

Hamburger schreiben Titel nicht ab 

Kapitän Rafael van der Vaart konnte seinem Landsmann da nicht widersprechen: "Wenn ich auf dem Sofa gesessen und das Spiel angeschaut hätte, hätte ich wohl umgeschaltet". 

Gegen den Club bietet sich dem HSV nur drei Tage später schon die Chance auf Wiedergutmachung. Im Fernduell mit Leverkusen um den dritten Rang würde ein Sieg in der fränkischen Hauptstadt sehr gut tun. Oder geht für den HSV sogar noch mehr?

"Wir sind sicherlich nicht in der Favoritenrolle auf den Titel, aber wenn es gut läuft und wir unsere Spiele gewinnen, haben wir sicherlich eine Außenseiterchance", gibt sich van der Vaart im Gespräch mit SPOX.com kämpferisch.

Auch Verteidiger Bastian Reinhardt will "von Spiel zu Spiel gucken und dann werden wir schon sehen, was möglich ist." Möglich ist durch die Bremer Niederlage in Stuttgart zumindest schon mal der Sprung auf Platz zwei.

Statistik spricht für den HSV

Dafür müssen aber Siege her. So wie vergangene Woche beim 4:1 gegen Frankfurt. In Nürnberg soll genau da weiter gemacht werden und die Vorzeichen dafür stehen schon mal gut. Gegen die Franken gab es in den letzten 15 Spielen nur eine Niederlage und zudem ist beim Club mit Jan Koller ein sehr wichtiger Mann gesperrt. Außerdem hat Thomas von Heesen als Trainer noch nie gegen seinen Ex-Verein gewonnen.

Der Coach der Franken nimmt den zuletzt schwachen Jaromir Blazek aus dem Tor und beginnt an Stelle des Tschechen mit Daniel Klewer.

Im Angriff hofft der 46-Jährige, dass er Robert Vittek und Zvjezdan Misimovic von Beginn an bringen kann.

Demel und Kompany angeschlagen

Stevens muss um den Einsatz von Guy Demel und Vincent Kompany bangen, da sich das Defensiv-Duo mit muskulären Problemen herumschlägt.

Besonders um Demel macht sich der HSV-Trainer Sorgen: "Wir müssen abwarten, wie das letzte Training verläuft. Dann sehen wir weiter. Jetzt kann ich noch nichts sagen. Ich bin ja schließlich nicht der Papst".

Stimmt, der sitzt nämlich in Rom. Aber falls sich der HSV für die Champions League qualifiziert, könnte man Benedikt XVI. nächste Saison bei einer Auswärtsfahrt in die ewige Stadt so nebenbei vielleicht einen kurz Besuch abstatten.

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