Für den Pokal-Halbfinalisten traf am Samstag in der durchschnittlichen Partie Marcel Schäfer (28.) zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Wolfsburg war zuvor fünfmal ungeschlagen. Nur etwa 500 KSC-Anhänger, vor allem sogenannte Ultras, befolgten den am Vorabend beschlossenen Stadion-Boykott. Sie schauten die Partie in der Vereinsgaststätte im Fernsehen an.
Viele Stammspieler geschont
Wolfsburgs Trainer Felix Magath schonte nach dem Kräfte zehrenden Pokal-Erfolg gegen den Hamburger SV zunächst ein Quartett von Stammspielern. Vor allem das Fehlen von Spielmacher Marcelinho und Torjäger Grafite machte sich negativ bemerkbar: Ohne die beiden kreativen Brasilianer brachte der VfL nur wenig Kreatives zustande.
Aber auch beim KSC blieb ohne die traditionelle Schaltstation Tamas Hajnal (gelb gesperrt) vieles im Spiel nach vorne nur Stückwerk.
Zudem neutralisierten sich beide Teams weitgehend, so dass in der ersten Halbzeit kaum flüssige Kombinationen und druckvolle Offensive zu sehen waren.
Erste Chance, erster Treffer
Die erste KSC-Chance brachte gleich die Führung: Kapitän Eggimann traf im Nachsetzen, nachdem VfL-Torhüter Diego Benaglio zuvor bravourös einen Kopfball von Sebastian Freis abgewehrt hatte.
Dem Ausgleich ging ein Abspielfehler des Karlsruher Verteidigers Andreas Görlitz voraus: Wolfsburgs Mittelfeldmann Christian Gentner bediente danach Schäfer mustergültig, der abgeklärt vollendete. Benaglio bewahrte danach seine Mannschaft zweimal vor einem erneuten Rückstand: Erst wehrte der Schweizer Nationaltorhüter einen raffinierten Schuss von Godfried Aduobe zur Ecke ab (40.). Wenige Sekunden später «entschärfte» er einen 25-Meter-Schuss von Christian Eichner.
Kennedy trifft schon wieder
Nach Wiederanpfiff machten die Badener gleich mächtig Druck. Alexander Iaschwili (48.) vergab kläglich, Eggimann verzog nur knapp (53.). Dazwischen stand erneut Benaglio seinen Mann (51.). Die Norddeutschen kamen kaum noch aus ihrer Hälfte heraus und konnten trotz der Einwechslung von Grafite (46.) nur noch gelegentlich Entlastungsangriffe starten.
Kennedy gelang die verdiente Führung, nachdem sich der Winter-Neuzugang gegen drei Kontrahenten energisch durchgesetzt hatte (das Tor im SPOX-Replay).
Es war bereits der fünfte Treffer des Australiers im fünften Spiel für den KSC. Der Georgier Iaschwili machte in der Nachspielzeit mit seinem ersten Saisontor zum 3:1 alles klar.