Ferrari warnt Fahrer vor Kehrtwende

Von Marco Nehmer
Fernando Alonso und Kimi Räikkönen müssen nächste Saison noch strategischer fahren
© getty

Durch den Wechsel der Formel 1 von V8- zu V6-Turbomotoren zur Beginn der Saison 2014 erwartet Ferrari-Technikdirektor Pat Fry erhebliche Umstellungen. Vor allem die Fahrer sind dabei gefordert, weil sie im Rennen noch weniger Vollgas geben können, sondern strategischer fahren müssen.

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"Ich denke, dass die Rennen im nächsten Jahr deutlich anders sein werden", so Fry: "Es wird eine feste maximale Menge und Nutzlast von Benzin und verschiedene Energielevel geben. Erhebliche Unterschiede zwischen dem maximalen Tempo und dem kraftstoff- und energiesparenden Tempo sind also möglich."

Der neue V6-Motor beschränkt den Treibstoff-Durchfluss auf 100 Kilogramm pro Stunde, der Treibstoffverbrauch ist pro Rennen auf 100 Kilogramm limitiert. Die Teams sind also gefordert, deutlich effizienter zu arbeiten. Fry erwartet, dass dadurch je nach Taktik Unterschiede von "einer bis eineinhalb Sekunden pro Rennrunde" auftreten werden.

"Wir suchen derzeit nach der besten Strategie, um so effektiv und effizient wie möglich zu arbeiten", so der 49-Jährige, der seit 2010 für die Italiener arbeitet: "Es wird wichtig sein, für jede Strecke und jedes Rennen herauszuarbeiten, wo und wann es am besten ist, das ganze Potenzial zu nutzen - und wo wir Sprit sparen sollten."

"Es ist eine richtige Kehrtwende"

Nicht nur die Technikstrategen, auch die Fahrer seien in besonderem Maße gefordert. "Es ist eine richtige Kehrtwende gegenüber dem, was sie gewohnt sind. Es wird an uns Ingenieuren sein, die besten Simulationen zu entwickeln und diese den Fahrern am Simulator anzubieten", erklärte Fry.

Zudem seien solche Fahrer im Vorteil, die ihre Geschicklichkeit bereits über Jahre bewiesen haben - wie Vizeweltmeister Fernando Alonso und Kimi Räikkönen bei der Scuderia. "Selbstverständlich ist es nützlich, erfahrene Piloten zu haben. Je schneller sie bestimmte Mechanismen lernen, umso leichter können sie sich auf ihren normalen Job konzentrieren und das Auto weiterentwickeln", so der Brite.

Mit der Einführung des V6-Motors geht auch die stärkere Begrenzung der Motoreinheiten einher. Jedem Fahrzeug stehen pro Saison fünf der neuen Antriebseinheiten zur Verfügung. Sollten weitere Motoren zum Einsatz kommen, wird das Fahrzeug mit dem Start aus der Boxengasse im nächsten Rennen sanktioniert. Werden nur einzelne Teile ausgetauscht, wird das Auto um zehn Startplätze strafversetzt.

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